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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 6 – Die Zukunft der biologischen Zahnmedizin – Ein Gespräch mit SDS Ambassador Dr. Fabian Schick und Dr. Stephanie Vergote

Herzlich Willkommen zur 06. Folge der 2. Staffel des SDS Podcast! Diesmal führen SDS Ambassador, Dr. Fabian Schick und Dr. Stephanie Vergote ein Gespräch über die Bedeutung des Immunsystems in der Zahnmedizin und die Vorteile der integrativen biologischen Zahnmedizin. Dabei betonen sie die wachsende Bedeutung der Integration immunologischer Überlegungen in zahnmedizinische Praktiken und unterstreichen die Vorteile eines ganzheitlichen biologischen Ansatzes in der Zahnmedizin, insbesondere in Bezug auf diagnostische Untersuchungen und den Einsatz von Keramikimplantaten. Dr. Schicks Einblicke heben das Potenzial für immunologisch nachhaltige und ästhetisch ansprechende Ergebnisse in zahnärztlichen Behandlungen hervor und bieten gleichzeitig Anleitungen für zukünftige Praktizierende in diesem Bereich.

Des Weiteren diskutieren die beiden die Bedeutung der Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen verschiedenen medizinischen Fachbereichen, insbesondere zwischen Zahnmedizin und allgemeiner Medizin sowie Sportmedizin. Sie betonen die essentielle Rolle einer engen Zusammenarbeit zwischen Fachleuten, um die Patienten bestmöglich zu unterstützen, und weisen auf die Auswirkungen von zahnmedizinischen Behandlungen auf die allgemeine Gesundheit und die Leistungsoptimierung bei Sportlern hin. Die Verwendung bioverträglicher Materialien und die Berücksichtigung des Gesamtzustands des Patienten werden als besonders hilfreich für die Erfüllung individueller Bedürfnisse herausgestellt. Insgesamt bekräftigen sie ihre Vision für eine verstärkte Zusammenarbeit und betonen die Wichtigkeit, diese in der Zukunft weiter zu stärken, um den Patienten optimal zu unterstützen.

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Dr. Robert Bauder, Zahnmediziner

Dr. Robert Bauder

Dr. Fabian Schick

Dr. Stephanie Vergote

Das Transkript zum Podcast folgt in Kürze.

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 5 – Fachgespräch zwischen SDS Ambassador Dr. Robert Bauder und Dr. Karl Ulrich Volz

Herzlich willkommen zur 12. Folge des SDS-Podcasts! 

Heute haben wir ein spannendes Fachgespräch zwischen SDS Ambassador Dr. Robert Bauder und Dr. Karl Ulrich Volz. 

In diesem Gespräch werden wir uns mit den Erkenntnissen und Entwicklungen in der medizinischen Landschaft befassen, insbesondere im Hinblick auf Anti-Aging-Strategien und soziale Interaktion.
Unsere Experten werden Einblicke in die aktuellen Forschungsergebnisse und zukünftige Trends geben.

Wir freuen uns, dass Sie hier sind, und hoffen, dass Ihnen die Diskussion gefallen wird. Lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen, wie wir durch einen gesunden Lebensstil und die richtige Ernährung die Notwendigkeit von Behandlungen reduzieren können.

Viel Vergnügen!

 

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Dr. Robert Bauder, Zahnmediziner

Dr. Robert Bauder

Das Transkript zum Podcast folgt in Kürze.

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 4 – Expertengesprächsrunde zum Thema Keramik-Implantologie Teil 1

Willkommen zum vierten und letzten Ausschnitt aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der mgo Fachverlage in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS, in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentierten wir daraus vier Audioblöcke als Zusammenschnitt im Podcast-Format.

Der vierte Teil beschäftigt sich mit ganzheitlicher Medizin und Ernährung in Bezug auf die Gesundheit

Dr. Kurt Mosetter bezieht sich auf den Fakt, dass es mehr Aufklärungsarbeit und Datenforschung braucht, um Patienten individuell zu behandeln und deren Gesundheit zu verbessern hier wird auch das Thema der Supplementation aufgegriffen.

Zudem wird besprochen Inwieweit dieses Wissen in die Ausbildung von Zahnärzten einfließen sollte und ob dies überhaupt möglich ist?

Das Ziel sollte laut Dr. Volz sein: Weg von der personenbezogenen OP hin zu einem guten, allgemeinen Konzept in der Praxis.

Viel Spaß bei unserer letzten Folge!

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Intro 

Hallo und herzlich willkommen zum vierten und letzten Teil der Episoden Serie aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der MGO Fachverlage, in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen in der Zahnmedizin diskutiert werden. Die letzte Folge beschäftigt sich mit ganzheitlicher Medizin und Ernährung in Bezug auf die Gesundheit. Dr. Kurt Mosetter bezieht sich auf den Fakt, dass es mehr Aufklärungsarbeit und Datenforschung braucht, um Patienten individuell zu behandeln und deren Gesundheit zu verbessern. Hier wird auch das Thema der Supplementierung aufgegriffen. Zudem wird besprochen, inwieweit dieses Wissen in die Ausbildung von Zahnärzten einfließen sollte und ob dies überhaupt möglich ist. Das Ziel sollte laut Dr. Volz sein, weg von der personenbezogenen OP, hin zu einem guten allgemeinen Konzept in der Praxis. Viel Spaß bei unserer letzten Folge. 

Dr. Dirk Duddeck 

Wie auch im letzten Podcast sprachen Professor Dr.  Florian Beuer, Direktor zahnärztliche  Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin am Zentrum für Zahn-, Mund- und  Kieferheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin  und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.  Dr. Henriette Lerner,  Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL- Dentclinic & Academy in Baden-Baden,  Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und  Passpräsidentin der Digital Dentestry Society International.  Dr.Dirk Duddeck, Biologe, Zahnmediziner und Gründer der Clean Implant Foundation,  einer Non-Profit Organisation, mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von  Implantaten verabschiedet und die Trusted Quality Mark, eine internationale  Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.  Dr. Kurth Mosetter, Arzt und Heilpraktiker,  Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und  Regulationsmedizin, sowie Teambetreuer im Profisport.  Und Dr.Ulrich Volz, Zahnarzt, Gründer, Inhaber und Leiter der  Swiss Biohealth Klinik Kreuzlingen und der SDS, Swiss Dental Solutions AG sowie  Präsident der International Society of Metall Free Implantology.  Zu Anfang hören Sie unsere Moderatorin der Zukunftswerkstatt Natascha Brandt.  Viel Spaß!    

 

Natascha Brandt 

Also inwieweit wird sich denn dann das Bild des Zahnarztes in der Zukunft auch verändern? 

 

Dr. Florian Beuer 

Also ich glaub durch das gar nicht so stark. Ich glaub eigentlich durch das, was wir da in der Pause diskutiert haben, als Herr Dr. Volz gesagt hat, dass der Zahnarzt auch sehr viel Arzt ist und ich glaube, das ist eigentlich der Punkt. Im Körper hängt alles irgendwie zusammen und das blendet man manchmal aus, weil wir denken okay, da ist jetzt eine tiefe Tasche an Zahn, also kratz ich mal an dieser Tasche und hoffe, dass dann alles gut wird. Und das ist ja, das lehrt ja eigentlich schon die Erfahrung, dass das oft dann nicht der Fall ist und dass man das einfach ein bisschen größer denken muss. Ich glaube, der Lebenswandel und diese ganzen Dinge, die haben einen ganz großen Einfluss und vielleicht auch, das wäre eine große Chance, ich glaube, Frau Dr. Lerner, Sie haben es gesagt, also das ist eigentlich die Digitalität, gehört in die Ausbildung mit dazu. Wir sind gezwungen worden, eigentlich mehr oder weniger die Ausbildung jetzt zu 100 Prozent nur noch digital auszubilden, weil wir deutlich weniger Zeit im Zahnmedizinstudium haben im Vergleich zu früher. Aber was noch immer zu kurz kommt, ist eigentlich dieser Gesamtansatz. Und zwar jetzt nicht nur: was macht das Blutdruckmittel und wie ist der Diabetes, sondern die ganzen Stufen davor. 

 

Dr. Florian Beuer 

Also wenn ich eigentlich, wenn ich sage, der Zahnarzt ist eigentlich der Arzt, der am häufigsten routinemäßig aufgesucht wird, dann hat man eigentlich eine ganz wichtige Funktion. Man hätte eine wichtige Funktion als Gesundheitsmanager. Und ich glaube, das ist eigentlich bis jetzt total vergessen worden. Also ich finde es super spannend, super spannendes Hintergrundwissen und das mit der Ernährung und also-dass ich eigentlich über die Lebensweise sehr, sehr großen Einfluss auf auf meinen Körper, auf meine Zahngesundheit oder auf meine Gesamtgesundheit einfach habe. Und das ist eine ganz, ganz wichtige Message. Und wenn, weil wir die meisten Arzt-Patienten Kontakte haben, könnte das eigentlich eine Aufgabe für uns sein, ohne dass große Kosten entstehen. Das ist also ich glaube, wir müssen auf alle Fälle, wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als wollten wir uns jetzt ein zusätzliche Geschäftsfeld erschließen um das geht es nicht. Sondern es geht eigentlich wirklich darum, die Gesundheit des Menschen zu begleiten. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, ich sage mal, wir haben eine Verantwortung dadurch, dass wir die Fachrichtung sind, die am häufigsten aufgesucht wird. Und wenn wir natürlich auf der anderen Seite auch wieder Zeit einsparen, gerade in der Diagnose durch künstliche Intelligenz, dann haben wir ja die paar extra Minuten noch oder auch die KI kann uns wieder helfen, andere Dinge vielleicht so zu detektieren. Ja, und die Gelegenheit zu benutzen, wenn der Patient schon mal da ist. Und sogar mein Professor damals vor 30 Jahren hat eben gesagt Zahn nicht zu groß schreiben, Arzt nicht zu klein. Und er hat uns mitgegeben im Studium: Leute, ihr seid diejenigen, die die höchste Chance haben, ein Karzinom im Frühstadium zu erkennen. Und zwar nicht nur im Kopf, wenn der irgendwo am Kopf irgendwas hat, am Hals, im Dekolleté oder euch berichtet. Ihr habt die Chance. Der hat uns darauf getrimmt, quasi diese Chance wahrzunehmen, weil wir einfach die sind, also noch häufiger als der Gynäkologe sehen wir Patienten. Wir sind einfach der Arzt Nummer eins, der am häufigsten gesehen wird. 

 

Natascha Brandt 

Ich würde gerne kurz mal eingreifen, und zwar Sie sagen, wir brauchen nur ein paar Minuten mehr, um diese Dinge zu erkennen. Aber kann ein Zahnarzt, also sie haben es ja gar nicht in der Ausbildung mit drin, was muss ich denn überhaupt in der Ausbildung da nochmal ändern, damit ein Zahnarzt wirklich diese Funktion auch wahrnehmen kann letztendlich, damit es in die richtige Richtung gehen kann? 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Also ich würde sagen, Zwei-Tages Schulungen, bringen schon richtig viel. Und Immunmetabolismus. Der Immunmetabolismus ist direkt ihr Fachgebiet. Im entzündlichen Stoffwechsel ist das einfach eine Katastrophe. Das heißt, je höher der Zuckerspiegel, je höher die proinflammatorische Zytokine, kann man sagen, also ein Wert, der HP1C, das Glykierte Hämagoglobin, wenn es steigt, korreliert mit all course Mortality. Die Mortalität, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs korreliert einfach tatsächlich mit einer Entzündung. Und jetzt ibts eigentlich, man stellt es sich vor, man hätte nur 15 Werte, die überall liegen, bei jedem Hausarzt, in jeder Klinik. Das wäre der HP1C, die Harnsäure, zwei, drei Entzündungszytokine, nehmen wir mal noch Interleukin-6, TNF Alpha, dann nehmen wir noch TSH, wir haben für TSH und für die Schilddrüse eine  Range, alle Leber-Enzyme. Dann wäre es standardisiert. Und jetzt wird klar, je höher das metabolische Profil aus dem Ruder läuft, umso schlechter ist die Gesundung, umso höheres Risiko für eine Entzündung. Das heißt, die Daten sind alle da, die liegen im Krankenhaus, beim Hausarzt überall. Jetzt noch mal zu ihrem Gebiet. Der Knoche ist eigentlich das klassische Organ, was eigentlich leidet unter einem diabetischen Stoffwechsel. Deshalb korreliert es mit Osteoporose. Jetzt kommt aber was Spannendes. Die Spätfolgen von diesem Diabetes Typ 2 sind keine Spätfolgen, das sind frühe Veränderungen, die keiner sieht. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Und deshalb ist die Entzündung vorher schon da. Und irgendwann kollabiert das System und dann sagt man „Oh, jetzt ist der Diabetes da.“ 15 Jahre vorher beginnt es. Und wenn die nur den Mund aufmachen, dann erkennen sie am Zahnfleisch, da stimmt was nicht. Angenommen in dem Profil mit künstlicher Intelligenz, da hätten wir nur 15 Marker dabei. Ein Profil, was dann standardisiert ist, dann leuchtet es rot auf und dann wird klar, dann kann man den Patient informieren, dass er partizipiert. Partizipation, Selbstverantwortung. Dann kann man sagen: „Okay, hören Sie her. Bei Ihnen sieht es, Sie bringen Risiko mit. Sie können was tun, das Risiko abzusenken. Sie können was tun, das Outcome eigentlich dramatisch zu verbessern.“ Also wenig Geld, wenig Zeit, einfach nur die Daten zusammenbringen. Bisher liegen sie überall, aber keiner verwertet sie. 

 

Natascha Brandt 

Wunderbar. Sind wir schon bei dem vierten Thema eigentlich bei dem ganzheitlichen Konzept. Herr Dr. Mosetter,  sie sagen, ja, Sie betrachten Ernährung als Medizin. Wie wichtig ist denn gerade eine gesunde Ernährung, wenn es um einen chirurgischen Eingriff geht und die anschließende Regeneration? Also Sie haben da ja unterschiedliche Ansätze, einmal die Medizin, einmal die Myoreflex-Therapie. Sie arbeiten da ja mit unterschiedlichen Ansätzen. Also ich bin jetzt gerade mal bei der Ernährung. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Also ich gehe mal einen Schritt zurück. 1987 erzählten mir die führenden Ärzte in der ayurvedischen, tibetischen Medizin das Tor zur Gesundheit, ist der Darm. Aber der Tod sitzt auch im Darm. Moderne Daten zeigen, dass das Mikrobiom, das Metabolom, der Stoffwechsel aus dem Darm, eine zentrale Rolle spielt für unser Immunsystem. Einige Leute im Max-Planck-Institut sagen sogar, die Fernsteuerung für die Immunkompetenz liegt im Darm. Da spricht vieles dafür. Aber wie bleibt der Darm gesund? Ja, es kommt darauf an, wie ich mich ernähre. Das heißt, Ernährung ist ein super Faktor, nicht irgendwie ein Faktor, sondern ein super Faktor. Im Profisport High End hat sich eine antientzündliche Ernährung durchgesetzt. Also das ist keine Diät, wir nennen es Natural Eating. Und da kann ich eigentlich das metabolische Profil und den Immunmetabolismus, glätten. Aber wenn ich das bei jungen und gesunden Leute mache, nur dass sie ein bisschen besser sind im Sport, würde ich sagen, das müsste man bei allen Patienten machen. Und dann ist völlig klar, je stabiler der Stoffwechsel, je antientzündlicher, physiologischer der Immunstoffwechsel läuft, umso geringer das Risiko, dass was schief läuft. Das heißt, das ist sicher ein Faktor, den jeder mitbringen kann. Der kostet nicht viel Geld, sondern eine kleine Achtsamkeitsübung für die Betroffenen und eine Schulung für die Betroffenen. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Und da glaube ich, da ist die Zukunftswerkstatt klasse, man muss aufklären, es braucht Aufklärungsarbeit, man braucht eigentlich mehr Forschung, mehr Datensammlung. Und dann glaube ich, ein gesunder Darm und eine gesunde Ernährung, man reguliert den Stoffwechsel, reduziert das Risiko und all along  – ich nenne jetzt mal die Worte vom Dieter Felsenberg, das ist mein Mentor an der Charité in Berlin –, der sagt also: „Unser System ist darauf ausgerichtet, mit dynamischer, motorischer Aktivität, können wir gut und gerne 120 Jahre alt werden, so alt wie Methusalem. Aber wir müssen was dafür tun. 

 

Natascha Brandt 

Ist denn das überhaupt umsetzbar im normalen Praxisalltag? Ich meine, diese Aufklärung kostet ja Zeit. Ist das machbar? 

 

Dr. Henriette Lerner  

Aber ist es das wert? 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, genau das ist die bessere Frage. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ich sage immer: Why comes first. How comes second 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Wir müssen uns zusammenschließen. Angenommen es gibt dann auf der Page sozusagen bei jedem von uns sozusagen Basisinformation, was man selber für sich tun kann, dann können die ohne Kostenschwelle das günstig im Internet runterladen. Glykoplan, antientzündliche Ernährung, mit Rezepte, kostet nichts, aber es braucht ein Rat, also so eine kleine Empfehlung. Und dann praktizieren wir das. Einige Patienten, die beim Doktor Volz sind, die landen bei mir. Dann hören sie das Gleiche, was er sagt, compliance ist schlagartig besser. Und dann teilen wir uns die Arbeit. Aber die Mitarbeit von unserer Klienten und das Engagement, die Eigeninitiative und wie sie partizipieren an ihrer Gesundheit ist relativ hoch. Aber das geht besser, wenn man sich zusammenschließt, als wenn ich alles machen möchte oder er alles machen möchte. Aber wenn wir wissen, dass es uns gibt, dann ist es eine Botschaft, dass man draußens auch sagt, sucht euch gute Partner und eine gute Zusammenarbeit. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ich glaube auch für den allgemeinen Zahnarzt ist schon mal wichtig zu verstehen, das was er eigentlich behandelt, ist ein Symptom. Und warum schauen auf dem Markt, auf dem Tiermarkt, warum schauen die dem Gaul ins Maul? Weil die genau dort am Zahnfleisch und am Zahnzustand sehen, wie es dem Tier geht. Ganz einfach. Das heißt, wenn wir eine Karies haben, wenn wir eine PA haben, das ist eine allgemeine Erkrankung. Das hat nichts mit Säureangriff zu tun. Das ist und ich habe die neuesten Studien, die Studien gibt es, die zeigen, ob auch MIH hängt zusammen mit Vitamin D3, K2, Parodontitis wird getriggert durch den Vitamin D3 Mangel. Und die neuesten wissenschaftlichen Topstudien kann ich gerne noch weiterreichen. Die zeigen das definitiv die letzten Jahre. Das sind ganz neue Erkenntnisse. Wir wissen es aber eigentlich seit 100 Jahren, weil wir schauen auf die Zunge und dann sehen wir auf der Zunge, wie der Darm funktioniert. Die Mundschleimhaut, die Gingiva gehört embriogenetisch  zusammen mit der Darmschleimhaut, das ist einund das selbe. Dann weiß ich genau wie der Darm aussieht. Das heißt, wenn ich eine PA habe, muss ich verstehen, dass das eine Erkrankung des Darmes ist. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Das ist keine isolierte, das ist eine Allgemeinerkrankung. Die Karies ist eine Allgemeinerkrankung und das heißt, das ist das Wichtigste, dass der Zahnarzt erst versteht schon mal, dass er eine allgemeine Erkrankung therapiert. 

 

Natascha Brandt 

Also noch mal zurück zu dem Punkt Ernährung klärt euer Wasser. Die EFPS3 Leitlinie sagt, dass wir wissen nicht, ich zitiere mal noch was, wir wissen nicht, ob sich eine Ernährungsberatung positiv auf die Parodontitis Therapie auswirken kann. Eigentlich eher gegenteilig. 

 

Dr. Florian Beuer 

Nur weil wir es nicht wissen, warum sollen wir es deswegen nicht machen. 

 

Dr. Florian Beuer 

Also für mich ist eigentlich wirklich so, also wir setzen in dem Land noch viel zu wenig auf Prophylaxe. Das ist eigentlich die einzige Chance, die ganzen Babyboomer, die jetzt dann irgendwann aus dem Arbeitsleben auscheiden, die quasi das Gesundheitssystem belasten. Ich muss schauen, dass die möglichst lang fit bleiben, weil sonst packt es das Gesundheitssystem nicht. Und das ist , also politisch hat mir schon immer genervt. Das größte Problem, ist die Demografie und die Demografie will ich nicht in den Griff bekommen. Und die Demografie ist dann kein Problem, weil das wissen wir alle, die letzten fünf Jahre kostet ein Bundesbürger mehr als sein ganzes Leben im Gesundheitssystem und das müssen wir irgendwie in den Griff kriegen, dass die Leute fit bleiben, dass sie eine Lebensqualität haben und ich glaube schon, dass Ernährung und Bewegung Schlüsselfaktoren sind. Und da ein Konzept draus zu stricken, wo wir ein wichtiger Teil davon sein können. Weil also wenn wir sagen, es bringt auch deinen Zähnen was, weil zum Zahnarzt geht ja eigentlich keiner gerne. Auch wenn wir uns das immer einreden, dass wir Wellness für die Zähne machen, ist ja trotzdem so, dass jeder eigentlich froh ist, wenn er wieder vom Stuhl runter ist. 

 

Dr. Florian Beuer 

Also das ist etwas, was unsere Gesellschaft dringend braucht, finde ich, ein gesamtheitliches Gesundheitskonzept, weil wir zu wenig Körperbewusstsein bei uns im Land haben. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Also ich denke, wir dürfen ja auch, sagen wir mal, das Licht der Zahnärzte nicht zu sehr unter den Scheffel stellen.  

 

Dr. Ulrich Volz 

Ich habe das das erste mal richtig wahrgenommen, als wir den Sportärztekongress letztes Jahr hier hatten, weil die haben das Oberthema Prophylaxe gemacht und haben gesagt, es waren alles Sportmediziner, Orthopäden, guck mal die Zahnmediziner, die sind uns Lichtjahre voraus, weil denen ihre Patienten kommen zur Prophylaxe, bezahlen Geld alle drei bis sechs Monate. Davon träumen die nur. Davon träumen die nur. Also muss ich auch mal sagen, wir Zahnmediziner haben es ja echt geschafft als einzige Disziplin. Und deswegen sehen wir die Patienten auch so regelmäßig, dass wir es tatsächlich geschafft haben, eine sogar teilweise erstattete Prophylaxe zu etablieren. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Ja, und die Prophylaxe erklären wir so. Also ihr habt es wirklich geschafft und dann seht ihr was, dann wird halt der Zahnstein oder die Entzündung entdeckt. Das würde ich mir wünschen für unsere Patienten. Das heißt, die haben einen prä-diabetes Stoffwechsel, dann wird es erkannt und dann passiert was. Und dann habe ich ein niedriges Vitamin D und ich habe einen entzündlichen Stoffwechsel. Wenn dann was passieren wird, könnte man die Entwicklung von ganz vielen Zivilisationserkrankungen drastisch beeinflussen. 

  

Dr. Kurt Mosetter 

Und deshalb glaube ich, dass wir viel von euch viel lernen können. Aber ich glaube nicht, dass es sich dort im Alltag so gut installiert, wie wenn wir diese metabolische Marker als Profil bei euch mit verankern und dann tatsächlich breitere Daten kriege, die dann zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen im korrelativen Zusammenhang stehen. Also das fänd ich super. Und jetzt der Vitamin D3 Mangel. Also wir supplementieren in allen Profibereich deutlich und wir messen, kontrollieren. Und das führt dazu, dass wir in einem Verein, wo man das konsequent macht, mit Ernährung und mit einer Supplementation in einer Saison 1.000 Verletzungstage weniger, also 1.000 Verletzungstage weniger in einer Saison. Also das ist ja Wahnsinn. Und deshalb wünsche ich mir, dass das, was man da macht im Profisport, dass man einige Dinge, die kostengünstig sind wie Ernährungstipp, Vitamin D3, K2 oder Omega, das lässt sich also leicht einführen und es kostet auch nicht viel Geld. Also es braucht aber die Aufklärung. 

 

Natascha Brandt 

Professor Beuer, sind ja in der Lehre engagierter, mit Herz und Leib Lehrer. 

 

Natascha Brandt 

Wie sieht es denn aus in der Ausbildung? Hat sowas Chancen einzuziehen in der Ausbildung? 

 

Dr. Florian Beuer 

Also das ist auf alle Fälle – ich genieße diese Gesprächsrunde extrem und das ist etwas, was ich für meinen Alltag mitnehmen würde. Dass man sagt okay, wie kann man das einbauen, wenn es einfach nur mal Sie haben gesagt, innerhalb von zwei Tagen ist da viel beigebracht. Also zwei Tage über ein Studium gestreckt ist machbar, ist definitiv machbar. 

  

Dr. Florian Beuer 

Den Freiraum kann man auf alle Fälle geben. Ich habe mir auch gedacht, jetzt ist es durchaus ein Thema, wo man sagt okay, es ist mal ein anderes Thema, eine andere Herangehensweise. Wir haben uns ja Jahrzehnte damit beschäftigt, wie viel OPs muss ich noch machen, dass ich den teuersten Millimeter meines Lebens irgendwo an Zahnfleisch hinbekomme und habe vielleicht einen viel besseren Hebel in der Hand über ganz triviale Sachen. 

 

Dr. Florian Beuer 

Mein Lieblingsspruch an die Patienten, wenn so eine OP vorbei ist nach fünf Stunden: den Rest machen sie, ich bin fertig.  Und na ja, und das kennt jeder von uns, dass manchmal kommen Komplikationen auf uns zu, die eigentlich keiner vorhergesehen hätte. Ja, weil halt dann doch was war, weil wir diese Parameter nicht konsequent erheben, weil  es uns auch nicht bewusst ist, muss man ganz ehrlich sagen. Das Wissen. Und bei anderen, wo du denkst, ich habe das vor ein paar Tagen angeschaut, das schaut aber nicht gut aus, deswegen schaue ich es jetzt mal nach einer Woche an. Und dann ists halt doch gut. Also insofern wir werden von Heilungs-, manchmal von Heilungskapazitäten überrascht und auch positiv wie negativ. Aber ich glaube, wir werden deswegen überrascht, weil wir einfach manche Sachen nicht wissen. Wenn wir die wüssten, dann kann man es vielleicht besser steuern und hätten zumindest die negativen Überraschungen nicht. 

 

Dr. Ulrich Volz 

 Ich glaube auch, die digitale Transformation Künstliche Intelligenz wird nicht nur in der Zahnmedizin uns helfen. Mittlerweile werden da Tools entwickelt, die in einer unglaublichen Geschwindigkeit seit 47 Jahren verdoppelt sich jedes Jahr die Datenmengen der Computer. Also jetzt hat unser iPhone ein Terrabyte, das ist unvorstellbar. Das hat der größte IBM Computer vor 20 Jahren nicht gehabt. Lange nicht. Und von daher kommen wir in Dimensionen ran. Das wird gar nicht mehr lange gehen. Und teilweise können wir auch Mineralstoffe ja schon über, wie heißt das Gerät? Das haben wir ja auch. Oligoscan. Oligoscan kann ich quasi über einen Laser, der ins Blut rein leuchtet, kann ich schon die Mineralstoffe messen. Also ich kann das quasi auch unblutig schon Mineralstoff Analysen fahren. In wenigen Jahren werden wir quasi in Echtzeit werden wir unseren Vitamin Mineralstoff Haushalt, werden Blutdruck, all diese Dinge werden wir kennen und dann werden wir und dann werden wir wieder über künstliche Intelligenz, die wird uns am Ende des Tages retten, dass wir schlussendlich dann die Probleme lösen, die wir eigentlich jetzt jetzt haben. Genau die Digitalisierung, die künstliche Intelligenz, die wird uns in Kürze die Probleme lösen und zwar schneller als wir denken, weil es exponentiell geht. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Und da müssen wir hin, was Sie vorher gesagt haben mit dem one size, doesn’t fit all. Das heißt, wir müssen eben mehr unterscheiden, wer braucht was, personalisiert, individualisiert. Und jetzt kommen schon viele von unseren Patienten und haben ein Profil vom Blutzuckerspiegel, die bringen das mit und die sehen, der ist viel zu hoch. Mein Arzt hat es nie gefunden und dann sagt der, das ist mein Blutdruck, was können wir denn da tun? Und dann sind die eben engagiert. Und dann kann ich wirklich sehen, wie reagieren die. Jetzt können wir ein Basisprofil im Darm messen, kostet 40 € und dann sehen wir, ob der eine mikroskopische Entzündung im Darm hat. Man sieht ja, ob die Schleimhautintegrität da ist. Leaky gut ist ein schlechtes Wort. Leaky ist der Darm nicht, aber die Schleimhaut Integrität. Dann können wir gucken, was für Reparatur-Proteine aktiv sind. Und dann sehe ich das die Klienten und die machen das. Kostet 40, 50 €. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Und damit können wir eigentlich die Patienten mit ins Boot nehmen und dann sehen sie, ich habe was, die bringen das mit. Und mit den modernen Daten entdecken die viel besser als der Hausarzt, der eh überlastet ist und zu wenig Zeit hat, wo irgendwas begraben liegt. Und dann kann man aber für jeden Mensch was Individuelles planen. Und dann weiß der, wir helfen ihm, dass er seine Pyramide baut. Es gibt nicht eine Ernährungs-Pyramide für alle, sondern wir helfen ihm, dass er seine baut. 

 

Dr. Henriette Lerner  

Weil umsonst ernährt man richtig, wenn der leaky gut ist, und dann ist selektive Resorption. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Ja, wenn sie ein Leaky Gut haben, dann einfach Supplementieren, damit geht es grad wieder umsonst. Und deshalb kann man das aber besser erfassen, besser messen und dann kann man es besser steuern. Und jetzt kann man sogar die metabolische Landschaft im Blut, aber auch im Darm erkennen. Und jetzt kann man über einen Algorithmus vorhersagen, wenn der Mensch, der in der Familie die Erkrankung Parkinson hat oder MS, wenn das die Mama oder Papa hat und der Mensch so ein Profil hat und jetzt noch gesund ist, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erkrankung kriegen. Und Ziel wäre Pre-emptiing a Disease. Was kann ich tun, dass ich, wenn ich das Risikoprofil erkenne, früh genug abbiege, Pre-Emtiing the Desease, das wäre dann Prophylaxe. Ich habe schon was, aber ich tu was und das spart mir unendlich viel Geld. Und das wäre die frühe Erkennung. Und die liegt dann in der KI drinnen und die liegt einfach sozusagen in der Schnittstelle, was alle Ärzte von ihrer Gruppe lernen sollten, dass man einfach die Daten besser sammelt und dann besser auswertet. 

 

Natascha Brandt 

Das war jetzt extrem viel Informationen. Ist denn das alles so durchführbar für, also wir haben ja Einzelpraxen, wir haben mehr Behandlerpraxen, wir haben größere Praxen. Wie weit könnte jetzt der Zahnarzt der Einzelkämpfer das auch so für sich umsetzen oder ist das eher was, was man im Moment eher so vielleicht in den Mehr- Behandlerpraxen sehen könnte? Oder ist das völlig losgelöst davon eigentlich? 

 

Dr. Ulrich Volz 

Eigentlich würde ich sagen, es ist ja ein Einstieg und wir lernen es ja im Prinzip, was sie die biologische Zahnmedizin nennen. Das heißt, wir gucken uns die Biologie an und ich kann ja ganz schlank anfangen nach dem 80/20 Prinzip. Wenn ich mir nur Vitamin D3 angucke, eine LDL, dann habe ich eigentlich, das ist 80 Prozent der Miete. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Und null Aufwand, 

 

Dr. Ulrich Volz 

 kostet nahezu nichts. Und dann bin ich schon wahnsinnig weit, wenn ich nur diese beiden Parameter, wenn ich dann sage okay, jetzt substituiere ich, dann ist ganz klar, kann ich D3 und K2 nicht trennen. Dann sind das, sagen wir mal, die beiden wichtigsten. Bin ich bereit, ein bisschen mehr zu tun, dann nehme ich noch Omega 3 mit dazu. Der nächste wäre Magnesium, den ich für den ganzen Vitamin D3 Stoffwechsel brauche und der fünfte wäre dann Vitamin C, der auch ja Osteoplasten aktiviert, Osteoplasten hemmt. Ich kann natürlich da auch in 100 Mikronährstoffe reingehen, aber wenn ich nur mit Vitamin D3 und K2 in meine therapeutische Tätigkeit integriere, dann habe ich einfach schon mal dramatische Verbesserungen. Also gutes Beispiel, kennt ihr alle die die Sperichs? Wir haben vor einem halben Jahr angefangen, ein bisschen enger zusammenzuarbeiten und die haben dann das Mikronährstoffkonzept in ihrer Praxis eingeführt. Wenn ihr die mal trefft und fragt, die sind voll entflammt und sagen Unglaublich, hat unsere gesamte Praxis komplett verändert. 

 

Dr. Florian Beuer 

Ich glaube, das ist eigentlich so, also wenn wir es schaffen, dass wir zumindest dem Patienten so weit bei der normalen Aufklärung und jede Behandlung damit reinbringen… Es ist eigentlich vollkommen egal. Ich kann der beste Zahnarzt sein. Also mein Vater, klassischer Dorfzahnarzt, hat eigentlich immer gesagt, du brauchst für alles den richtigen Patienten. Und das stimmt schon. Also die Verantwortung gibt er ja nicht komplett ab, wenn er uns in unserem Mund arbeiten lässt, sondern das kann man komplett beinehmen. Man kann es dann ausbauen, aber das Bewusstsein haben wir ja heute gar nicht. Wir klären eigentlich darüber auf, was lokal alles passieren kann, aber dass er sich schonen soll  vielleicht die Zeit und die Milchprodukte weglassen. Aber dass er einen langfristigen Einfluss auf die Zahngesundheit, auf den Erfolg unseres Tuns hat, das kommunizieren wir so heute noch nicht. Und ich glaube, wenn man das als ersten Schritt machen würde, dann wären wir schon deutlich einen Schritt weiter. Weil das auf der einen Seite natürlich fühlt er sich mit einbezogen, auf der anderen Seite aber trägt er einen Teil der Verantwortung. 

 

Dr. Florian Beuer 

Und das ist, also wenn das schief geht, dann ist es ein geteiltes Schicksal und nicht nur mein Schicksal. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich würde sagen, wir machen mit vielen Patienten, die jetzt einen OP Termin haben, im Rücken oder in Gelenke, eine Prä-Reha. Das heißt, die werden vorbereitet, dass sie ihre Muskeln und Faszien in Form bringen. Das wäre das andere Thema, eigentlich eher Bio-Kinematik. Und je besser das Muskelfaszien Korsett in Form ist, umso besser wird das Outcome beim Operateur, denn umso besser startet er nachher. Aber wenn er schon eine Schieflage hat und dann wird er operiert und dann läuft er mit der Schieflage weiter, dann kann das weniger gut gehen. Also eine Prä-Reha. Und hier wäre es doch cool, wenn man sagt okay, wenn jemand einen größeren Eingriff hat, bereitet er sich darauf vor. Er macht sozusagen eine wirkliche, angewandte Prophylaxe, die er mitbringt und dann reduziert er das Risiko, dass was schief geht und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es einfach schneller verheilt. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ich glaube, das ist die Zukunft schon auch größere Zentren wie MVZ oder größere Kliniken, Praxen, wo ich einfach genau die Stressfaktoren delegieren kann, weg delegieren kann mit denen ich nichts mehr zu tun habe. Und es ist schon eigentlich bewundernswert, was der Durchschnittszahnarzt so schafft. Der ist ja ein mittelständischer Unternehmer, hat eigentlich gar nie studiert, gar nie gelernt, muss die Praxis führen, das Marketing machen, alles die Abrechnung und dann noch sich mit der Krankenkasse, der Versicherung rumstreiten, mit den Patienten, die Kommunikation. Und dann steht einer unter sich im OP, wenn er Glück hat, wenn er aber Pech hat, dann kommt alle drei Minuten die Helferin rein mit dem Telefon. Das ist eigentlich bewundere ich die meisten der Kollegen, die so in der kleinen Praxis arbeiten, was ich ja auch hatte. Ich kenne es ja, ist ja nicht so, dass ich es nicht kenne. Und deswegen bin ich mir sicher, geht es und es zeigt ja auch die Entwicklung der ganzen Ketten, Kolosseum, wie sie alle heißen, dass man den Leuten eigentlich so was zur Verfügung stellen will, wo sie dann in diesem Konstrukt sich auf das Wesentliche, auf das Behandeln konzentrieren können. Und das hat ganz sicher eine sehr große Zukunft und allein schon demoskopisch wird sich das in die Richtung entwickeln. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Die haben teilweise, würde ich sagen, haben die gewisse Probleme, die auf sie zukommen. Also auch, sagen wir mal, Kolosseum hat ein Problem, das kennen die wahrscheinlich noch gar nicht, dass sie natürlich diese Profis, die sie übernehmen, die haben ja eine gewisse Zeit und wenn die gehen, dann gehen die Patienten eventuell mit. Das heißt, warum sollten die jetzt weiterhin? Weil die Behandlung ist halt schon sehr Patientengebunden. Und ich denke, gerade über Konzepte wie wir das machen, biologische Zahnheilkunde, schaffe ich eine Bindung zu einem Konzept. Ich würde Zahnärzten heute raten, weg von der personenbezogenen Therapie, wo man sich als Super Hero, weil wenn ich der Super Hero bin im OP, dann komme ich aus dem OP nicht mehr raus. Und irgendwann will ich ja vielleicht ein bisschen weniger im OP sein, will vielleicht mal ganz raus. Dann würde ich eher mich langsam zurücknehmen und schauen, dass die Patienten wegen dem Konzept kommen. Dann können mich meine Zahnärzte auch nicht erpressen. Weil wenn da einer geht, der nimmt keinen einzigen Patienten mit, sondern die kommen ja wegen dem Konzept, dann ist das eigentlich meine Altersvorsorge. 

 

Dr. Florian Beuer 

Also ich glaube, wichtig ist, dass wir selbstbestimmt sind. Das heißt quasi, so wie Sie es beschrieben haben, das ich mir ein paar Kollegen hole und etabliere selber was und habe nicht einen BWLer bei mir sitzen, der mir sagt, was ich zu tun habe. Da bin ich beim alten Karl Marx, wenn ich den Unternehmerlohn und den Arbeiterlohn haben kann und bin mit dem Arbeiterlohn zufrieden bin, dann werde ich immer schlechter gestellt sein. Das finde ich ein gutes Konzept, dass man sagt, es tun sich ein paar Leute zusammen, dass man den Austausch hat, dass ich genieße das wahnsinnig, ein großes Team zu haben, immer junge Leute mich zu haben, immer wieder neue Ideen. Für mich ist das Wichtigste, ich möchte, dass alle meine Leute gut sind. Das heißt, ich habe wirklich so… Also ich bin seit drei, vier Jahren da und jetzt so ein Frontzahnfehler den kannst du auf der Bühne zeigen ohne Probleme. Und ich denke mir ja, damit habe ich einen großen Multiplikator. Also ich mache es immer noch sehr, sehr gerne selber, aber trotzdem nur ich alleine ist eigentlich gar nichts. Die 25 Ärzte, die sind eigentlich der Schatz. Und vor allem die irgendwann, da gingen dann welche und die nehmen das Konzept mit, das sie bei euch gelernt haben. 

 

Dr. Florian Beuer 

Und das ist eigentlich das schöne. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Und also bei mir, wir haben Teamteams mit Sportmedizinerinnen, Darmspezialistinnen, Allgemeinmediziner und das Team macht vieles besser als ich. Das heißt, die halten den Kontakt besser, die sind gründlicher, die sind in der Anamnese besser, die sind im Follow-Up besser und die sind super gut selbstorganisiert, dass ich merke, ich stütze die und wenn es mich braucht, dann bin ich da. Aber so ein Team zwischen Psychologen, Ärzten, unterschiedliche Disziplinen, Heilpraktiker, Physios und hier jetzt natürlich eben gerade in der Schnittstelle nach Kreuzlingen, alle Mitarbeiterinnen vom Uli. Also so macht es richtig Spaß. Und dann wird man auch besser und dann hat man auch weniger persönlichen Druck. Und dann braucht es halt jemanden, der die Verwaltungsebene auch abdeckt. Aber das ist einfacher, wenn man nicht alleine ist, sonst hängt es einem am Hals. Aber so ein Dreamteam, das ist perfekt. 

 

Natascha Brandt 

Ja, prima. Ich würde die Runde ganz gerne beenden. Vielleicht mit einer Frage an jeden einzelnen, was er jetzt aus dieser Runde so mitgenommen hat? Das würde mich interessieren. 

 

Dr. Henriette Lerner  

Muss erst mal Revue passieren. Also ich bin ganz glücklich, dass ich da war heute Nachmittag. Es war mir von vornherein war die Idee ein Privileg. Und ich gehe jetzt nach Hause mit ganz, sehr bereichert von das, was ich gesehen habe, aber was ich gehört habe, ich denke Kompliment an die Organisation, dass es so eine bunte, in einer gewisser Weise Runde und wertvolle Runde zusammengebracht hat, das ist mir eine Ehre. Ja, ich habe sehr viel gelernt und ja, ich gehe gestärkt. Ich war schon immer, also ich war gestimmt auf don’t miss the future, aber meine Future sieht jetzt noch reicher aus und noch besser aus. In ganz anderer Hinsicht als ich dachte. Vielen herzlichen Dank an alle. 

 

Dr. Dirk Duddeck 

Ich gehe nach Hause mit dem Bewusstsein, dass oder denke ich stärkeren Bewusstsein, dass Erfolg in der Medizin und in der Zahnmedizin immer auch eine Teamleistung ist und das Ganze sehr viel mehr ist als ein Vitamin, ein Implantat, eine Prothetik, sondern das Gesamtsystem muss passen vom Team, dass es durchführt und von der Produktauswahl, die dann natürlich auch zum Erfolg führt und dass man das, was man klinisch täglich liefert, auch dann die Patienten am Ende zufrieden und glücklicher macht und ein besseres Leben beschert. Ich denke, das ist unsere aller Verantwortung. Deshalb kommen die ja zu uns nicht nur mehr, weil es weh tut, so wie das früher. Heute haben wir einen anderen Auftrag an Patienten, deren Lebensstandard oder Lebensgefühl zu verbessern. Es ist halt mehr als kauen. Hinter jedem Zahn hängt ein Mensch. Und beim Implantat ist es dann genauso. 

 

Dr. Florian Beuer 

Ja, ich habe die Runde auch extrem genossen, muss ich wirklich so sagen. Es waren super interessante Gespräche. Also mich persönlich hat es extrem bereichert. Also mal den Blick auf Ernährung, Körperbewusstsein. Ich glaube, das ist etwas, an dem wir extrem schrauben können. Das nehme ich auf alle Fälle mit. Das nehme ich auch mit so als, ja ich habe so ein bisschen die Möglichkeit, das zu streuen, dieses Thema und vielleicht auch auf die Agenda zu bringen in ein paar Gremien auf Kongressen und so. Weil wir es zu wenig beachtet haben, glaube ich und weil wir zu sehr die ganze Zeit uns selbst gedreht haben. Und das ist eigentlich, mich ärgert es eigentlich oft auch, dass eigentlich immer die gleichen Veranstaltungen sind eigentlich gut besucht und zwar dort, wo ich den Knochentransfer und den Sinus Lift am Schaf zeige, wo ich ganz genau weiß, 80 Prozent werden es nie machen. Und eigentlich hätten sie einen viel größeren Hebel, wenn sie an diesen Dingen angreifen würden. Und das ist so, ich meine es scheitert daran, dass jemand das Drehmoment bei der Schraube erzeugt. Und aber das ist, wir haben oft die großen Steine nicht richtig gelegt und kümmern uns die kleinen Steine. 

 

Dr. Florian Beuer 

Und das ist eigentlich so der Punkt und deswegen war wahnsinnig super Bereicherung für diese Runde, weil eben ja, weil man eine gute Grundlage durch seine Lebensweise schaffen kann. Und das ist etwas, was in unserer Gesellschaft vorangegangen ist. Ich habe mir die ganze Zeit die Gedanken gemacht, wie man politisch dieses Thema aufgreifen könnte, weil ich meine jetzt haben wir Mediziner als Gesundheitsminister, der Charité nah ist, den ich ab und zu auch persönlich treffe, der aber halt irgendwie mit seiner Angst-Agenda nicht der richtige ist, das nach vorne zu bringen. Aber eigentlich muss das in der Gesundheitspolitik nach vorne gehen. Die Prophylaxe, die Gesundheit, die gesunde Erhaltung, die Lebensqualität für die Menschen. Weil das ist eigentlich so Kein Mensch auf der Welt rennt so oft zum Arzt wie der Deutsche und trotzdem ist die Lebensqualität aber nicht besser. Und das ist eigentlich, da müssen wir eigentlich angreifen. Das war für mich die Erkenntnis dieses Tages. Natürlich auch, dass ich wieder nicht mehr mit Keramikimplantaten beschäftige. Aber das war nur eine Randnotiz. Das andere war echt, das nehme ich als großen Schatz mit aus dieser Runde. Vielen Dank. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, ich fand es auch eine irrsinnig spannende Runde und die Gruppe hat ja so ein bisschen die Teilnehmer zusammengestellt. Und jetzt hat sich herausgestellt, wie toll es harmoniert hat und wie wichtig das war. Ich meine, wir sind, sagen wir mal so, die drei Chirurgen und Zahnmediziner. Aber wie wichtig dein Beitrag war, weil wir da einfach dann in Immunologie kommen, wie wichtig dein Beitrag war, weil wir einfach die Medizin mit integrieren müssen. Und ich meine, es war jetzt ja eine geplante Aktion im Rahmen dieser Zukunftswerkstatt. Aber für mich war es jetzt auch eine wahnsinnig tolle Gelegenheit, euch auch näher kennenzulernen, auch zu sehen, dass wir eigentlich -also es sollte eigentlich viel kontroverser werden dieser Tag heute. Aber das fand ich total toll, dass wir eigentlich alle auf einer Linie sind. Und ich sage immer, wenn man sich in die Nähe der Wahrheit bewegt, dann gibt es eigentlich immer weniger Dissens eigentlich, logischerweise. Und ich hatte jetzt so das Gefühl, dass das vielleicht auch in anderen größerer Runde für die Zukunft mal irgendwo wieder eine tolle Runde wäre, weil ich habe wahnsinnig viel dazugelernt und ich glaube, das habe ich jetzt auch von euch gehört, dass jeder was mitgenommen hat. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Und ich glaube, dass das tatsächlich diese interdisziplinäre Zusammensetzung, das kann sicherlich auch was für Teamwork Media sein, dass man vielleicht einfach dort auch den Impuls setzt, dass man einfach ein bisschen mehr die Medizin, die Zahnmedizin braucht mehr Medizin bin ich der Meinung. Und von daher fand ich das heute toll, weil wir uns ja fast, wenn wir jetzt mal schauen, über was haben wir uns unterhalten? Dann haben wir uns sicherlich nur die Hälfte über Zahnmedizin Implantate unterhalten und die andere Hälfte über Prophylaxe, über medizinische Implikationen. Und ich denke, das ist aber auch sehr, sehr wichtig, dass wir auf dem Gebiet weiterkommen. Und ich denke, das ist auch toll, dass sich da neue Kontakte ergeben haben. Da stehst du sicherlich auch mal zu einer Vorlesung zur Verfügung, wenn das mal gewünscht ist oder wie auch immer. Und von daher bin ich gespannt, was sich aus der Runde ergibt für die Zukunft. Vielen Dank Allen. 

 

Dr. Henriette Lerner  

Sicherlich einiges. 

 

Dr. Kurt Mosetter 

Ja, ich finde es persönlich sehr bereichernd, inhaltlich sehr bereichernd, es ist transdisziplinär, also wirklich so transprofessionell und also ein tolles Thema, tolle Zusammensetzung, also sowohl von euch, die Zukunftswerkstatt, von der Coco, von dir, von euch allen, also sehr bereichernd. Und da lernt man richtig viel dazu. Und da freue ich mich dann auf den nächsten Schritt, wo man dann tatsächlich so was dann wirklich ein Stück weit noch in die Realität übersetzt. Und dann können wir viele Menschen anstecken und das gemeinsame Bedürfnis haben wir gemerkt. Was können wir tun, dass es den Leuten besser geht? Also das Ehrliche, das Authentische und das kann keiner allein, also Miteinander. Deshalb war es sehr bereichernd. Vielen Dank. Und auch allen in der Gesellschaft, vielen Dank. Hat richtig Freude gemacht. 

 

Outro 

Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS Swiss Dental Solutions in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentierten wir daraus vier Audio Blöcke als Zusammenschnitte im Podcast Format und wir hoffen, ihr hattet so viel Freude daran, wie wir es hatten und freuen uns jetzt schon darauf, euch zukünftig spannende Podcast Inhalte präsentieren zu können. 

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 3 – Expertengesprächsrunde zum Thema Keramik-Implantologie Teil 3

Hier der dritte Ausschnitt aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der mgo Fachverlage in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS, in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentieren wir daraus vier Audioblöcke als Zusammenschnitt im Podcast-Format.

Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem digitalen Workflow in Hinblick auf Keramik-Implantate und der Frage, ob das Keramik-Implantat einen Einfluss auf diesen hat.

Dr. Volz berichtet über die Vorteile des digitalen Teilens von Implantationen auch für unerfahrenere Zahnärzte und Dr. Beuer weist darauf hin das der digitale Workflow schon lange vorhanden ist, Ziel aber jetzt die personalisierte, individualisierte Zahnmedizin, abgestimmt auf jeden Patienten ist. Diese Chance bietet die Digitalisierung und KI, hierbei wird der Fokus auf Vorteile der KI in der Zahnmedizin gelegt.

Die Zukunftswerkstatt wurde moderiert von Natascha Brand.

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Intro

Herzlich willkommen zur zehnten Folge des SDS Podcasts.Heute zeigen wir euch den dritten Teil der Episoden Serie, welche sich mit den aktuellen Stand der Wissenschaft sowie der Zukunft dentaler Implantate und Implantologie beschäftigt. Diesmal geht es um den digitalen Workflow im Hinblick auf Keramik-Implantate. Und hierzu werden Vorteile der Digitalisierung besprochen und ein Fokus auf Entwicklungen und Vorteile von KIs in der Zahnmedizin gelegt. Die Teilnehmer unseres Podcasts sind auch dieses Mal Professor Dr. Florian Beuer, Direktor Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité Universitänsmedizin Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.  Dr. Henriette Lerner, Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL- Dentclinic & Academy in Baden-Baden,  Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für orale Implantologie und  Passpräsidentin der Digital Dentestry Society International. Dr. Dirk Duddeck, Biologe, Zahnmediziner und Gründer der Clean Implant Foundation, einer Non-Profit-Organisation, mit der er eine    Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und die Trusted Quality Mark, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.   Dr. Kurt Mosetter, Arzt und Heilpraktiker,  Begründer der Myoreflex Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und  Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. Und Dr. Ulrich Volz, Zahnarzt, Gründer, Inhaber und Leiter der Swiss Biohealth Clinic  Kreuzlingen und der SDS Swiss Dental Solutions AG sowie Präsident der International Society of Metal Free Implantology.  Zu Anfang hören wir wieder unsere Moderatorin Natascha Brandt.  Viel Spaß!  

 

[00:01:53.140] – Natascha Brandt

Okay, gut, dann machen wir weiter. Der dritte Teil, da geht es um den digitalen Workflow. Deshalb habe ich mir das mal ein bisschen aufgespart.

 

[00:02:07.660] – Natascha Brandt

Digitaler Workflow, natürlich im Hinblick auf Keramik-Implantate. Da interessiert mich natürlich als erstes, hat das Keramik-Implantat einen Einfluss auf den digitalen Workflow?

 

[00:02:18.830] – Dr. Henriette Lerner

Ich denke, dass Zahnmedizin – widersprechen Sie mir, wenn es nicht okay ist – Zahnmedizin sollte nur digital belehrt werden. Ich denke, die heutige Zahnmedizin oder digitale Zahnmedizin ist nicht die Zahnmedizin von morgen, das ist die Zahnmedizin, die die junge Generation jetzt lernen müssen. Und so wie du das machst oder Sie. Und alle denke ich heute, die up to date sind, einfach mit digitaler Planung und so weiter. Aber das bedeutet, dass auch das Keramikimplantat in diesem digitalen Workflow mit einbezogen und eingebaut werden muss. Und die Tatsache ist, dass bis vor kurzem, jetzt vielleicht bin ich nicht ganz up to date, aber die meisten Keramikimplantat Systeme, hatten sie keinen digitalen Tray, digitalen Workflow, digitale Schritte. Und deshalb hat man dann das Keramikimplantat mit dem anderen System genommen und so weiter. Es hat good and bad. 

 

[00:03:22.930] – Dr. Ulrich Volz

Also ich denke, das spielt immer eine größere Rolle. Sie haben die Demoskopie angesprochen vorher schon. Und ich denke, das ist sehr wichtig, die im Auge zu haben. Das ist ja ein bisschen ein Hobby von mir. Ich bin ja noch einen letzten Babyboomer. Wir haben noch am Mofa umgeschraubt und das machen die Jugendlichen heute nicht mehr. 

 

[00:03:41.450] – Natascha Brandt

Die sind… Die kann man doch gar nicht mehr.  An den Mofas lässt sich nichts mehr schrauben. 

 

[00:03:42.720] – Dr. Ulrich Volz

Die sind zu kompliziert.

 

[00:03:44.230] – Dr. Ulrich Volz

Ja, aber auch eBike, die haben eine andere User Experience und die Zukunft wird gemessen an dem hier. Selbsterklärend, einfach, smooth, ohne Ecken, ohne Kanten. Ich meine, Steve Jobs hätte auch das nicht erlaubt, dass die Kamera da rausguckt. Und die Generationen, die jetzt kommen X, Millenials, Z, das sind ganz andere Generationen, die ganz anders denken, ganz anders arbeiten. Das haben sie schon erwähnt. Das sehen wir in unseren Kindern, die sich ganz anders ernähren beispielsweise als wir in unserer Jugend. Und in der Zukunft werden wir viel mehr Frauen haben. Und die Frauen haben biologisch nun mal die Situation, dass sie zum Großteil auch Kinder aufziehen müssen. Das heißt, die werden mehr in größeren Zentren arbeiten wie in MVZ’s und in größeren Praxen. Die werden mehr Teilzeit arbeiten und dadurch sind die darauf angewiesen. Nicht jeder ist so ein Vollprofi, wie Sie es jetzt sind und tausenden von Implantaten setzt, sondern es werden mehr Frauen sein, die nicht so viele Stückzahlen machen. Und die brauchen eine extrem hohe Planbarkeit und Sicherheit in der Ausführung. Deswegen aus dem Grund schon ist rein Generationen abhängig, ist die Digitalisierung, das A und O, wenn man sich für die Zukunft richtig aufstellt. 

 

[00:05:04.830] – Dr. Henriette Lerner

Aber lässt es sich nicht dann auch, also mir geht es so, ich bin eine alte Frau, aber lässt mich immer besser schlafen, die Digitalisierung. Für mich, mit der Digitalisierung, hat ein neues professionelles Leben angefangen und da habe ich richtig Spaß daran gehabt, wo wir da gesprochen haben über Amalgam und Fädenlegen und sowas. Also wenn das noch weggekommen ist, wäre es noch super. Aber ich meine, das ist ein richtiger Schwung. 

 

 

[00:05:38.120] – Dr. Henriette Lerner

Für uns alle, auch für die Alten, wollte ich sagen, nicht nur für die Jungen. Und wir müssen tatsächlich, da gebe ich Ihnen recht, einfach ein predictable, biologisiertes, comprehensive Dentistry anbieten. Parameter, neue Parameter setzen und daran arbeiten wir in der Werkstatt. Hier jetzt auch more less.  Einfach vorzubereiten,   einfach ihre Parameter für die neue Zahnmedizin, die ganz anders ist. 

 

[00:06:01.040] – Dr. Ulrich Volz

Ja, und ich denke, ich bekomme auch eine Sicherheit, weil zum Beispiel die ganzen Planungen für unsere Kunden, die machen, das sind zehn Zahnärzte hier in der Klinik und die Planungen, die machen wir in SWAP und die Patienten geben es nachher frei. Das heißt, jetzt kann ein Zahnarzt, der nicht viel Erfahrung hat, der kann auf  unsere Erfahrungen zurückgreifen von Jahrzehnten und von tausenden von Implantaten, weil wir das Implantat so reinstellen, wie wir denken, dass es die beste Position ist für den Knochen in Relation zur geplanten Krone.  

 

[00:06:28.620] – Dr. Henriette Lerner

Ich sage dir noch was. Und zwar es gibt as we speak, es ist ein Software in Planung, der plant auf Knopfdruck. Das bedeutet, ich sage, ich möchte fünf oder acht Implantate im Oberkiefer, der positioniert das und das auf Knopfdruck. Künstliche Intelligenz 

 

[00:06:49.030] – Dr. Florian Beurer

Das gibt es halt schon. Du schickst die Daten her, nach zehn Minuten hast du über KI geplant und ich glaube, das muss der Anspruch der Digitalisierung sein. 

 

[00:06:56.330] – Dr. Ulrich Volz

Genau.

 

[00:06:57.320] – Dr. Florian Beurer

Also alles, was an Wissen da ist, es ist super, wenn Sie zehn Zahnärzte haben, eine teure Zahnarztstube sitzt da und plant das Implantat rein. Das ist natürlich ein super Service für Ihre Kunden. Genau, es muss wirklich so gehen. Also im Prinzip muss die KI Software gleich lernen, wenn Sie die Implantate setzen, okay, da müssen die sein. Und das ist quasi ein lernendes System ist. Und wir haben vorher schon darüber diskutiert, Intra-Oralscanner und wir haben ganz, ganz viele Parameter, die wir heute noch nicht wissen. Also ganz einfache Geschichte, wenn wir über Corona sprechen, dann kriegt die Oma mit 50 Kilo und der Body Builder mit 150 Kilo die gleiche Krone. Es wird gleich viel vom Zahn abgeschliffen. Das ist doch total unsinnig. Also es ist, als würden sie ja die gleiche Kleidung tragen. Macht doch kein Mensch. Also diese ganze personalisierte Medizin, also als ich studiert habe, war eine Krebstherapie nur was sehr standardisiertes, macht heute kein Mensch mehr. Eine Krebstherapie ist heute total personalisierte Medizin. Und das ist glaube ich auch das Ziel der Zahnmedizin, dass man eine personalisierte Zahnmedizin hat. Und so lange wir das, natürlich ist es schön, bei uns auch: 100% der Implantate werden guided gesetzt, weil ich habe viele junge Kolleginnen und Kollegen, die damit eine hohe Sicherheit haben. 

 

[00:08:08.060] – Dr. Florian Beurer

Aber oder auch der digitale Workflow,  mich langweilt der digitale Workflow in der Prothetik, muss ich ganz ehrlich sagen, der ist seit vielen Jahren da, der funktioniert. Da möchte ich nicht mehr drüber reden. Das ist einfach da. Nur es ist eigentlich immer noch so, ich mache eine Präparation mit einem Cerec, das hat sich zum sehr guten System entwickelt, aber ich kann immer noch zu wenig wegschleifen, ich kann das falsche Material raussuchen. Also im Prinzip substanziell hat sich nichts geändert. Also das Schleifeergebnis ist präziser und ich brauche keinen Puder mehr, aber ich kann immer noch einen Kardinalfehler machen, ich kann immer noch planlos einen Kardinalfehler mache. Und damit würde ich sagen, mein Lieblingsbeispiel ist, wenn man eine Analogie ziehen möchte, dann ist es so, dass wenn Sie einen Bluthochdruck einstellen wollen, dann war es früher so, dass die Oma zum Hausarzt gegangen ist, dann hat der aufgepumpt, dann mit dem Stethoskop gehört und hat einen Wert niedergeschrieben. Jetzt geht sie und es ist ein digitales Gerät, und es wird auch ein Wert niedergeschrieben. 

 

[00:09:03.030] – Dr. Florian Beurer

Und es hat sich eigentlich nichts geändert.  Es wird ein Wert zu einem x-beliebten Zeitpunkt niedergeschrieben. Und im Prinzip kann ich so eine Uhr tragen und habe 24/7 eigentlich meine Blutdruckdaten und mache daraus eine Therapie Entscheidung. Und ich glaube, dahin muss die Zahnmedizin gehen. 

 

[00:09:11.480] – Dr. Ulrich Volz

Ja klar, und dann vielleicht auch, wann die Medizin eingenommen werden muss, zu welchem Zeitpunkt des Tages. 

 

[00:09:18.060] – Dr. Florian Beurer

Wann ich eine Therapie einleite. Mit der Zeit, wann ersetze ich eine Restauration. Das sind alles Sachen, die wir heute nicht wissen, aber wo wir eigentlich die Chance haben, und das ist die Chance der Digitalisierung, dass ich Daten habe und eben nicht nur die analoge Welt versuche eins zu eins abzubilden, sondern dass ich einen Mehrwert damit kreiere. Und das ist, glaube ich, die Chance über KI. Als wir hier hergekommen sind, einer meiner Kollegen, extrem clever, der hat eine KI Software zur Befundung von Röntgenbildern, die hat er verkauft und allein, der hat sehr viel Geld verdient damit. Also bin ich echt stolz, dass ich den kenne. Der am meisten zitierte Autor in der ZMK in Deutschland, unter den Top 5 weltweit, der ist noch keine 40. Und der sehr, sehr schnell erkannt hat, ja, diese Chance, also was da an Daten rumliegt in so einer Uniklinik digitalisiert, da kann ich was damit anfangen. Und ich glaube, das ist eigentlich das, wo sich das hin entwickeln muss.  Also jeder von uns weiß, wie nervig es ist, Röntgenbilder zu befunden, wenn es ein Knopfdruck ist und ich brauche nur noch drüberschauen, ob das jetzt stimmt, dann habe ich einen echten Mehrwert. 

 

[00:10:23.410] – Natascha Brandt

Mich würde noch mal interessieren, gerade über die KI, über die wir jetzt gerade gesprochen haben. Das, was Sie erwähnt haben, Herr Professor Beuer, ist ja das Wünschenswerte, das Maximum. Das hat ja auch der Professor Schwendicke zum Beispiel auch bestätigt, dass das sicherlich noch relativ lange dauern wird, bis die KI sich da wirklich durchsetzt. Was ist denn, sage ich mal, kurzfristig oder in den nächsten Jahren zu erwarten? Was wird sich denn tatsächlich verbessern? Wo werden wir jetzt rasch Einschnitte oder Verbesserungen erleben durch die KI? 

 

[00:11:01.740] – Dr. Florian Beurer

Also ich denke mal durch das, dass jetzt der größte Dentalhersteller, den es gibt, eigentlich diese KI-Bude gekauft hat, geht das jetzt in die Breite. Und das ist eigentlich so die große Chance, dass bestimmte Dinge, die wir mehr oder weniger gut sehen, dass die einfach in so einem dreidimensionalen Datensatz drin sind, dass die KI zumindest sagt, ich schaue auch da mal genauer. Und dass wir in der Diagnostik deutlich fitter werden. Und er hat so ein bisschen die Analogie dann auch gezogen, dass er gesagt hat, ja, wer von den heutigen Fahrern  kann noch mit einer Karte umgehen, Karte und Kompass, die allerwenigsten. Das heißt also quasi, es wird sicher auch die diagnostische Kompetenz der Kolleginnen und Kollegen wird weniger werden, wenn man da, wenn wir da noch unterstützt werden. Trotzdem, glaube ich, wird die Therapiesicherheit und Diagnostiksicherheit höher werden. Und ich denke, das ist eigentlich so, das ist der nächste Schritt, der ist auch realistisch bis 2025, dass, ich weiß nicht wie stark das Patent geschützt ist, aber dass so Dinge einfach, also dass ich wegkomme, dass ein intraoral scan einfach nicht nur eine Abdruckmaschine ist, sondern dass die ein wichtiges Tool in der Diagnostik wird oder in der Unterstützung der Diagnostik. 

 

Outro

Dies war der dritte Teil der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der MGO Fachverlage, in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen in der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS Swiss Dental Solutions in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentierten wir daraus vier Audio Blöcke als Zusammenschnitte im Podcast Format. Nächsten Monat präsentieren wir euch hiervon den letzten Ausschnitt der Zukunftswerkstatt, in dem es um ganzheitliche Medizin und Ernährung in Bezug auf die Gesundheit gehen wird. Bis dann. 

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 2 – Expertengesprächsrunde zum Thema Keramik-Implantologie Teil 2

Hier der zweite Ausschnitt aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der mgo Fachverlage in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS, in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentieren wir daraus vier Audioblöcke als Zusammenschnitt im Podcast-Format.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Frage des Vergleichs der Sofortimplantation und Sofortbelastung von Titan- und Keramikimplantaten. Hier wird auf die bestehende Datenlage sowie eigene Erfahrungen eingegangen. Dr. Ulrich Volz spricht über interne Beobachtungen von über 122.000 Implantaten und berichtet über eine höhere Erfolgsquote der Sofortimplantationen.

Desweiteren wird auf die Aufklärung der Patient*innen hinsichtlich der Einsetzung von Titan- oder Keramikimplantaten eingegangen und auf bestehenden Leitlinien. Dabei geht es nicht nur um die aktuelle Datenlage, sondern auch um mögliche Risiken.

Auch Periimplantitis wird angesprochen und es wird diskutiert, welche Rolle das Material dabei spielt, sowie eine Verunreinigung der verschiedenen Materialarten.

Die Zukunftswerkstatt wurde moderiert von Natascha Brand.

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Intro 

Herzlich willkommen zur neunten Folge des SDS Podcasts.  Heute zeigen wir euch den zweiten Teil der  Episoden Serie, welche sich mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft sowie der  Zukunft Dentaler Implantate und Implantologie beschäftigt.  In diesem Teil geht es um die Frage des Vergleichs Sofortmplantation und  Sofortbelastung von Titan und Keramik Implantaten.  Und des Weiteren sprechen unsere Teilnehmer über Periimplantitis und  welche Rolle Material und Verunreinigung der Materialarten spielt.  Wie auch im letzten Podcast sprachen Professor Dr.  Florian Beuer, Direktor zahnärztliche  Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin am Zentrum für Zahn-, Mund- und  Kieferheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin  und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.  Dr. Henriette Lerner,  Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL- Dentclinic & Academy in Baden-Baden,  Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und  Passpräsidentin der Digital Dentestry Society International.  Dr.Dirk Duddeck, Biologe, Zahnmediziner und Gründer der Clean Implant Foundation,  einer Non-Profit Organisation, mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von  Implantaten verabschiedet und die Trusted Quality Mark, eine internationale  Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.  Dr. Kurth Mosetter, Arzt und Heilpraktiker,  Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und  Regulationsmedizin, sowie Teambetreuer im Profisport.  Und Dr.Ulrich Volz, Zahnarzt, Gründer, Inhaber und Leiter der  Swiss Biohealth Klinik Kreuzlingen und der SDS, Swiss Dental Solutions AG sowie  Präsident der International Society of Metall Free Implantology.  Zu Anfang hören Sie unsere Moderatorin der Zukunftswerkstatt Natascha Brandt.  Viel Spaß!    

 

 

Natascha Brandt 

Ich würde ganz gerne noch mal auf die  Konzepte, also Sofortmplantation und Sofortbelastung kommen.  Das haben wir bisher noch nicht angesprochen.  Wie schaut es denn da aus?  Im Vergleich Titanimplantate zu Keramikimplantaten. 

 

Dr. Henriette Lerner 

Also Sofortimplantation, Sofortversorgung  hat eine Erfolgsrate von 97, 98 %, wenn man es richtig macht.  Wir haben genug  Studien von Carl Misch bis Deborah Schwarz bis Piattelli, was die  Keramikimplantate, aber jetzt korrigieren Sie mich, also ich kenne Ihre Datenlage,  die Einzelzahnimplantate Sofortversorgung, praktizieren Sie die? Machen  Sie die auch? Oder ist es full arch das, was meistens. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Sowohl als auch. Ich persönlich implantiere 95% Sofortimplantate aus zwei Gründen, weil ich habe eine viel höhere mechanische Sicherheit, weil ich  habe ein längeres und dickeres Implantat auf lange Sicht.  Ich lasse nicht die Atrophie zu und in  meiner Studie haben wir gesehen, es waren 112 Sofortimplantate, also schon eine gute  Datenmenge, dass wir hatten den gleichen Knochenabbau, den wir immer haben,  ungefähr 0,6 Millimeter, auch bei der Spätimplantation,  habe ich den bei der Spätimplantation, bei der Sofortimplantation, habe ich de facto  netto keinen Knochenabbau bei der Sofortimplantation.  Ich erhalte die Strukturen und das zweite ist einfach auch wenn wir uns die Qualität  anschauen des Knochens, dann wird er nach sechs Monaten ja schon wieder  demineralisiert und hat immer höhere Fettanteile, weil einfach nicht der  Stoffwechsel aktiviert wird durch die Belastung.  Und tatsächlich in unseren internen Beobachtungen, da haben wir ja  Datenmengen, wie gesagt, über 122.000 Implantate, haben wir eine höhere  Erfolgsquote bei Sofortimplantaten als bei Spätimplantationen.  Ich führ’s darauf zurück, weil wir einfach  in einen größer volumigen Knochen implantieren und in einen Knochen, der vom  Stoffwechsel her, der ja nach der Extraktion ist, der ja im  Knochenbildungsmodus, der will Knochen bilden.  Und wenn ich dort das Implantat dazusetze, dann habe ich eine höhere  Chance, wie wenn, sagen wir mal, der Knochenmetabolismus schon komplett  runtergefahren ist nach einem halben Jahr oder einem Jahr.   

 

Dr. Ulrich Volz 

Und insofern ich bin ein absoluter Fan der  Sofortimplantation aus biologischen Gründen.  Ich bin es natürlich auch, weil ich  Praktiker bin und ja auch als Zahnarzt wirtschaftlich denken musste, die  Patienten wollen sofort Implantation und Sofortversorgung. Punkt. 

 

Natascha Brandt 

Ich würde ganz gerne mal ein bisschen beim  Material bleiben und auch jetzt zur Forensik mal kommen.  Und zwar würde mich interessieren, wie  muss denn der Patient hinsichtlich der Materialwahl überhaupt aufgeklärt werden,  also Titan, Keramik, Risiken und Nebenwirkungen.  Was sagen denn da die Leitlinien oder wie muss er aufgeklärt werden? 

 

Dr. Florian Beuer 

Es gibt eine neue Leitlinie  was an Tests gemacht werden kann oder nicht gemacht  werden kann oder was sinnvoll ist bei Patienten, die Material sensibel sind.  Und da ist es leider so, dass wir heute  keinen validierten wissenschaftlichen Test haben, wo man sagen könnte Okay, ich  schicke da einfach alle Patienten durch und dann kriege ich raus, ob der  jetzt eher ein Keramikimplantat oder eher ein Titanimplantat verträgt.  Also Keramikimplantate werden immer vertragen, also davon gehen wir mal aus,  dass die Sensibilisierung auf Titan höher ist.  Aber wir haben keinen wissenschaftlichen Test, um das zu beweisen.  Also es steht sogar in der Leitlinie ganz  explizit drin, es soll kein Prick Test vorher gemacht werden.  Ich glaube, da sind wir uns einig, dass also diese profetische Testung eher zu  einer Sensibilisierung des Patienten führt als zu irgendwelchen Erkenntnissen.  Der LTT Test, der zwar irgendwas aussagt,  aber halt nicht wirklich eine klinische Korrelation oder die klinische Korrelation  nicht nachgewiesen hat, ist da auch schwierig. 

 

Dr. Florian Beuer 

Ich würde es eigentlich eher so sehen,  wenn der Patient mit dem Wunsch als Keramikimplantat kommt  und ich überrede ihn jetzt, dass er sich ein Titanimplantat machen lässt. 

 

Dr. Florian Beuer 

Dann  habe ich, und wenn es nur unterbewusst ist, auf alle Fälle das in eine Richtung  beeinflusst, die ihn wahrscheinlich nicht glücklich macht.  Das heißt, bei Patienten, die von sich denken, ob das  jetzt wissenschaftlich nachgewiesen ist oder nicht, ist eigentlich fast egal.  Die von sich denken, sie seien Material sensibel,  für die ist das ein Riesenthema und die  jetzt in ein konventionelles Korsett zu drücken, glaube ich, wäre vor allem von  der Patientenpsychologie das Schlechteste, was man machen könnte. 

 

Dr. Florian Beuer 

Ich würde aber aus heutiger Sicht auf alle Fälle sagen, man klärt über die  wissenschaftliche Datenlage auf, man klärt über die Risiken auf.  

 

Dr. Henriette Lerner 

Ich gehe genauso vor.  Also ich kläre den Patienten über alle Möglichkeiten auf  Priorität hat der Patient, der tatsächlich Keramik gewünscht.  Und ansonsten basiert auf der Datenlage,  basiert auf meiner Erfahrung, werde ich dann aufklären.  Und ja, so entscheidet der Patient. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, ich glaube, ganz wichtig ist ja  schlussendlich  für den Durchschnitts Zahnarzt draußen  der hat es ja, sagen wir mal am schwersten  eigentlich, weil der muss sich ja auf Dinge verlassen.  Und da denke ich, ist es sehr wichtig,  dass wir Richtlinien erstellen durch entsprechende Organisationen.  Das ist unendlich wertvoll.  Und ich denke, jetzt haben wir mit der S3 Richtlinie eine Richtlinie, die eine volle  Empfehlung für einteilige Implantate ausspricht. 

 

Natascha Brandt 

Periimplantitis ist jetzt ein gutes  Stichwort, wo ich überleiten möchte, und zwar zur Periimplantitis Ätiologie.  Gibt es einen Unterschied in der Ätiologie von Keramik zu Titan?  Also welche Rolle spielt das Material dabei?  

 

Dr. Florian Beuer 

Also es gibt so zwei Periimplantitis Theorien,  wo ich sagen würde, eine ist so, wie es in den Leitlinien steht und die akzeptiert ist  und die andere ist Thomas Albrechtsons Theorie, die eigentlich, also der ist mir  zu ernst zu nehmen, als dass ich diese Theorie komplett wegwischen würde.  Also die erste ist diese Biofilm  assoziierte, das heißt quasi zuerst kommt der Biofilm und der Biofilm ist  verantwortlich für alles, also quasi ähnlich wie in der Erfahrung.  Und der Thomas Albrechtson sagt aber nein,  die Periimplantitis ist eine Fremdkörperreaktion des Körpers.  Und zwar er hält eine Balance zwischen  seinem Immunsystem und der Fremdkörperreaktion.  Und wenn eben, also eine Periimplantitis  ist eigentlich nichts pathologisches, sondern einfach, der Körper will diesen  Fremdkörper loswerden. Und dass quasi der Biofilm als zweites kommt.  Und diese erste Biofilm assoziierte,  sagt okay Biofilm ist da, es gibt eine  Entzündung, die Entzündung führt dazu, dass der PH runtergeht.  Und da ist schon ein Unterschied zwischen  Keramik und Titan, weil wenn der PH-Wert unter fünf geht, dann geht Titan in  Lösung, dann korreliert Titan und Keramik korreliert halt nicht.  Also wir hatten am Anfang auch Thomas Albrechtson und seine Gruppe,  Henrik T. Heiden ist ja im Prinzip auch ein Anhänger dieser Theorie.Ich 

 

Dr. Florian Beuer 

Ich  würde sagen, ja, heute ist die Wissenschaft eher  Biofilm assoziiert und kämpft eigentlich nur gegen den Biofilm.  Ich glaube, dass Periimplantitis viel, viel mehr ist.  Wir haben es einfach noch nicht verstanden.  Und ja, ist ein Unterschied, würde ich auf alle Fälle sagen.  Chemisch stabiler in einem entzündeten  Gewebe ist sicher Keramik im Vergleich zu Titan.  Das ist unumstritten. 

 

Dr. Henriette Lerner 

Also zu Keramikimplantaten, das werden Sie eigentlich bestätigen oder nicht  ich denke Periimplantitis gibt es bei  Keramik auch weniger.  Was sagen Ihre Daten?  Was sagt Ihre Datenlage? Also bzw.  die allgemeine Literatur sagt das Gleiche.  Und das ist einmal auf dem Plaque, auf der abweisende Plaque.  Also Keramik ist abweisender für Plaque .  Das ist auch wissenschaftlich nachgewiesen.  Und die Affinität der Schleimhaut zu Keramik.  Was bei Titan weniger ist, also die Affinität ist zu Zirkon viel höher als zu Titan, und wir  wissen jetzt mittlerweile, was für eine Rolle Volumen und die Qualität  des Weichgewebes in der Erhaltung des Knochens spielt.  Dementsprechend ist es einfach viel geschützter. Was sagen Sie dazu? 

 

Dr. Ulrich Volz 

Also ich denke, eine Sache, die sehr, sehr wichtig ist, ist, dass wir mit Zirkonoxid  wahrscheinlich das einzige Material haben, das wir zumindest kennen, das sich mit der  Gingiva wirklich fest verbindet, einen Verbund eingeht.  Es hat schon Rudel gezeigt mit den  25-Jährigen Histologien, die mir vorliegen, hat Oliva gezeigt, hat Nevins gezeigt  2011, hat aber auch Professor Kniha gezeigt mit Straumann-Implantaten.  Da entsteht tatsächlich eine Verbindung.  Wir kennen es natürlich seit DCS, eigentlich seit den Keramikkronen, haben  wir gesagt: Wow, toll, wie die Gingiva da aussieht.  Die Reaktion ist definitiv eine andere,  das ist mal mit Sicherheit ein wichtiger Faktor.  Ich bezeichne das, weil ich ja auch stark aus der Biologie und Immunologie komme,  als die immunologische Türe, denn wir müssen ja sehen, die Gingiva ist das  äußere Keimblatt und hat ja ganz spezielle Abwehr-Kaskaden und Mechanismen eingebaut,  um diesem brutalen Potenzial an Keimen, das wir in der Mundhöhle haben, wir wissen ja,  wir dürfen tausend Mal auf der Körperoberfläche außen einstechen mit  derselben Nadel und dann in den Mund gehen, passiert gar nichts.  Ich darf aber niemals auf die Idee kommen,  im Mund eine Injektion zu machen und auf der Körperoberfläche einzustechen.  Das ist ein Fehler und führt zu einer gewaltigen Infektion. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Deswegen darf ja auch eine Nadel, mit der ich schon genäht habe, nicht ins Auge  fallen, da kann der Patient das Auge verlieren.  Deswegen lassen wir den Patienten die Auge schließen, setzen eine Brille auf.  Dafür brauchen wir diese Kaskaden, die wir  in der Kutis, Subkutis, in der Gingiva, im äußeren Keimblatt haben, um zu verhindern,  dass die Keime, das mittlere Keimblatt den Knochen angreifen.  Und der natürliche gesunde Zahn, der hat ja  Sulcus und keine Tasche.  Das heißt, dort müssen die Erreger durch das äußere Keimblatt durch.  Das äußere Keimblatt ist ja Körperaußenseite wie auch die  Nasenschleimhaut, die Mundschleimhaut, die Darmschleimhaut.  Sobald ich den Spalt offen habe und deswegen sind ja auch die ganzen  Parodontitiven, aber auch sagen wir mal die teilretinierten Weisheitszähne  eigentlich so gefährlich und das wissen die Kardiologen wieder, die uns zeigen in  ihren Studien, dass in 85 Prozent der Klotz der Gefäßverschlüsse,  dieselben Pathogene wie eben in den Parodontopathien zu finden sind.  Und deswegen schicken uns ja auch die Herzchirurgen die Patienten vor der  Herztransplantation beispielsweise, um dort sauber zu machen.  Das halte ich für einen wichtigen Punkt, dass wir Material haben, das die  immunologische Türe schließt und das schafft einfach Keramik.  Das sehe ich mit einem Luftbläser, wenn man einmal  zwischen Keramik-Implantat und Gingiva pustet  

 

Dr. Ulrich Volz 

und einmal zwischen Titanimplantat und Gingiva dazwischen pustest.  Da löst es sich es halt einfach ab.  Das ist schon mal, denke ich, sehr wichtig.  Dann wissen wir natürlich auch, ganz klar, da wird Dr.  Duddeck noch drüber sprechen, die  Sauberkeit der Oberfläche spielt eine Rolle, aber natürlich auch grundsätzlich  Partikel-Release, was wir bei Zirkonoxid so nicht haben.  Und insofern spielt es sicherlich eine  Rolle, dass wir hier anderes Material haben.  

 

Natascha Brandt 

Herr Dr. Duddeck, welche Rolle spielt denn eine  verunreinigte Implantat-Oberfläche bei der Periimplantitis Ätiologie? 

 

Dr. Dirk Duddeck 

Das ist die Masterfrage.    Vielleicht dazu eine Zahl.  Der FDA wurden gemeldet, ich glaube über 2,1 Millionen Failed Dental Implantate.  Das heißt, die gemeldeten Implantate sind  sewrious Injuries, das heißt auf gut deutsch, die sind rausgefallen, ersetzt worden.  Ich habe in meiner Zeit in einer Klinik,  war in zwei Kliniken tätig, nicht ein einziges Implantat der BfArM gemeldet.  Ich habe auch keinen Kollegen und ich frage, wer meldet denn eure Verluste?  Die Zahlen sind schon ziemlich.  Also ich vermute mal, dass diese Zahl von  über 2 Millionen, über die lange Zeit muss man natürlich ins Verhältnis setzen und  die verkauften und die letzten Implantate auch alles prozentual sicherlich nicht  mehr so dramatisch, trotzdem eine gewaltige Zahl.  Und als es veröffentlicht wurde in Kaiser Health News letztes 2021 wurden große  Anbieter von Herstellern gefragt, wie sie denn zu ihren Zahlen stehen.  Und dann gab es zwei Erklärungsversuche.  Das eine sind natürlich vorbelastete  Patienten, manchmal von schlecht eingestellten Diabetes Patienten, Raucher,  die natürlich da durchaus eine Rolle spielen.  Und Lack of Education war der Grund.  Also eine, auf gut deutsch der Doppel-Links-Händler -  wir Zahnärzte sind schlecht ausgebildet,  können es einfach nicht und dann fliegen die Dinger raus. 

 

Dr. Dirk Duddeck 

 Oder der Patient putzt sich nicht die Zähne oder hat Vorerkrankungen.  Das springt mir viel zu kurz.  Und ich denke, wenn man die Gründe sucht, fehlt ein ganz  wichtiger und das ist das Implantat selber.  Eine zweite Zahl, die passt dann auch zusammen für mich.  Wir hatten in der letzten durchgeführten  Kohorte mit 100 Implantaten von 80 Herstellern, also sehr schönen Marktüberblick  analysiert, auch unter dem Mikroskop gesehen, dass wir, wir haben die  aufgelistet, es gibt es eine sehr schöne dramatische Grafik von Partikel bis 50  Mikrometer, also ganz kleine Mini Partikel.  Im Regelfall sind das Plastikreste, komme  ich gleich noch mal drauf, was das im Detail ist, mehr als 150 Partikel.  Wie viele dieser 100 Implantate haben so viel Verunreinigung?  Wir waren überrascht.  30 von 100.  Jedes dritte Implantat zeigt eine  signifikante, Anhäufung vermeidbarer, deshalb vermeidbar  weil andere es nicht haben, vermeidbarer Verunreinigung, die sich aber auch im metallischen Bereich dann weiter ziehen.     also ich halte es für, im englischen sagt man  the most unterrated factor, aber es ist für mich wirklich der weitest  übersehenste Faktor für Periimplantitis und wird auch unterschätzt. 

 

Natascha Brandt 

Steril und trotzdem nicht sauber.  Das hat sich ja die Clean Implant Foundation auf die Fahnen geschrieben.  Können Sie mal kurz skizzieren, was genau Sie machen? 

 

Dr. Dirk Duddeck 

Also steril und trotzdem nicht sauber.  Ich weiß immer, wenn ich so in die runde Frage bei Vorträgen, dann ist für  viele steril ist sauber, ist es aber nicht.  Ich hatte mal eine sehr schöne handgeschriebene Notiz bekommen von  Professor Wahl   “mensch Herr Kollege Duddeck, dass was Sie analysieren,  habe ich vor 35 Jahren schon gemacht, da  haben wir noch die Implantate selber sterilisieren müssen in der Praxis.“  Und in der Publikation, die er mir zugeschickt hat, aus einer  uralten Zeitschrift, das ist gar nicht digital erfasst, so alt ist das  schon, hat er ganz klar gesagt, was er sieht, ist steriler Dreck.  Er hat diesen Terminus auch für uns  gezeigt und wir sehen einfach viel zu viele Artikel, die man, obwohl sie steril  sind, die sind nicht mehr lebendig, da ist kein Keim dir  da ist kein Virus drin, da sind keine Hysterien sind.  Trotzdem haben diese Stoffe eine Wirkung  als Fremdtoffe, als Fremdkörper. 

 

Natascha Brandt 

Was können denn diese Stoffe auslösen beim Patienten? 

 

Dr. Dirk Duddeck 

Sie können es nicht nur, sie tun es auch – wenn sie klein genug sind.  Ich denke auch an die Studie von Professor Wahl, weil  die großen Partikel werden bindegewebig umschlossen.  Da gibt es vielleicht einen etwas geringeren BIC, also einen Kontakt von  Knochen zu Implantaten, etwas niedrigeren ?, wenn man es  rausnehmen wollte, also eine etwas schlechtere Selegation.  Die kleinen Partikel, die machen mir und  machen dem Körper am meisten Sorgen, weil alles was zwischen 0,2 und 7,2 µ groß ist   hat den höchsten proinflammatorischen Effekt.  Das heißt, wir sehen, dass diese Partikel, die ja dann Kontakt auch verlieren  zur Oberfläche, von Makrophagen aufgenommen werden und der Rest ist eine  Kaskade, die in der Biologie vorgegeben ist.  Wir sehen, wenn ein Makrophage einen Partikel aufnimmt, ist das dann ja nicht  ????, sondern in der Folge????  Wir sehen nachweisbar TNF Alpha, wir sehen Interleukine.  Das Schlimme ist, dass in dieser Abfolge, sagen wir mal der Körper versucht mit  diesen Verunreinigungen in irgendeiner Form zurechtzukommen.  Und in der Folge gibt es eben leider Begleiteffekte.  Das TNF Alpha ist das Stellgebiet für die  Entwicklung von Pro-Osteoplasten zu Osteoplasten.  Also der Körper reagiert mit Knochenabbau als einer der Effekte auf die  Verunreinigung und er reagiert auch über den Release von  Metalloproteinase MMP-8 mit Weichgewebe Degradation. 

 

Dr. Dirk Duddeck 

Das heißt, einerseits gibt es einen wunderschönen  Weitgewebeszusammenhang, da kann man einsetzen, was man will, ob das Zirkon  oder Titan ist und der Knochen geht weg als Folge der Kontamination.  Und ich wiederhole mich, das ist vermeidbar.  Weil wir haben viele Hersteller, die wir auch auszeichnen, die diese partikulären  Belastungen, die aus der Fertigung kommen, aus der Verpackung, aus dem Handling eben nicht dort haben.   

 

Natascha Brandt 

Wir haben ja gesehen, auch  Keramikimplantate können Oberflächenverschmutzung ausweisen.  Wir sind ja gerade beim Thema Keramikimplantate.  Wie muss denn ein Keramikimplantat    verpackt sein bzw.  wie darf es denn nicht verpackt werden?  

 

Dr. Dirk Duddeck 

 Eigentlich gilt  dass, es gibt eigentlich keine  Unterschiede,  was die Verpackung angeht.  Wenn ich bevor ich ein Implantate analysiert habe,  wir entpacken die unter Klasse 5, rein Raumbedingungen das, ist  zwei Klassen sauberer als die verpackt werden, weil ich auch Anschuldigungen bekomme,  ich hätte in irgendeiner Form auf die Implantate eingewirkt.  Das ist nicht möglich.  Wie auch immer, wenn wir das auspacken, sehe ich schon, wenn man ein Implantat in  einen Kunststoff Block hineinpresst, mit dem ersten rauen Gewindegang  it walks like a duck, it quacks like a duck, it looks like a duck.  Also da ist auch das Plastik dann auf dem  Implantat drauf und zwar auf 10 von 10 Getesteten.  Das sehen wir in der Industrie tatsächlich, dass manche Verpackungen  einfach nicht intelligent sind und ich sehe wenig Implantate, die im Titan-Bereich die Verpackung berühren.  Man sieht auch diesen Titan-Sleve, wo die dann mehr oder weniger mit wenig  Berührung oder nur mit Punktkontakten zu wiederum Titan berührt werden.  Aber es ist völlig irrsinnig, dass man  als deutsche Ingenieursleistung halte ich das eigentlich für ein Desaster, wenn ich sehe, dass ein wunderbares Implantat, das vielleicht bis zu dem Zeitpunkt der  Verpackung wahrscheinlich sogar sauber war, dann am Ende quetscht man das in so  einen Plastikblock rein und dann hat man gerade dem Patienten, dem man eine metallfreie Versorgung, für ein hochpreisiges Produkt versprochen hat,  drei bis vier Mikrogramm  Polyacetal oder polyethylen in den Knochen rein drückt.  Mit entsprechenden Folgen, Fremdkörperreaktionen. 

 

Natascha Brandt 

Und offensichtlich hat SDS da ja was anders gemacht.  Sie haben die Implantate der Bright  Produkte von CleanImplant zertifizieren lassen.  Warum? Und vor allem auch welchen Wert hat es  letztendlich auch für die Anwender, für die Patienten? 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, ich denke, ich habe ja Keramikimplantate auch aus dem Grund entwickelt, was ich vorhin vergessen habe zu sagen,  ich hatte schon immer in meinem Werdegang hauptsächlich chronisch kranke Patienten.  Es hat sich so ergeben, weil ich einfach immer an Medizin interessiert war.  Ein großer Teil meines Fokus ist auch die Medizin selbst.  Ich habe ja auch immer Ärzte in meinen Praxen gehabt.  Also Dr.  Mutter war der erste, war die erste umweltmedizinische Abteilung weltweit vom  großen Professor Daschner, der ja unser Hygiene Papst in Deutschland war,  Universität Freiburg und seinen ersten Oberarzt der ersten Umweltmedizin weltweit  habe ich ja damals in meine Zahnklinik in Konstanz geholt.  Das heißt, ich war natürlich immer extrem sensibilisiert von medizinischer Seite.  Deswegen bin ich ja in die metallfreie Richtung gegangen.  Und interessant ist auch jetzt retrospektiv, dass über 50% aller  Keramikimplantat-Firmen sind CleanImplant zertifiziert.  Also der Anteil ist unendlich höher in der  Keramikimplantat-Branche als in der Titanimplantat-Branche.  Das heißt, da wird das Thema viel ernster genommen.  Zweitens hatte ich tatsächlich, also  insofern ich war schon immer natürlich an gesunden Produkten interessiert, sonst hätte ich ja nicht Keramikimplantate entwickelt.  Zweitens bin ich dann dem Dirk Duddeck begegnet, ich  weiß noch, er hat mich an der Bar in Robinson auf  Fuerteventura, in der  Fortbildungswoche, hat er gesagt, Ulrich komm mal her, schau dir das hier mal an. 

 

Dr. Ulrich Volz 

 Und dann habe ich echt noch einen zweiten Gin Tonic gebraucht, sogar einen dritten.  Und dann habe ich gesagt Ja, wow, das muss ich ernst nehmen.  Also ich habe dann einfach gesagt Du, Dirk, wir sind eine super kleine Firma,  ich habe kein Geld, aber wir müssen es ernst nehmen.  Und haben ein Projekt aufgezogen.  Es hat tatsächlich, wie viele Jahre waren es jetzt?  Sechs, acht Jahre dürfen es gewesen sein.  Wir haben im Prinzip Millionen investiert, nicht in die CleanImplantat Foundation, da wären  wir froh, sondern die ganzen Reinigungsprozesse.  Wir mussten alles komplett neu aufsetzen.  Aber ich habe immer noch einen sportlichen  Ehrgeiz und habe dann gesagt: Duddeck, können wir da noch eins draufsetzen?  Und er hat gesagt: „Könnt ihr, indem ihr  hingeht und auch schon den reinen Produktionsprozess  schon CleanImplant zertifizieren lasst oder überprüfen lasst.  Das heißt, wir sind ja Hersteller im Sinne des Medizinprodukte Gesetzes.  Wir sind auch verantwortlich bis ins letzte Detail.  Wir kontrollieren die Maschinen, aber die Maschinen stehen in großen Firmen.  Und wir mussten jetzt diese Firmen  zwingen, überreden, überzeugen, dass die die Prozesse so aufsetzen und  umbauen, was für die alles andere als angenehm und günstig und toll war.  Heute sind sie sehr glücklich, dass sie es  gemacht haben, weil das Thema immer stärker wird. 

 

Dr. Ulrich Volz 

Ja, genau, Zweck heiligt die Mittel.  Aber ich habe einfach gesagt, die Kondition ist nicht  verhandelbar, muss so gemacht werden, wenn ihr mit uns produzieren wollt.  Und das Positive war, dass wir eben die einzigen sind, die schon signifikante  Mengen am Markt abnehmen können als Marktführer.  Und dann haben die natürlich auch mit  den Zähnen geknirscht und haben es eben auch gemacht.  Das heißt, wir haben aber, das können Sie  besser erklären, nicht nur quasi das Produkt am Ende des Tages, wenn es dann  per mystery Shopping von irgendeinem Kunden geholt wird, haben wir keinen Einfluss  drauf, ist sauber, sondern es wird schon im Produktionsprozess schon getestet.   

 

Outro 

Dies war der zweite Teil der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat  der MGO Fachverlage, in dem aktuelle Themen der Branche und die  Herausforderungen in der Zahnmedizin diskutiert werden.  Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit Swiss Dental Solutions in den  Räumlichkeiten des Swiss Dental Solutions in Kreuzlingen durchgeführt.  Nachfolgend präsentieren wir daraus vier  Audio Blöcke als Zusammenschnitte im Podcast Format.  Freuen Sie sich auf die nächsten zwei Teile, in denen es wieder um spannende Themen  der Zukunft der Dentalen Implantologie und Implantate gehen wird. 

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Staffel 2 Episode 1 – Expertengesprächsrunde zum Thema Keramik-Implantologie Teil 1

Hier der erste Ausschnitt aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der mgo Fachverlage in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS SWISS DENTAL SOLUTIONS, in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt. Nachfolgend präsentieren wir daraus vier Audioblöcke als Zusammenschnitt im Podcast-Format.

Im 1. Teil wird es um Implantate und den Stand der aktuellen Wissenschaft dentaler Implantate sowie um die Unterschiede zwischen Titan- und Keramik-Implantaten gehen.

Die Zukunftswerkstatt wurde moderiert von Natascha Brand.

Unsere heutigen Gäste

Prof. Dr. Florian Beuer

Direktor der Zahnärztlichen Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité – Universitätsmedizin in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Henriette Lerner

Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dentclinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie und Past-Präsidentin der Digital Dentistry Society International.

Dr. Dirk Duddeck

Biologe, Zahnmediziner und Gründer und Leiter der CleanImplant Foundation, einer non-profit Organisation mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und der „Trusted Quality Mark“, eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate, entwickelt hat.

Dr. Kurt Mosetter

Arzt und Heilpraktiker, Begründer der Myoreflex-Therapie, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Teambetreuer im Profisport. 

Dr. Ulrich Volz

Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC in Kreuzlingen und SDS Swiss Dental Solutions AG, sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantology.

Hallo und herzlich willkommen zur achten Episode des SDS Podcasts. Fokus dieser Episoden Serie ist der aktuelle Stand der Wissenschaft und wie die Teilnehmer in Betracht des aktuellen Markts auf die Zukunft dentaler Implantate und Implantologie schauen. Der Podcast ist in mehrere Teile aufgeteilt. Im ersten Teil wird es um Implantate und den Stan d der aktuellen Wissenschaft dentaler Implantate sowie um  die Unterschiede zwischen Titan und Keramik Implantaten gehen. Zu Beginn werden die Teilnehmer der Gesprächsrunde vorgestellt und kurz auf deren Laufbahn und medizinischen Fokus eingegangen.

Es diskutieren Professor Dr. Florian Beuer, Direktor Zahnärztliche Prothetik, Funktionslehre und Alterszahnmedizin am Zentrum für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Dr. Henriette Lerner, Zahnärztin, Gründerin und Leiterin der HL Dent Clinic and Academy in Baden-Baden, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für orale Implantologie und Pastpräsidentin der Digital Dentistry Society International. Dr. Dirk Duddek, Biologe, Zahnmediziner und Gründer der Clean Implant Foundation, einer Non-Profit Organisation, mit der er eine Leitlinie zur Reinheit von Implantaten verabschiedet und die „Trusted Quality Mark“ eine internationale Auszeichnung für saubere Implantate entwickelt hat. Dr. Kurt Mosetter, Arzt und Heilpraktiker, Begründer der MyoReflexTherapy, Experte für Ernährungsmedizin, Mikronährstoffe und Regulationsmedizin sowie Team Betreuer im Profisport und Dr. Ulrich Volz, Zahnarzt, Gründer, Inhaber und Leiter der SWISS BIOHEALTH CLINIC Kreuzlingen und der SDS Swiss Dental Solutions AG sowie Präsident der International Society of Metal-Free Implantologie. Die Zukunftswerkstatt wurde moderiert von Natascha Brand. Zu Anfang hat Professor Dr. Florian Beuer das Wort.

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Finde ich super interessant, weil man überschätzt das Potenzial der Zukunft total, was sich tut in ein paar Jahren. Vor kurzem musste ich dran denken, meine Tochter wird zum 1. Januar 18 und ich habe vor 18 Jahren einen Audi Kombi gekauft. Weiß ich noch ganz genau, ich musste mein TT hergeben und diesen Kombi kaufen. Und da war ich auf dieser Messe für Rapid Prototyping in Frankfurt und da war eigentlich schon der Invisalign, also der Invisalign Workflow war da dargestellt, da waren Laser gesinterte Kronen, also quasi Sachen, die jetzt 18 Jahre später eigentlich immer noch Zukunft sind, die eigentlich immer noch nicht so im Markt angekommen sind. Deswegen finde ich es super interessant, heute mit Ihnen zusammenzusitzen. Also was Sie sehen, ich bin jetzt 48, das heißt 20, 25 Jahre würde ich gerne noch arbeiten, aber ich könnte schon 20 Jahre zurückschauen. Und da muss ich ganz ehrlich sagen, so viel oder von dem, was damals hoch innovativ war, ist heute noch ganz wenig im Markt. Und deswegen finde ich es spannend, wenn wir uns heute austauschen, was ist denn von den Sachen, die wir heute als innovativ ansehen, was glauben wir, dass 2025 im Markt ist?

 

Natascha Brand

Wir steigen dann direkt ein in die Diskussion. Es sind vier Teile. Der erste Teil in dem ersten Themenblock wollen wir zunächst über Implantate an sich reden. Wir wollen, ich würde gerne den Stand der aktuellen Wissenschaft von Ihnen hören, in Bezug auf die Dentalen Implantate. Im besonderen wollen wir dann den Unterschied zwischen Titan und Keramik Implantaten herausarbeiten. Und später kommen wir dann zu den Keramik-Implantaten. Dr. Volz, Sie stehen wie kein anderer für die Keramik-Implantate. Ich beginne jetzt mal mit Ihnen in der Runde. Sie haben nach eigenen Angaben über 25.000 Keramik-Implantate inseriert, davon 18.000 sofort Implantate und verfügen über Daten zu 12.000 Implantaten. Haben Sie denn eigentlich je Titan Implantate inseriert?

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Über zehn Jahre lang, von 1991 bis 2000. Und dann sagen wir so Mitte 2000 habe ich dann komplett auf Keramik umgestellt.

 

Natascha Brand

Und wie ist denn die Leidenschaft jetzt für die Keramik-Implantate entstanden? Das heißt, was hat Ihr Umdenken bewegt? Gab es Ereignisse, Studien, Datenlagen, wo Sie sagen, dass sie getriggert hat? Wann war der Zeitpunkt, hatten Sie gesagt? Sie haben zehn Jahre implantiert. Wann war dann der Zeitpunkt?

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Also so grundsätzlich würde ich mal sagen, der erste Trigger war meine Doktorarbeit über Amalgam, die sich dann zu Gegen Amalgam entwickelt hat. Also mein Doktorvater war eigentlich der bekannte Amalgam Befürworter, Reinhold Mayer sagt Ihnen wahrscheinlich noch was, aus Ulm. Und dann habe ich irgendwann gesagt, ja, das ist ja nicht alles Gold, was glänzt, was ich da jetzt recherchiert habe, sagt er ja klar, das weiß ich auch. Und dann haben wir eben vereinbart, er war kurz vor der Pensionierung, dass ich schreiben darf, was ich, also was ich rausgefunden habe, weil das war ja nicht allzu positiv für Amalgam. Und so bin ich damals sensibel geworden, was Metalle anbetrifft. Und ich glaube, heute, 30 Jahre später, wissen wir, dass Amalgam kein gutes Material ist, was ja schon 1923 der Nobelpreisträger Stock ja schon als arge Versündigung an die Menschheit bezeichnet hat.

 

Natascha Brand

Ich würde gern die Frage an die anderen in der Runde richten. Wer implantiert denn wie viele Implantate prozentual? Wie viele davon sind Keramik-Implantate?

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Also ich persönlich jetzt in meinem Patienten, ich mache ja ungefähr 100 Implantate im Jahr und das muss ich ganz ehrlich sagen, im letzten Jahr war kein Implantat ein Keramik-Implantat. Ich hatte andere Jahre wo ich relativ viele Keramik-Implantate gemacht habe, ich habe für ein paar Hersteller Studien gemacht und die waren aber mässig erfolgreich. Deswegen also und habe das erste Mal 2002 glaube ich Kontakt gehabt zu einem, zu zwei Zahntechnikern aus dem  Chiemgau, dem Herrn Vordermayer. Die haben einfach das Straumann Tissue Level Implantat eins zu eins aus der Zirkonoxid nachgebaut. Da haben wir so ein paar mechanische Tests gemacht, da hat es sehr gut ausgesehen und die haben dann jemand gesucht, der das auch implantiert. Konnten wir in der Klinik nicht machen. Das, was in der Garage entstanden ist, das geht nicht. Er hat aber dann Kollegen gefunden, die das gemacht haben und die haben das 2005 oder 2006 auf einer Tagung in der Schweiz vorgestellt, als die Schweizer Prothetiker mit den deutschen Prothetikern eine Tagung hatten und hatten da paar Fälle, die eigentlich echt gut ausgeschaut haben. Also ich meine, vor 16 Jahren, zweiteiliges, verschraubtes Zirkonoxid Implantat war, da waren wir ganz weit vorne.

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Also das war so mein erster Kontakt eigentlich zu Zirkonoxid Implantaten. Und mich hat es eigentlich damals schon fasziniert. Ich habe immer mal wieder verschiedene Sachen ausprobiert. Also ich würde sagen, mich fasziniert das Thema total. Also wir waren bei den Implantatzahlen. Genau. Also ich habe 25 Ärzte bei mir, die eigentlich alle implantieren und ich würde sagen, drei, vier Prozent waren Keramik-Implantate, auf ihre Frage zurückzukommen. Aber warum ist das so? Nicht weil keiner von uns Keramik mag, sondern weil bis jetzt hatten wir, haben wir zu viel schlechte Erfahrungen gemacht und zu viele gute einfach mit Titan-Implantaten, das muss man auch ganz ehrlich sagen. Aber es ist trotzdem natürlich, sonst wäre ich halt nicht hier ein Thema, das mich fasziniert.

 

Natascha Brand

Ich sehe das Leuchten in Ihren Augen. Frau Dr. Lerner, wie sieht es bei Ihnen aus?

 

Dr. Henriette Lerner

Ja, es ist so, ich habe Implantologie in 1995 angefangen und ja, danke meine damaligen Mentoren. Jeder hatte das Glück oder das Missglück, den einen oder anderen Mentor zu finden. Und dank meine Mentoren waren halt die Titan-Implantate und Sofortimplantation sofort Versorgung. Und das ist auch die Religion, die ich verfolge. Und das wollte ich. Mein Traum war schon immer, dass ich das auch mit Keramik-Implantate mache. Also zu Ihrer Frage ich setze seit 30 Jahre jetzt Implantate, einige Tausende keine Ahnung. Und vielleicht habe ich von Z-Systems, Ziterion, Ceramex, Straumann habe ich von allen einige von allen etwas implantiert, einige implantiert. Einige implantiert vielleicht sind es vielleicht 100 maximal, aber schon im Laufe der Jahre. Und die sind alle drin. Die sind auch implantiert in argumentierte Bereiche. Also ich bin eigentlich positiv überrascht.

 

Natascha Brand

Ja Professor Beuer, aktueller Stand der Wissenschaft. Wir haben jetzt ein leidenschaftliches Plädoyer für die Keramik-Implantate gehört, aber wir haben gehört, sie sind relativ zurückhaltend noch damit. Wie schaut es denn aus? Titan versus Keramik?

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Wie schaut es wissenschaftlich aus? Wir haben eigentlich, es ist ganz klar, wenn ich Datenlage Titan zu Keramik vergleiche, dann vergleiche ich Äpfel mit Birnen, weil es halt einfach weniger Daten gibt. Aber das war auch der Grund, warum wir jetzt gesagt haben, okay, wir von der DGI Seite, wir haben uns das Thema mal als Leitlinien Thema genommen und mal die komplette Literatur gesichtet. Und eigentlich einteilige Implantate, glaube ich, sind inzwischen sehr gut dokumentiert. Also da gibt es zehn Jahresdaten. Wie gesagt, das am besten dokumentierte Implantat gibt es zwar nicht mehr am Markt, aber es gibt zumindest die Daten, dass es funktioniert. Und da ist ganz klar, dass man jetzt diese, da kann man eine Empfehlung aussprechen, ja, wenn es eine Indikation, wenn man ein einteiliges Implantat einsetzen möchte, dann ist das Keramik-Implantat von der Osseontegration, der ist ja nicht schlechter als ein Titan Implantat, also dann kann man das auch auf alle Fälle verwenden. Und in der Leitlinie steht auch drin, dass die zweiteiligen Implantate, dass man die auch verwenden kann. Also das heißt, insofern hat man das eigentlich von der von der Leitlinien Seite aufgemacht. Es ist uns vollkommen klar und ich glaube, deswegen sitzen wir auch heute zusammen und das muss unser Appell an nach draußen sein, dass alle die Keramik-Implantate machen und das schaffen würden, diese Daten zu Poolen, dann hätten wir die Daten relativ schnell.

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Ich fand es ganz spannend, da will ich ganz kurz darauf eingehen, weil du da auch mit beteiligt warst. Wir hatten den JCCI Kongress hier und kurz zuvor war ich eingeladen als Mitglied in der Kommission der AO, wo es auch sozusagen den Konsensus ging für Keramik-Implantate in der Gruppe unter Professor Neugebauer, wo dann eben auch Wael Att beispielsweise dabei war, der auch als Sprecher beim JCCI war. Die Idee, die dort entstanden ist, was mich überrascht hat, aber auch wieder positiv auch, dass von 1600 PubMed gelisteten Studien wurden nur 15 als relevant aussortiert von dem Gremium dort. Die haben sich jetzt jede Studie genau angeguckt und geschaut, die Reviews sind gleich rausgeflogen. Wo ist eine Bias drin? Wo sind offensichtlich Fehler drin? 15 sind übrig geblieben. Meine Studie war zum Glück unter diesen 15 noch dabei. Die Sofortimplantatstudie, die ich mit Hamburg gemacht habe und was ich dort aber gelernt habe, wir sind eigentlich noch am Anfang von der Studienlage. Aber was mir weh getan hat, war zu verstehen, dass eigentlich ’99 von 100 Studien war die Arbeit, der Aufwand, das Geld, die Manpower for Nothing, weil sie waren nicht als relevant angesehen. Und dann sind wir zusammengesessen, die ganzen Referenten, war Professor Beuer auch mit dabei beteiligt, weil die Idee ist dort entstanden in USA, dass wir anlässlich der JCCI ein Consensus Setup for Studies on Ceramic Implants verabschieden.

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Und das haben wir tatsächlich auch geschafft unter dem wirklich großen Einsatz von Professor Schnurr, die uns wissenschaftlich unterstützt hier. Das heißt, wir haben jetzt quasi ein Protokoll, wie Studien aussehen sollen, retrospektiv, prospektiv, klinische Studien, was auch immer, mechanische Studien, Histologien und auch die Begriffsbestimmungen festgelegt, was ist einteilig, zweiteilig? Welche Parameter wollen wir messen? Und unsere Idee war die, und wir sind jetzt dabei, es zu veröffentlichen, also schon eingereicht, soweit ich weiß, dass wir mit diesem Setup uns die Wissenschaftler und die Industrien, und das werde ich in meiner Funktion als Präsident der ISMI umsetzen, in kommenden Monaten uns einigen auf dieses Setup, weil wir haben da die Chance, wenn sich alle an dieses Setup halten, also wenn Straumann und Ceramex, wie sie alle heißen, sagen wir machen das nach diesem Protokoll, dann können wir die Systeme untereinander vergleichen und wir können die Daten zusammenführen. Dann können wir nämlich easy in fünf bis zehn Jahren können wir eigentlich sogar in der relevanten Datenmenge sogar Titan einholen, wenn nicht sogar überholen, weil wir dann einfach auf Datenmengen kommen, die es so vorher noch gar nicht gegeben hat. Das wird bei Titan gar nicht mehr möglich sein, weil dort ja schon, sagen wir mal, die Firmen schon viel zu weit auseinander sind.

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Genau. Also irgendwie hat, wenn man die Titan oder wenn man überhaupt Implantathersteller anschaut, dann hat natürlich jeder so eine Stiftung, aber da ist die Bereitschaft jetzt nicht wahnsinnig groß, das Implantat des Mitbewerbers zu untersuchen. Nein, aber ich glaube, so der Punkt ist eigentlich, wie Sie es eigentlich gut beschrieben haben. Also ich glaube, Implantologie und je komplexer es wird, umso besser müssen die Räder ineinandergreifen. Und das heißt… Also das ist auf der einen Seite sicher die Chirurgie, die in meinen Augen in der DGI sehr, sehr überschätzt wurde, die Prothetik, die total unterschätzt wurde, die Zahntechnik, die total unterschätzt wurde. Deswegen ist mir dieser Team Approach so wichtig. Das ist einfach so, wenn wir unsere Restauration einsetzen, egal ob auf Zähne oder Implantaten am Tag null, ist sie am besten. Das heißt, wenn wir nichts dafür tun, dann nimmt sie den Weg allen irdischen und zwar des relativ schnell. Und je spezialisierter ein Team ist, je hochwertiger ein Team zusammenarbeiten kann, umso besser werden die Ergebnisse sein. Und das ist, glaube ich, so dieser Vorteil, warum auch Titan Implantate so gut funktioniert haben.

 

Natascha Brand

Wie ist denn das Commitment, also international, wie ist denn die Zusammensetzung international und national zur Anwendung von Keramik-Implantaten?

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Also da ist Deutschland ganz vorne, Nummer eins. Ist natürlich auch so, dass die Zirkonoxid Industrie ist hier beheimatet. Einfach eigentlich. Da gibt es Schwerpunkte in Meissen beispielsweise, wo die Keramik herkommt, die wir als in Form von Teller und so weiter Geschirr kennen. Aber die Medizin Keramik, das ist einfach Metoxid in Tayhngen, Schaffhausen, IWC, das ist Ceramare in der Schweiz, die seit Jahrzehnten Industriekeramik machen und natürlich Ceramtech, die fast 50 Jahre mit Zirkonoxid schon arbeiten, 2 Millionen Zirkonoxid Hüften herstellen. Also da sind die ja schon Lichtjahre weiter und die sind aber alle lokalisiert, wer eigentlich auch sehr stark ist und da habe ich ja vor 30 Jahren schon Studien gelesen, die Japaner, aber industriell ist da nichts irgendwie entstanden in den letzten 20 Jahren überraschenderweise.

 

Natascha Brand

Genau das wäre auch meine Frage noch mal zum Material gewesen, weil es ist ja sehr hart und spröde. Wie sieht es denn aus mit Bruchgefahren zum Beispiel? Das ist ja auch mal die Gefahr da, wenn so ein Material so hart und spröde ist. Wie sind da die Erfahrungen oder wie ist da die Meinung dazu?

 

Dr. Henriette Lerner

Was sagt die Wissenschaft?

 

Prof. Dr. Florian Beuer

Da gibt es zwar… Also ich muss leider sagen, wir haben natürlich eine Studie gemacht mit klassischen Zweiteilige Keramik-Implantaten, die verschraubt sind und haben schlechte Erfahrungen gemacht. Also Frakturzahlen, die eigentlich so nicht tolerabel sind, wo ich sagen würde, ja ich kann dieses Implantat so eigentlich keinem Patienten mit guten Gewissen einsetzen. Und wir haben das Gleiche eigentlich herausgefunden, als wir das im Kausimulator getestet haben, mein damaliger Oberarzt Benedikt Spies hat es dann publiziert. Also ich denke schon, es ist ein weniger fehlertolerantes System. Also insofern klar hat Keramik natürlich seine Limitation, was die Festigkeit angeht und ich merke es sofort bei Keramik, weil es verbiegt sich nicht, das bricht halt einfach. Und deswegen würde ich sagen, das ist sicher die Krux der zweiteiligen Implantate. Also wenn ich jetzt dran gehe mit meiner Titan Implantologie Brille und möchte das Gleiche, den gleichen Durchmesser genauso mit der Schraube verankert haben, dann würde ich sagen, das geht heute noch nicht.

 

Dr. Henriette Lerner

Denken Sie nicht, dass das der Fehler ist tatsächlich im Makro Design. Das Material ist ein anderes Material. Man muss an Makro Design noch arbeiten und nicht das Titan Design kopieren, was viele Firmen gemacht haben. Und da glaube ich, sie können ja viel mehr.

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Da kann ich bisschen was dazu sagen, weil damit war ich natürlich am meisten konfrontiert in der Vergangenheit. Wir haben, ich habe angefangen 2013 mir die ersten eigenen Testmaschinen 14801 zuzulegen, die auch validiert sind. Mittlerweile haben wir fünf Stück, die sind ziemlich genau hier unten drunter, die laufen 365 Tage, 24 Stunden durchgehend, weil wir quasi jede Charge nochmal testen, obwohl die in der Produktion auch getestet werden. Und natürlich wir versuchen Dinge zu verstehen. Ich muss jetzt… Man muss unterscheiden. Einmal das Material Zirkonoxid, auch wenn es die gleiche Mischung ist von Toshu, wir verwenden das 100% reine Zirkonoxid, weil es einfach die besten Eigenschaften hat. Es ist einfach Schneeweiß. Schöner wäre Rosa, schöner wäre Zahnfarben. Aber die Stabilität leidet, die Biokompatibilität leidet darunter. Deswegen haben wir das reine TZP, so nen Bio-Hip A nennt sich das. Aber auch hier haben wir die Stabilität ungefähr verdoppelt in den letzten zehn Jahren rein vom Material her durch unterschiedliche Brenn Sinter Kurven. Da kann man extrem viel rausholen. Wie kühle ich, wie heiz ich hoch, wie kühle ich ab? All diese Themen. Zweitens haben wir natürlich von der Makro und das ist das wichtige Thema der größte Fehler, den ich immer wieder sehe.

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Und ich habe da mal ein Slogan kreiert „In Keramik denken.“ Wir können nicht ein Titan Implantat nehmen und aus Keramik herstellen ist einfach falsch. Und deswegen ist das Zweiteilige auch nicht so freigegeben. Fully recommended, wie das einteilige, weil wir wissen auch von Zipprich, dass auch bei Titan-Implantaten gibt es bessere und schlechtere Systeme. Grundsätzlich funktioniert die Verbindung sehr, sehr gut durch eine Kaltverschweißung. Aber nicht bei Zirkon, da gibt es keine Kaltverschweißung. Und ich habe schon eine ganze Reihe von Zirkonoxid Implantaten raus gemacht bei Anwendern von uns, die so unter Mundgeruch gelitten haben, nachdem die Prothetik draufkam. Deswegen ich persönlich glaube nicht an zweiteilig und da stehe ich dazu, weil wir immer einen riesigen Spalt haben werden zwischen Implantat und zwischen Abutment. Und ich glaube, daran hat vielleicht auch Schulde damals gedacht, als er mir das Versprechen abgenommen hat, bei einteilig zu bleiben. Unser zweiteiliges ist einteilig, weil ich zementiere nachher die Krone wie bei Bonefit auf dem Rand des Implantates. Es gibt natürlich auch eine andere Stabilität, weil jetzt brauche ich plötzlich nicht mehr einen Hohlraum im Implantatkörper. Und warum ist der Hohlraum im Implantatkörper so tief?

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Einfach deswegen, weil die Schraube, die hält ja nicht durch eine Kaltverschweißung, die Okklusalschraube, sondern die ist ja eigentlich locker. Erst durch das Anziehen werden die Backen aneinander gepresst und ich brauche viel Reibungsfläche, zu verhindern, dass sich das löst. Also ist die Schraube sehr lang. In Zirkonoxid macht es null Sinn, eine lange Schraube zu machen. Unsere Schraube ist 1,2 Millimeter, weil dort habe ich ja eine Kaltverschweißung oder eine Kaltverformung. Jedes Material, ob Titan, PIC, egal Gold, was ich nehme, wird natürlich verformt im harten Zirkonoxid. Wird sich niemals lockern, kann sich nicht lockern. Die Schraube in Zirkonoxid. Wir zementieren ja aber auch den Pfosten. Das heißt, ich habe darauf reagiert, dass ich im lasttragenden Bereich das Mikrogewinde aufgebracht habe und an der Stelle habe ich auch beim Zweiteiligen kein Hohlraum. Das heißt, wenn wir jetzt von einem 3,8 Implantat ausgehen, da kann ich gleich die Werte sagen, dann habe ich einen massiven Kerndurchmesser von 3,72 beim Zweiteiligen. Das entspricht dem Kerndurchmesser eines Einteiligen 4,5 Millimeter Durchmesser. Und wir schaffen mit dem 3,8 schaffen wir als Minimum bei uns inhouse ist unser Requirement 460 Newton, der ISO 14801. Das liegt würde ich sagen, wenn du Camlog testest, auch mal einen 3,8 zu nehmen, fast doppelt so hoch.

 

Dr. Karl Ulrich Volz

Also mit einer intelligenten Geometrie, den heutigen Möglichkeiten liege ich deutlich höher. Aber wir sprechen natürlich von Einteilig, weil unser Zweiteiliges ist ein Einteiliges, auch nach dem Zusammensetzen, liege ich fast doppelt so hoch wie ein Titan Implantat. Wir sind heute, kann ich sagen, haben wir ja viele Ausreisser, mittlerweile 30 Prozent Ausreisser nach oben von 600 Newton. Das heißt, wir arbeiten an der 600 Newton Grenze, braucht kein Mensch. Das ist einfach halt, sagen wir mal Sicherheitsreserve, weil die Patienten auch immer jünger werden und dadurch muss es auch länger halten. Weil die Patienten, die du heute behandelst, so erfolgreich, die sterben ja irgendwann aus. Das heisst, in der Zukunft behandeln wir mehr, sagen wir mal, die E-Scooter Unfälle. Das sind junge Patienten, die eine Lebenserwartung von 100 Jahren haben. Da muss das Implantat vielleicht 80 Jahre funktionieren. Insofern denke ich, dass 600 Newton schon eine Benchmark sind, die ich irgendwann erreichen möchte.

 

Outro

Dies war der erste Ausschnitt aus der Zukunftswerkstatt, einem Gesprächsformat der mgo Fachverlage, in dem aktuelle Themen der Branche und die Herausforderungen in der Zahnmedizin diskutiert werden. Die Zukunftswerkstatt wurde in Kooperation mit SDS Swiss Dental Solutions in den Räumlichkeiten der SDS in Kreuzlingen durchgeführt und nachfolgend präsentieren wir daraus vier Audio Blöcke als Zusammenschnitte in Podcast Format. Freuen Sie sich auf die nächsten Folgen, in denen es um weitere aktuelle Themen der Zahnmedizin gehen wird.

 

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Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Episode 7 – Mit Dr. Karl Ulrich Volz und Dr. Ken Serota

Geist und Hirnnerven

Diesmal haben wir eine relativ spontan aufgenommene Folge für Sie!

Dr. Karl Ulrich Volz sprach während seiner Tour durch die USA mit Dr. Ken Serota, Vertreter der CleanImplant Foundation in New York City, der einen seiner Vorträge in Las Vegas besuchte.

Sie führten ein sehr interessantes Gespräch, das vom Thema Geist und Hirnnerven über Keramikimplantate bis hin zur Oralchirurgie führte.

Lassen Sie sich von uns auf diese spannende Reise mitnehmen!

Unser heutiger Gast

Dr. Ken Serota

New York City (USA)

Ken Serota, DDS, MMSc, schloss 1973 sein Studium an der zahnmedizinischen Fakultät der Universität Toronto ab und wurde mit dem George W. Switzer Memorial Award für hervorragende Leistungen in der Prothetik ausgezeichnet. Im Jahr 1981 erwarb er am Harvard-Forsyth Dental Center in Boston, Massachusetts, ein Zertifikat in Endodontie und einen Master of Medical Sciences in Nuklearmedizin. Für diese Forschung wurde er mit dem American Association of Endodontics Memorial Award ausgezeichnet. Im Jahr 1987 erhielt er den Ontario Dental Association Award of Merit für seine Beiträge zur Weiterbildung.

Im Jahr 2000 gründete er ROOTS, das erste Online-Forum für Endodontie, und koordinierte den ersten von zehn ROOTS-Gipfeln. Im Jahr 2004 gründete er zusammen mit Oemus Media das ROOTS Journal. Im Jahr 2015 gründete er das Facebook-Forum NEXUS, um alle zahnmedizinischen Disziplinen zu integrieren. Als Redakteur der Zeitschrift Endodontic Practice hat er über 70 Artikel veröffentlicht und international Vorträge über Endodontie und Implantate gehalten.

Dr. Serota ist Mitglied in der:

Ontario Dental Association

Kanadische Zahnärztevereinigung

Ontario-Gesellschaft der Endodontologen

Amerikanische Vereinigung der Endodontologen

Digital Dental Society

Dr. Ken Serota
Ich hatte heute die Gelegenheit, eigentlich hatte ich gestern die Gelegenheit, Uli Volz zu treffen, und das Gespräch sollte sich eigentlich um SDS, Sie wissen schon, SWISS DENTAL SOLUTIONS drehen. Aber es hat sich zu einer unglaublichen Diskussion über den Geist entwickelt. Wir reden nicht mehr über Zähne, wir reden über den Geist. Ich werde Sie also bitten, mit dem Trigeminusnerv zu beginnen, das ist ein verrückter Anfang. Wir werden über den Trigeminusnerv und alles, was damit zusammenhängt, sprechen. Beginnen wir also mit dem Trigeminusnerv und Ihrer Sichtweise, wie dieser Teil des Gehirns alles beeinflusst, was wir als Menschen sind.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, das Superinteressante ist, dass wir als Zahnärzte, ich glaube wir alle, oder die meisten von uns, unterschätzen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Es gab einen Zahnarzt, vielleicht den berühmtesten aller Zeiten, Weston Price, der vor etwa 100 Jahren Präsident der American Dental Association für Bildung und Wissenschaft war. Er war sich bereits der Bedeutung der Arbeit des oralen Systems, der Mundhöhle, bewusst. Aber es gibt noch ein paar weitere Dinge, die wir berücksichtigen müssen. Es geht um die Hirnnerven, zwölf Hirnnerven. Und einer davon ist der Trigeminus Nummer fünf. Und wir Zahnärzte arbeiten in diesem Bereich der Nummer fünf. Wir sollten also erwarten, dass jeder der zwölf Nerven den gleichen Platz im Gehirn beansprucht, aber allein der Trigeminus entspricht 50 % des Platzes. Das zeigt also, dass dieser einzelne Nerv, an dem wir arbeiten, die Zahnärzte, 50 % des Raums im Gehirn ausmacht, der für die Hirnnerven erhalten bleibt, und außerdem befindet er sich im Kopf. Er ist also sehr nah am Gehirn. Das Gehirn ist das einzige Organ, das wir nicht transplantieren können.

Dr. Ken Serota
Ja, genau.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also vielleicht in 20 Jahren.

Dr. Ken Serota
Es gibt ein paar Leute, die eine Transplantation brauchen, aber noch nicht.

Dr. Karl Ulrich Volz
Für manche Politiker wäre es gar nicht so schlecht. Und der Punkt ist, dass die meisten Sinne sehr nahe beieinander liegen, wie der Geruchssinn, der Sehsinn, der Geschmackssinn, alle Sinne sind sehr nahe am oralen System. Das zeigt also, wie wichtig die Mundhöhle ist. Und gleichzeitig gibt es keinen anderen Teil des Körpers, in dem so viele, sagen wir mal, seltsame Materialien in die Zähne eingesetzt werden. Ich meine zum Beispiel Amalgam. Mein Arzt sieht über Amalgam, aber es enthält mehr als 50% Quecksilber. Was das giftigste nicht-radioaktive Element auf dem Planeten ist.

Dr. Ken Serota
Ihre Studie war erstaunlich. Das war Ihre Magisterarbeit, Ihre Doktorarbeit über Amalgam?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, eigentlich meine Doktorarbeit vor 35 Jahren.

Dr. Ken Serota
Vor 35 Jahren. Sie sehen aus, als wären Sie 25 Jahre alt. Wir werden gleich noch darüber reden, wie Sie gesund bleiben und wie Sie Ihr Alter rückgängig machen. Aber Ihre Doktorarbeit wurde über Amalgam geschrieben und Sie haben sie über Soldaten geschrieben, sagten Sie, richtig?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, ich habe tatsächlich Amalgamfüllungen in die Weisheitszähne von Soldaten gelegt. Sie waren zur Extraktion fällig.

Dr. Ken Serota
Gefangenes Publikum, natürlich.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und ich habe die Zähne extrahiert. Ich war noch ein Student. Ich habe die Zähne nach 24 Stunden, zwei Tagen, einer Woche, einem Monat extrahiert. Und dann haben wir die Quantität und die Qualität analysiert. So wie mit einem Mikroskop. Die Größe war sehr nah an meiner Universität, so dass ich das damals modernste Mikroskop REM benutzen konnte. Und auf der anderen Seite haben wir eine Neutronenaktivierungsanalyse durchgeführt. So konnten wir sehen, wie viel Quecksilber aus der Füllung in die Röhren gelangte, und schon innerhalb von 24 Stunden konnten wir nachweisen, dass sich das Quecksilber nicht nur im Zahn befand. Es befand sich nicht nur in der Pulpa. Es befand sich auch nicht nur in den Schalen. Es befand sich bereits im Kern der Schale.

Dr. Ken Serota
Wissen Sie, wenn man darüber nachdenkt, wie es mit Amalgam anfänglich aussah, war das Argument anfangs, naja, es gibt eine Studie über ein Lamm, die ein Mann geschrieben hat, die sehr aussagekräftig ist. Und inzwischen gibt es keine Amalgamabscheider mehr. Es ist aus der Zahnmedizin verschwunden. Sie haben Dr. Price erwähnt. Ich bin ein Endodontologe. Die meisten Endodontologen wollten also Dr. Price erschießen. Sie hätten es gerne abgeschafft. Das ist in Ordnung. Er hatte mit dem, was er tat, durchaus Recht. Ich weiß, dass Deutschland sich sehr darauf konzentriert hat, dass Endodontie eine Quelle für Sepsis im Körper ist. Aber was mich im Gespräch mit Ihnen fasziniert hat, ist, dass Sie zu verschiedenen Zeiten in Ihrem Leben, in verschiedenen Bereichen, einen Weg eingeschlagen haben, der völlig von der Norm abweicht. Als Sie begannen, sich zu verändern, brachten Sie ein CEREC mit. Sie hatten eine der ersten CEREC-Maschinen in Ihrer Praxis. Irgendwann mussten Sie also plötzlich – es gab einen Wendepunkt. Sie erkannten die Gefahr, in der Sie schwebten, und Ihre gesamte Sichtweise auf die Gesundheit, auf die Frage, wie man Gesundheit erreichen und das Gleichgewicht der Jugend aufrechterhalten kann, worüber wir gleich noch mit Dr. Norbekov sprechen werden. Aber die Sache ist die, dass Sie zu mir sagten, Sie fühlten sich nicht unwohl, Sie stotterten.

Dr. Ken Serota
Okay. Sie sind einer der wortgewandtesten, spektakulärsten Moderatoren. Ich habe Sie gestern beobachtet. Die Worte fließen. Ihre Präsentation fließt. Ihre Präsentation ist so logisch, und doch sagten Sie, dass Sie lange Zeit gestottert haben. Sie haben es in den Griff bekommen.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja.

Dr. Ken Serota
Das ist großartig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja. Ich glaube, wir sollten immer – also wenn wir uns unseren grössten Herausforderungen stellen und diese überwinden, dann sind das definitiv diejenigen, die unser Leben am meisten verändern werden. Und für mich war das mein grosses Problem, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ich hatte also große Angst und war sehr nervös, und ich begann zu studieren, und ich hatte grosses Glück. Es war in den USA. Also habe ich alle Kurse von Andy Robbins belegt.

Dr. Ken Serota
Anthony Robbins, richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ziemlich berühmt in den USA.

Dr. Ken Serota
Ja, ganz sicher.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ich habe alle Kurse gemacht. Ich wurde sogar auf der Ebene der Master-Trainer. Aber ich habe nie für ihn gearbeitet, weil ich es für mich selbst gemacht habe. Also um das Stottern zu überwinden

Dr. Ken Serota
Wie wurde das in Europa wahrgenommen? Ich meine, Tony Robbins ist in Amerika ein Guru, und er hat seine ich will nicht sagen, dass es kultisch ist, aber er ist ein Guru. Jeder sieht ihn als Führungspersönlichkeit, Ermächtigung, Selbstverwirklichung. Funktioniert das auch in Europa? Ist das ein Konzept, eine Kultur, die sie verstehen oder respektieren?

Dr. Karl Ulrich Volz
Um ehrlich zu sein, der erste Kurs, den ich besucht habe, ist etwa 25 Jahre her. Und am Anfang war es für mich ein bisschen schwierig, mich an seinen Stil zu gewöhnen. Also das ist für uns Europäer ein bisschen schwer zu verdauen.

Dr. Ken Serota
Aha.

Dr. Karl Ulrich Volz
Es ist ein super einfaches und super starkes Marketing. Also er hat uns gezwungen, in die nächste Stufe zu gehen, nächste Kurse und so weiter. Aber eigentlich habe ich gesehen, dass er super ehrlich ist und ich meine, ich folge ihm jetzt seit 25 Jahren. Ich mache also alle zehn Jahre einen Auffrischungskurs, was auch immer, und ich sehe, dass es wirklich funktioniert.

Dr. Ken Serota
Sie wissen warum er so geworden ist wie er ist. Er hatte ein Stottern. So hat es angefangen. Es ist eine wenig bekannte Tatsache, dass Tony Robbins tatsächlich stotterte, als er anfing. So hat er es kontrolliert. Deshalb fand ich es so faszinierend, die Diskussion über den Trigeminusnerv, die Diskussion über das Stottern und die Fähigkeit, es zu kontrollieren. Es ist der Geist, es ist der Geist über die Materie. Man kann die Physiologie nicht kontrollieren, und das hat man mit jedem Teil seines Lebens getan. Angefangen bei Amalgam, über die Umstellung auf CEREC bis hin zu Zirkoniumdioxid. Als Sie also auf CEREC umgestiegen sind, war das wahrscheinlich das erste Gerät, oder? Es war das Gerät, das zu diesem Zeitpunkt kaum ergonomisch war. Wie haben Sie es integriert? Wie wurde es Teil der Struktur Ihrer Praxis?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, eigentlich wollte ich, als ich anfing, nicht von Süddeutschland abhängig sein. Wir haben ein ziemlich starkes Versicherungssystem. Also es ist eine staatliche Versicherung und ungefähr 97% der Bevölkerung sind in dieser staatlichen Versicherung und alles ist super restriktiv. Also würden sie diesmal nur für Amalgamfüllungen zahlen. Und ich beschloss, eine Privatpraxis zu eröffnen. Das heißt, ich wäre außerhalb dieses Systems und müsste mich auf die 3 % der Bevölkerung konzentrieren, die nicht gesetzlich versichert sind. Andererseits war ich der jüngste Zahnarzt, der jemals in Deutschland eine Privatpraxis eröffnete, ich war 25 Jahre alt. Also musste ich etwas anderes machen. Und das habe ich gelernt und es war in den letzten 32 Jahren nie eine Frage des Geldes oder der Kosten. Es ist eine Frage der Qualität und des Service und des Engagements. Also beschloss ich aufgrund meiner Forschungsergebnisse, keine Amalgamfüllungen mehr zu machen. Ich habe in einer sehr, sehr kleinen Praxis angefangen, mit nur einem Behandlungsraum. Sogar die Panoramaschichtaufnahme befand sich im Behandlungsraum. Wenn wir also eine Panoramaaufnahme machen mussten, musste der andere Patient den Raum verlassen. Das war wirklich seltsam.

Dr. Karl Ulrich Volz
Aber ich habe so viele neue Patienten bekommen, weil ich die Patienten so behandeln wollte, wie ich selbst behandelt werden möchte. Und das ist, glaube ich, der Trick und die Basis für jeden Erfolg. Denn ich meine, an vielen Orten, wo man hingeht, auch in Praxen oder Krankenhäusern, wird man so behandelt, dass man sich nicht als Kunde fühlt, sondern als etwas, das stört – als ein Produkt. Ein paar Jahre später hatten wir bereits 10/11 Behandlungsräume, 15 Zahnärzte. Es war also meine erste Klinik. Und so wuchsen wir extrem schnell, weil es eine riesige Nachfrage nach dieser Art von Behandlung gab und immer voll von dem metallfreien Weg neben den Implantaten.

Dr. Ken Serota
Nun, Sie haben 12.000 Titanimplantate eingesetzt. Es war interessant, die Forschungsergebnisse zusammenzutragen. Sie haben Ihre Forschung über Amalgam durchgeführt. Sie haben den Beweis angetreten. Dr. Price war Ihr, nun ja, ich würde sagen, nicht Ihr Avatar. Er war Ihre Bezugsperson, denke ich, und all die Dinge, von denen Sie sprechen. Die Umstellung auf CEREC wurde zunächst abgelehnt. Die Verwendung von Amalgam, die Notwendigkeit, die Verwendung von Amalgam zu vermeiden, wurde abgelehnt. Die Sache, die Sie in den ersten Tagen mit Tony Robbins gemacht haben, wurde als sektenartig angesehen, richtig. Die Menschen, die ihm folgten, waren außerhalb der Norm. Aber Sie sind Ihren eigenen Weg gegangen und haben ihn zu dem gemacht, was Sie geworden sind. Du bist deinen eigenen Weg gegangen. Es ist dir egal, was die anderen denken. Es ist deine Entscheidung. Und letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass man sehr zentriert ist. Zumindest ist es das, was ich sehe. Aber das tust du ja auch. Sie haben eine Philosophie der Selbstfürsorge, der körperlichen Selbstfürsorge und natürlich auch der geistigen Selbstfürsorge. Aber können Sie darüber sprechen, was Sie tun, um sich zu zentrieren, um sich mit Dr. Norbekov in Ihre Mitte zu bringen?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, ich denke, im Allgemeinen gibt es eine Menge Dinge, die man tun kann. Und ich glaube, dass jeder Mensch auf diesem Planeten sein eigener Anwalt der Gesundheit werden sollte, denn am Ende, wenn man stirbt und an die Himmelspforte klopft, dann gibt es niemanden, dem man die Schuld geben könnte. Es war mein Arzt – mein Arzt ist schuld – oder der Gesundheitsminister. Man muss sein eigener Führer werden, sein eigener Fachmann. Das wirklich Gute und Schöne an unserem Beruf ist, dass, wenn wir all diese Techniken und Ideen und das Wissen und die Wissenschaft über Gesundheit studieren, es gleichzeitig unser Beruf ist.

Dr. Ken Serota
Ja, das ist es.

Dr. Karl Ulrich Volz
Andere Leute, die müssten das am Ende des Tages nach ihrer täglichen Arbeit machen. Wenn sie z.B. Bänker sind, müssen sie in ihrer Freizeit studieren und verstehen, wie Gesundheit funktioniert. Aber jeder Mensch muss es verstehen, denn er ist für seine eigene Gesundheit verantwortlich. Ich denke, dass es wichtig ist, besonders für mich ist es der Morgen. Die ersten paar Stunden gehören also mir. Ich denke also, es ist super wichtig, das iPhone oder was auch immer oder das Handy oder den Computer nicht einzuschalten, bevor man seine ganze Routine erledigt hat, denn dann fängt alles an und geht in dein Gehirn. Und ab diesem Zeitpunkt ist man nicht mehr Herr über seine Zeit, weil man so viele Benachrichtigungen und Anfragen und Anrufe und was auch immer bekommt. Ich bin zum Beispiel heute Morgen um 3:30 Uhr aufgewacht, wegen der Zeitverschiebung, und habe angefangen zu arbeiten, und es war schön, weil es ruhig war und ich wirklich mit meinen Gedanken weitermachen konnte – mein Kopf war frei. Und ich denke, es ist super wichtig, manchmal abzuschalten und einfach nur zu denken und nichts zu tun.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und dafür müssen wir bestimmte Orte finden, weil am Ende des Tages ist das Denken eigentlich der Stoffwechsel. Wenn man denkt, ja, dann braucht man die meiste Energie, sogar mehr als wenn man Sport macht. Und das zeigt, wie interessant, wie schwierig es ist. Aber es ist das Wichtigste, zu denken.

Dr. Ken Serota
Es ist die wichtigste Übung, um unser Gehirn zu benutzen. Wir werden übrigens zu den Implantaten kommen. Das kommt noch, aber Ihr Vater ist sehr interessant, wir werden gleich zur Keramik kommen. Was war also interessant, als ich das alles zusammengefügt habe. Sie haben gerade iPhones erwähnt. In Ihrer Klinik gibt es buchstäblich eine Barriere zur Elektronik, richtig? Niemand kann iPhones benutzen. Es gibt kein WiFi. Es gibt nichts. Das ist alles Teil Ihres Verständnisses von Biologie und Immunologie, wenn es um die Gesundheit Ihrer Patienten in Ihrer Einrichtung geht. Sie können nicht nach draußen gehen, es sei denn, es ist fest verdrahtet. Es kommt also nichts. Können Sie kurz darüber sprechen? Ich fand das faszinierend. Sie haben eine Art Immunblase geschaffen, um Ihre Arbeit zu tun. Das ist spektakulär.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, ich kann sehen, dass Sie wirklich gut geforscht haben.

Dr. Ken Serota
Ich habe Sie überprüft.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also die Idee war, ich habe andere Kliniken gesehen und 2016 haben wir beschlossen, eine weitere Klinik in der Schweiz aufzubauen, die SWISS BIOHEALTH CLINIC. Und die Idee war, dass sie irgendwie ein Vorbild für andere Kliniken sein sollte. Und ich kann sehen, dass viele andere Zahnärzte angefangen haben, uns zu kopieren, was gut ist, also ist es nichts Schlechtes. Also unterstützen wir sie. Alle Materialien kommen aus der Schweiz, es ist also Schweizer Eiche. Und sogar die Bilder sind vom Fotografen von Ricola. Ja, genau. Und der Stein ist aus dem Valsa-Tal, aus dem das Mineralwasser kommt. Und wir haben es so geschützt, dass man keine Mobilfunkverbindung hat, wenn man drinnen sitzt. Aber wir haben eine Menge Kabelverbindungen. Nur sehr wenige Leute wissen, dass man mit dem iPhone ins Internet gehen kann, während dem Flugmodus. Das ist so etwas wie ein Spezialstecker, den man braucht. Es gibt sogar einige veröffentlichte Studien, die zeigen und beweisen, dass die Ostheointegration und der Kontakt zum Knochenimplantat beeinträchtigt werden, wenn der Patient WiFi und dem Mobilfunknetz ausgesetzt ist.

Dr. Ken Serota
Okay, und das ist von Fachleuten geprüft?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja.

Dr. Ken Serota
Okay.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ich könnte Ihnen den Link zu PubMed geben. Es ist wirklich super interessant.

Dr. Ken Serota
Ich muss den Rest meines Lebens damit verbringen, herauszufinden, was Sie getan haben. Denn die Forschung, die Mühe, die Sie in so vieles gesteckt haben, was Sie getan haben, das Faszinierendste an all dem war nicht nur SWISS DENTAL SOLUTIONS, diese Zirkonimplantate und was Sie tun, und wir werden in einer Minute über das Geschäft sprechen. Aber es ist dieses Fundament, das Sie gelegt haben, das Selbstgefühl, das körperliche Selbst, das geistige Selbst, die Zusammenstellung all dieser Dinge, die Sie zusammengefügt haben. Was gestern zum Beispiel faszinierend war, ist, dass wir wieder zu den Implantaten kommen werden, das verspreche ich. Aber Ihr ganzes Verständnis davon, wie man ein – ich wollte das Wort ganzheitlich verwenden – es ist so falsch. Es ist eine Art bioimmunologisch idealisierter Zustand des Seins. Ich würde gerne kurz über Vitamin D 3 und K 2 sprechen, wenn ich darf. Ich glaube, ich habe gestern erwähnt, dass meine Tochter Osteoporose-Spezialistin in New York ist, sie arbeitet also in der Upper East Side von New York. Und jede zweite Person, die die Madison Avenue hinuntergeht, hat Osteoporose. Das ist einfach die Realität, wenn man zu reich und zu dünn ist.

Dr. Ken Serota
Aber Sie haben sich das zu eigen gemacht, Sie haben Produkte für Ihre Patienten entwickelt, Sie haben phänomenale Forschungen über die Biochemie betrieben. Können Sie auch darüber sprechen?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, ich habe immer gedacht, wenn es so etwas wie eine Wunderwaffe für die Gesundheit gibt, dann würde ich heute sagen, Vitamin D 3.

Dr. Ken Serota
Vitamin D 3.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, weil es von der Sonne produziert wird. Also es gäbe kein Leben auf dem Planeten ohne die Sonne. Ein Vitamin, was von der Sonne produziert wird, und dann wird es zu einem Hormon verarbeitet. Und wenn man über Testosteron, Östrogen, Melatonin oder was auch immer spricht, aber das wichtigste Hormon in unserem Körper ist Vitamin D 3 oder es ist ein Calcitriol. Und es ist verantwortlich für einige sagen 2000, andere sagen 20.000 Genausdrücke. Es ist verantwortlich für das gesamte Immunsystem. Und für uns Zahnärzte ist es super wichtig. Es kümmert sich um den Knochenstoffwechsel. Und wir Zahnmediziner, wir haben uns auf alle Zellen im Knochenstoffwechsel konzentriert, die meisten Möglichkeiten auf unsere Zellen und so weiter. Aber wir haben völlig vergessen, uns etwas ganz Normales anzuschauen. Was ist das Calcitriol und das Calcitriol ist so super wichtig, weil es die Osteoblasten aktiviert und die Osteoklasten hemmt. Wenn Geistlich uns also ein Produkt verkaufen würde, was das bewirken könnte? Wir würden eine Menge Geld dafür bezahlen, klar. Und wir bekommen es umsonst, zumindest an schönen Orten. Sie könnten in Las Vegas leben, aber wenn Sie 20.000 Einheiten pro Tag ergänzen, kostet es vielleicht einen Dollar oder so etwas.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also das ist nichts.

Dr. Ken Serota
Aber Sie haben einen interessanten Punkt angesprochen. Ich fand die Sache, die Sie gestern gesagt haben, erstaunlich. Die Leute machen Implantate und sie setzen eine Kuh in einen Patienten ein, biologisch gesehen, sie setzen eine Kuh in den Patienten ein und 20 Jahre später ist immer noch eine Kuh in dem Knochen. Es hat sich nichts verändert. Sie hingegen versuchen, den Patienten biologisch und immunologisch vorzubereiten, indem Sie Vitamine, Hausmeisterzellen und PRF einsetzen. Lassen Sie uns das einen Moment lang betrachten, denn Sie haben sehr darauf bestanden, dass Sie bei Implantaten – und dazu kommen wir noch einmal, versprochen. Wenn Sie die Implantate einsetzen, bereiten Sie Ihren Patienten auf die Perfektion vor. Es gibt keinen Risikofaktor, auf den Sie keinen Einfluss haben. Könnten Sie über PRF sprechen und darüber, warum Sie es als einen wesentlichen Bestandteil Ihres Erfolgs betrachten? 350.000 Implantate oder 400.000 Implantate später ist es ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Arbeit.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, eigentlich, ich glaube, was sehr hilft, dass ich schon so viele Jahre Chirurg bin. Jetzt sind es 32 Jahre. Und als ich anfing, gab es noch kein Knochenersatzmaterial. Zu dieser Zeit verwendeten wir also autologen Knochen und das memphische System, also das Zeltstangensystem, und wir schufen Knochen. Dann kam die Zeit, in der uns gesagt wurde, dass wir überall Knochentransplantatmaterial einsetzen sollten. Ich meine, ich verwende Knochenersatzmaterial, aber wir sollten nie vergessen, dass der Grund für die Knochentransplantation darin besteht, einen Raum zu schaffen und das Periost oder Endiost, die so genannte Schneider’sche Membran, wegzuschieben. Aber je mehr man verdichtet, je mehr man einbringt, desto weniger Raum bleibt für die Vaskularisierung. Und bei jedem Knochentransplantat, wenn es sich nicht um autologen Knochen handelt, müssen Osteoklasten aufgelöst werden, aber man will definitiv keine Osteoklasten in einer neuen Augmentationsstelle haben.

Dr. Ken Serota
Richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also eigentlich ist es meiner Meinung nach kein Knochen. Eine gesteuerte Knochenregeneration ist eine gesteuerte Knochenaugmentation.

Dr. Ken Serota
Aha.

Dr. Karl Ulrich Volz
Gesteuerte Knochenregeneration ist das, was wir machen. Wir schaffen einen Raum, nicht durch Knochenaufbaumaterialien, sondern wie vor 25 Jahren mit den Schirmschrauben oder mit unserem Knochenimplantat-Stabilisierungssystem, diesen Cages, oder einfach durch die weiße Tulpe der Implantate oder durch die Scheibe oben auf den Sinusimplantaten. Und dann müssen wir uns natürlich auch um den Knochenstoffwechsel kümmern, damit das System in der Lage ist, neuen Knochen zu bilden, z. B. mit Vitamin D 3, K 2, Magnesium, Vitamin C, Omega 3, all diese Dinge. Und dann wissen wir, dass das Blut und die Stammzellen im Blut dem System sagen, wo es neue Knochen bilden soll. Wenn Sie zum Beispiel die beiden Zähne entfernen, wird die Alveole immer mit Knochen gefüllt, und oben entsteht durch freie Apikalisation neues keratinisiertes Zahnfleisch. Das ist also die offene Heilung. Wir alle machen jeden Tag offene Heilung. Aber Professor Ghanaati, einer meiner lieben Freunde, hat ein Konzept entwickelt, bei dem wir riesige Knochentransplantationen vornehmen. Wir führen eine offene Heilung über das gesamte Knochentransplantat durch. Dadurch hat der Patient weder Schwellungen noch Schmerzen. Wir kompromittieren das Vestibulum nicht, und alles wird durch die freie Apikalisation neues Weichgewebe bilden, keratinisierte Gingiva, und das ist etwas, was wir 30 Jahre zuvor, als ich als junger Chirurg anfing, viel häufiger mit freier Apikalisation gemacht haben.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und dann haben wir angefangen, diese verrückten, ausgefallenen Techniken zu machen mit Deepitalisierung und Split und so weiter, und es hat nie funktioniert. Und heute kommen wir irgendwie wieder darauf zurück. Das Interessante ist, dass man uns, als ich ein junger Immunologe war, gesagt hat, dass die Kavität für die Implantate perfekt kongruent sein sollte und die Implantate perfekt in die Kavität passen sollten, weil das Epithel so schnell wächst und dazwischen wächst. Heute wissen wir, dass dies nicht der Fall ist, weil keine Gelenkpfanne mit Knochen gefüllt wird. Es gibt jedoch eine Situation, in der die Alveole nicht von Knochen, sondern von Epithel ausgefüllt wird. Es handelt sich um eine trockene Alveole, weil das Blut und die Informationen fehlen. Sobald also Blutinformationen und Stammzellen in der Alveole, im Hohlraum, in der Kammer vorhanden sind, wird Knochen gebildet. Es gibt etwas, das noch besser ist als Blut, nämlich Blutkonzentrate, denn sie sind etwa 9- bis 18-mal so stark. Wenn man also 9 ml Blut abnimmt, ist das eine halbe bis eine CCM Membran oder Matrix. Das ist kein Spacer.

Dr. Karl Ulrich Volz
Es ist kein Spacer, weil es könnte auf Null komprimiert werden. Aber es ist eine Informationsmatrix, richtig. Und es liefert einfach Wachstumsfaktoren. Und ich habe schon mit 25 angefangen, mit PRP zu arbeiten. Dann habe ich mich mit PRGF und all diesen Systemen beschäftigt, und ich denke, die Entwicklung von Professor Choukroun in Bezug auf PRF war unglaublich und hat die Welt verändert. Denn die PRF ist ein Material, das Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten und Makrophagen enthält und somit eine akute Entzündung hervorruft.

Dr. Ken Serota
Okay.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und wir denken, eine Entzündung ist etwas Schlechtes, richtig? Ja, es gibt eine schlechte Entzündung. Die chronische Entzündung auf Basis von Riesenzellen, aber die Entzündung auf Basis von Leukozyten, Lymphozyten, Makrophagen ist eine gute Entzündung. Wenn man sich verletzt oder die Haut aufkratzt oder was auch immer, gibt es immer drei Phasen der Heilung. Es ist die akute Entzündung und die Proliferation und die Neubildung von Gewebe, das Wachstum von Gewebe, was 21 Tage dauert, wenn man es wie einen Katalysator benutzt. Die PRF ist die Kondensation. In zehn Tagen hat man eine Ursache, wenn etwas in zehn Tagen statt in einem Tag heilt. Das ist viel sicherer.

Dr. Ken Serota
Genau.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und deshalb sollten wir nicht denken, dass eine Entzündung etwas Schlechtes ist. Wir brauchen akute Entzündungen. Aber das Gefährliche ist, die chronische Information, ich meine, sie ist eigentlich die Ursache allen Alterns, aller chronischen Krankheiten ist chronische Entzündung, und chronische Entzündung ist gleich chronischer Stress. Es ist also gar nicht so schwierig, chronische Krankheiten und Alterung zu vermeiden. Wir müssen uns nur um die chronische Entzündung kümmern.

Dr. Ken Serota
Aber du machst das, du machst das mit deinem Gleichgewichtssinn, mit diesem. Du nennst es russisches Yoga, ich glaube du hast gesagt, dass es das ist. Du findest das Zentrum deines Körpers, du hast dein Gehirn zentriert, du hast deine Biochemie zentriert. Das geben Sie an Ihre Patienten weiter. Alles in allem, sehen die Leute Sie an und sagen, na ja, Sie wissen schon, bekommen Sie viel Gegenwind? Stellen die Leute das in Frage, als sei es Esoterik, als sei es nicht real? Haben Sie das Gefühl, dass die Leute damit konfrontiert sind? Ganz sicher nicht, die Leute akzeptieren es. Sie sind verständnisvoll, sie sind sich darüber im Klaren. Denn das ist die Anziehungskraft, die Ihre Patienten haben.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, ich meine, der Punkt ist, wenn Sie sind – meine Situation. Ich bin jetzt 58 und meine Energie ist besser als mit 25. Und wenn ich meine Kurse mache, stehe ich zwei Tage hintereinander auf der Bühne. Und ich könnte das drei, vier, fünf Tage hintereinander machen. Ich würde nicht müde werden. Und so beginnen sie zu verstehen, dass es etwas geben muss, was ich tue, was funktioniert. Dieses Norbekov Russian Yoga ist also nichts Besonderes. Ich mache eine Menge Dinge. Ich meine, am Ende müssen wir uns um alles kümmern. Was Stress und chronische Entzündungen verursacht. Und das beginnt eigentlich schon im Mund.

Dr. Karl Ulrich Volz
Da gibt es Infektionen, ja?

Dr. Karl Ulrich Volz
Also eigentlich bin ich total gegen wurzelbehandelte Zähne, sorry.

Dr. Ken Serota
Ist schon okay, ich bin im Ruhestand. Kein Problem. Ich praktiziere nicht mehr. Das ist gut so.

Dr. Karl Ulrich Volz
Aber ein toter Zahn ist ein toter Zahn. Es gibt tonnenweise Studien, die werden nicht von Zahnärzten durchgeführt. Sie werden von Kardiologen, von Immunologen und von Biologen durchgeführt. Dieses Organ wird immer Giftstoffe abgeben. Ja. Mercaptan, Thiolethanol und so weiter. Und es ist unmöglich, eine Wurzelbehandlung durchzuführen. Was den Patienten nicht vergiften wird. Das ist unmöglich.

Dr. Ken Serota
Es gibt Rückstände, ohne Frage. Man wird die Qualität von Einheiten nie los. Ich weiß, das ist wahr.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und ich kann Ihnen sagen, ich habe so viele in meiner Klinik in der Schweiz behandelt. Wir bekommen etwa 80% der chronisch kranken Patienten. Wie Borreliose ist eine sehr große Gruppe. Neutrale degenerative Erkrankungen, Krebs, Alzheimer.

Dr. Ken Serota
Das ist der Schwerpunkt Ihrer Praxis, um den sich alles dreht.

Dr. Karl Ulrich Volz
Das ist es. Ich würde gerne mehr gesündere Patienten haben, das würde es einfacher machen, das Leben einfacher machen.

Dr. Karl Ulrich Volz
Wir haben ungefähr 10% Sportler. Also in unserer Klinik haben wir den Gegenwert von mehr als 20 olympischen Goldmedaillen. Wir haben also eine Menge sehr berühmter Sportler. Und ich kann Ihnen sagen, dass keiner von ihnen wurzelbehandelte Zähne oder irgendwelche Reste von metallbasierten Böden oder Inlays hat. Keiner von ihnen würde ein Titanimplantat haben.

Dr. Ken Serota
Wie sind Sie zu Zirkoniumimplantaten gekommen? Wie ist das passiert?

Dr. Karl Ulrich Volz
Eigentlich, wegen meiner Doktorarbeit. Was über Amalgam war. Und es endete gegen Amalgam.

Dr. Ken Serota
Richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Das ist jetzt, 30 Jahre später, offensichtlich.

Dr. Ken Serota
Nach drei Jahren wussten Sie, dass Sie recht hatten.

Dr. Karl Ulrich Volz
Aber ich meine, der Nobelpreisträger von 1923, der hat damals gesagt, es wird bewiesen werden. Und es hat noch, sagen wir mal fast 100 Jahre gedauert. Das war wirklich eine schlimme Sache für die Menschheit.

Dr. Ken Serota
Richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und so hatte ich, glaube ich, die zweite oder dritte CEREC-Maschine, dann die zweite DCS-Maschine in der Welt. Wir begannen 97 bis –

Dr. Ken Serota
DCS, entschuldigen Sie, was ist DCS.

Dr. Karl Ulrich Volz
Das war die erste Maschine, mit der man ein Gerüst fräsen konnte, aber zu dieser Zeit war es ein HIP. Also nur für einen Zahn hat das 5 Stunden gedauert, also das war wirklich superhart. Und ich habe trotzdem Titanimplantate eingesetzt. Der Patient fragte mich, ob ich nicht auch Keramikimplantate einsetzen könnte. Und da gibt es nichts auf dem Markt. Und ich hatte das große Glück, dass sich eines Tages ein neuer Patient als Besitzer des damaligen Weltmarktführers für Zirkoniumdioxid-Hüften herausstellte. Und ich fragte ihn, ob es möglich wäre, Implantate aus Zirkoniumdioxid herzustellen. Und er sagte, ganz einfach. Klar. Und ich sagte, glauben Sie, dass sie sich in den Knochen integrieren werden? Er sagte, natürlich, wir wissen es. Ich sagte, okay, interessant. Und so begannen wir eine Studie, die von der Ethikkommission für Implantate genehmigt wurde. Die ersten Fälle habe ich im Jahr 2000 behandelt, und ich zeige immer noch einen Fall mit acht Implantaten. Und als die Patientin zurückkam und sagte: „Oh mein Gott. Als ich das Weichgewebe sah, war es ganz anders, als ich es von Titan gewohnt war. Das ist cool. Und ich sah, dass das Implantat superstabil war. Es klang perfekt. Das kann ich Ihnen sagen. All diese Implantate sind noch immer an ihrem Platz.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und ich habe gerade diese Dame mit dem ersten großen Fall gesehen, acht Implantate vor einem Jahr. Absolut perfekt, immer noch. Das war also der Anfang. Alle waren super interessiert an Keramik-Implantaten.

Dr. Karl Ulrich Volz
„Wow – das ist super interessant.“ Ich wurde eingeladen, Vorträge zu halten, und dann wurde es plötzlich so ein Gefühl, ein bisschen wie eine Bedrohung für ein großes Unternehmen.

Dr. Ken Serota
Ja, große Unternehmen.

Dr. Karl Ulrich Volz
Aber es war nicht von der Industrie, um ehrlich zu sein, ich würde sogar sagen, ich bin mit allen Titanimplantatfirmen befreundet. Und sogar einer meiner guten Freunde, Marco Gadola, ist der ehemalige CEO von Straumann. Und sie alle haben verstanden, dass die Zukunft dem Zirkonoxid gehört. Und Straumann stieg 2012, also vor etwa zehn Jahren, in den Bereich der Keramik-Implantate ein. Und wenn man Weltmarktführer im Bereich Titan ist, gibt es keinen Grund, sich auf eine riskante neue Technologie einzulassen. Das würde man nie tun, das ist gegen alle Regeln. Aber Marco Gadola ist zu 100 % überzeugt, und er war einer der Redner auf unserem letzten JCCI – JOINT CONGRESS for CERAMIC IMPLANTOLOGY in der Schweiz im vergangenen Jahr. Und er schätzte, dass sich die Zahl der Keramikimplantate in den kommenden fünf Jahren um das 40-fache erhöhen wird.

Dr. Ken Serota
Okay.

Dr. Karl Ulrich Volz
Um ehrlich zu sein, bin ich nicht so optimistisch, denn es hat jetzt 22 Jahre gedauert, und wir wachsen etwa 20-25, manchmal 50% pro Jahr. Aber das ist immer noch ein sehr kleiner Prozentsatz. Aber wenn man die Patienten befragt, hat Straumann 80% der Patienten befragt, und das ist schon viele Jahre her, dass sie sich für ein Keramik-Implantat entschieden haben.

Dr. Ken Serota
Das stimmt.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und natürlich mussten wir am Anfang verstehen, dass man nicht einfach ein Titanimplantat kopieren kann.

Dr. Ken Serota
Nein, man kann es nicht genau nachbauen.

Dr. Karl Ulrich Volz
Weil die Physik, die Immunologie und die Biologie anders sind, alles ist anders. Das Zirkoniumdioxid-Implantat muss also, um nur ein Beispiel zu nennen, wenn man ein Implantat in den Knochen einwächst, entsteht Reibung. Reibung bedeutet Reibungswärme. Bei einem Implantat auf Metallbasis wird die Wärme im Kern des Titans gelöst, so dass die Gefahr einer Überhitzung des Knochens geringer ist. Bei Zirkoniumdioxid würde sie jedoch an der Oberfläche bleiben. Es macht also keinen Sinn, ein Implantat herzustellen. Ein Zirkoniumdioxid-Implantat erzeugt eine große Reibungswärme. Das Risiko, den Knochen zu verbrennen, ist also viel höher. Und deshalb sieht unser Implantat auch ganz anders aus als alle anderen Implantate. Denn wir arbeiten mit einer Vielzahl von Einheilkammern. Wir haben also eine hohe Stabilität mit der Spitze des –

Dr. Ken Serota
Primäre Stabilität.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, wir schaffen eine Menge von Heilungskammern, wir schaffen neuen und Denovo-Knochen, der hoch vaskularisiert ist und so weiter. Wir mussten also alles verstehen und herausfinden. Was ist der große Vorteil unseres Implantatsystems? Dass ich derjenige war, der die meisten Implantate gesetzt hat. Ich habe also mehr als 25.000 Keramikimplantate gesetzt.

Dr. Ken Serota
Richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also ich war mein bester Kunde.

Dr. Ken Serota
Gutes Geschäft.

Dr. Karl Ulrich Volz
Und ohne mich, –

Dr. Ken Serota
Sie haben einen Rabatt bekommen 25.000 guter Rabatt.

Dr. Karl Ulrich Volz
Eigentlich habe ich nie einen Rabatt bekommen und so habe ich die Firma finanziert. Und heute bin ich sehr glücklich. Wir sind der Weltmarktführer und wir –

Dr. Ken Serota
Sie sind der Weltmarktführer. Fantastisch.

Dr. Karl Ulrich Volz
Wir verkaufen mehr als alle anderen Firmen zusammen. Und ich glaube, das liegt daran, dass ich noch sehr oft in der Praxis bin und sehe und verstehe, wie es funktioniert, was nicht funktioniert. Und dann verändern wir uns. Und das Schöne ist, dass es alles an einem Ort ist. In der Schweiz gibt es das Ausbildungszentrum der Klinik. Dort. Die Forschung ist SDS. Es ist alles in einem großen Gebäude. Es ist also nicht etwas, das auf dem Schreibtisch entworfen wurde. Und wir wollen sehen, ob es funktioniert. Wir wissen, was funktioniert, weil wir jeden Tag damit arbeiten. Und ich denke, das war der große Vorteil von SDS, dass es von Chirurgen für Chirurgen entwickelt wurde. Wir verstehen die Bedürfnisse. Ich meine, ich bin seit 32 Jahren Chirurg, also kenne ich die Bedürfnisse der Chirurgen und natürlich auch die der Patienten genau.

Dr. Ken Serota
Nun, Sie haben einige erstaunliche Dinge getan. Interessanterweise war CeraRoot das einzige Implantatsystem aus Keramik, das ich in Kanada kenne. Und CeraRoot ist, ich glaube, das kleinste sind vier, eines am Hals oder so. Aber Sie haben es tatsächlich nach unten gebracht. Sie haben ein drei, drei Implantate, also können Sie niedrigere Größen verwenden. Im Grunde genommen sind Ihre Implantate wieder ein- und zweiteilig. Richtig. Es war interessant, welche Fragen Ihnen gestern gestellt wurden. Wir werden gleich darauf eingehen. Aber es ist eine mentale Umstellung, von Schraubaufbauten und Schraubprothesen wegzukommen. Sie konnten die Reaktion der Leute sehen, die sagten: „Moment mal. Um noch einmal darauf zurückzukommen, Sie sind im Grunde biomimetisch im Gegensatz zu Titan. Soweit ich das gestern verstanden habe, sind die Integrationen in gewissem Sinne anders, weil diese Kammern, die Sie schaffen, die Art des Gewebes, die Plattform anders ist. Und theoretisch kann man den Zahn vorbereiten. Das spielt keine Rolle. Sie müssen das Abutment nicht anschmelzen. Sie können buchstäblich alles machen, was Sie wollen, weil Ihre Implantate diese Form haben. Sie haben jetzt das Balkonimplantat, um ein Einklemmen zu verhindern, während sich das Gewebe regeneriert.“

Dr. Ken Serota
Und was am beeindruckendsten war, war das Gewebewachstum. Okay, jeder macht sich Sorgen über das Emergenzprofil, die Schnapp-Kupplung und dies und das. Das scheint in Ihrem Fall kein Faktor zu sein. So wie Ihr Implantat gestaltet ist, scheint es für Sie keine Komplikation darzustellen. Sie sehen nicht, dass sich der Knochen wegbewegt. Sie haben die Grundlage für das Gewebe, für die Papille, weil Sie im Grunde genommen fast so etwas wie Zähne präparieren, so kam es mir vor, als ich Sie gestern beobachtete. Sie präparieren Zähne. Sie mögen zwar aus Zirkonium bestehen und nicht aus Zahnschmelz und Dentin, aber Sie präparieren Zähne. Wie ist das alles für Sie entstanden? Wie haben Sie sich das vorgestellt? Wie haben Sie es konzeptualisiert?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ja, eigentlich habe ich meine Karriere mit bonefit Straumann tissue level begonnen. Und das ist immer noch das beste Titanimplantat aller Zeiten.

Dr. Ken Serota
Das Straumann, ja.

Dr. Karl Ulrich Volz
Immer noch in allen Studien, aber natürlich nicht der schönste.

Dr. Ken Serota
Ja, ästhetisch.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also haben sie angefangen, ihn bis zum Knochenniveau runterzuschieben und dann mit einem schönen weißen Pfosten aus dem Zahnfleisch herauszukommen. Aber das Interessante ist, wenn man sich die neuesten Entwicklungen des Weltmarktführers Straumann ansieht, so ist das BLX ein ziemlich aggressives Gewinde im unteren Teil der Implantate, ein Mikrogewinde im oberen Teil. Es sieht also sehr ähnlich aus wie das, was wir vor 14 Jahren entwickelt haben.

Dr. Ken Serota
Vor 14 Jahren.

Dr. Karl Ulrich Volz
Also das ist seit ich diese Form benutze. Und unser Implantat ist einfach, um ehrlich zu sein, viel eleganter. Also es sieht viel schöner aus glaube ich. Aber was ist super neu an diesem BLX-Implantat und jetzt gibt es ein TLX-Implantat, Tissue Level. Tissue Level Implantat für Sofortimplantate aus Titan. Ich meine, das ist der Weltmarktführer. Und deshalb kommen sie zurück.

Dr. Ken Serota
Sie wachen auf,

Dr. Karl Ulrich Volz
Sie kommen zurück auf die Gewebeebene.

Dr. Ken Serota
Richtig.

Dr. Karl Ulrich Volz
Das ist interessant, denn die Gewebeebene ist immer besser als die Knochenebene. Weil auf Knochenniveau hat man immer eine zweite Lücke. Und es gibt einige bessere Verbindungen, einige sind nicht so gut. Aber wenn man die Schnapp-Kupplung abnimmt, stinkt es. Das bedeutet, dass es immer eine Mikrospalte gibt, das ist sicher. Der einzige Nachteil war, dass bei Tissue-Level-Titan der Rand freigelegt werden konnte. Dann war es ziemlich hässlich, weil schwarz, und man durfte es offiziell nicht formen. Ich weiß, dass einige Zahnärzte vor vielen Jahren Straumann Tissue Level geformt haben. Ich weiß das. Sogar ich habe das manchmal gemacht. Aber jetzt haben wir das Material, das wir formen dürfen. Das Zirkoniumdioxid, das wir verwenden, ist also reines Zirkoniumdioxid. Wir fügen keine anderen Metalloxide hinzu, um es gelb, 2, 3 oder sogar rosa zu färben, was zwar eine schöne Farbe wäre, aber die Physik des Materials verändern würde. Wir verwenden also reines so genanntes TCP-Zirkoniumdioxid. Wir dürfen es also formen, wenn es von der FDA oder den europäischen Behörden genehmigt wird. Und es würde nicht an Stabilität verlieren. Und es ist breit. Es würde also keinen Sinn machen, es nach unten zu schieben, denn ein Implantat auf Knochenniveau aus Zirkoniumdioxid ist noch schlechter, viel schlechter, weil es keine Kaltverschweißung gibt.

Dr. Karl Ulrich Volz
Wenn man also Zirkoniumdioxid auf Zirkoniumdioxid setzt, wäre das immer eine große Schweißung. Bei Titan ist es ein sehr flexibles Material. Es gibt eine Kaltverschweißung. Bei einigen Systemen, wie Bicone, werden nicht einmal Schrauben verwendet.

Dr. Ken Serota
Man klopft einfach drauf.

Dr. Karl Ulrich Volz
Klopfen Sie es hinein und es funktioniert. Bei Zirkoniumdioxid wird das nie funktionieren. Es würde entweder brechen oder eine riesige Lücke entstehen. Und selbst ich habe schon entfernt, gerade vor zwei Wochen bei meiner Live-Operation bei meinem Kurs in der Schweiz, musste ich ein Knochenniveau entfernen, weil der Geruch so schlimm war, dass der Ehemann von – Sie ist selbst Zahnärztin –

Dr. Ken Serota
Die Scheidung stand unmittelbar bevor. Hat das was zu bedeuten? Er will gehen. Ach du meine Güte.

Dr. Karl Ulrich Volz
Der Geruch war so schlimm, ganz sicher. Und in 22 Jahren hat nie jemand in Frage gestellt, dass ein einteiliges Implantat auf Gewebeniveau mit dem Rand genau am Zahnfleischrand und der Krone, die auf dem Implantat zementiert ist, nicht auf der Schnapp-Kupplung auf dem Implantat, das Beste ist, was man einem Patienten einsetzen kann. Es gibt nichts Besseres. Ich frage meine Zuhörer immer: Haben Sie eine Idee, ob es etwas Besseres geben könnte? Noch nie hat mir jemand gesagt, was besser sein könnte als das hier.

Dr. Ken Serota
Die Frau gestern war interessant. Da war eine nette junge Dame die sehr interessiert war an dem was Sie machen. Und sie sagte immer wieder, na ja, Prothetiker, die schrauben die Abutments rein, die schrauben die Kronen rein. Und sie konnte nicht verstehen, was der Unterschied zwischen dem Vorbereiten von Zirkonium ist. Als ob man einen Zahn präpariert und die mit Zirkonium überzogene Oberfläche auf Gewebeebene mit Zement zementiert. Ihr Argument war also, na ja, Zement, der wird hängen bleiben. Aber Ihr Argument war perfekt. Sie präparieren einen Zahn. Es ist kein Implantat, das Sie präparieren, ja, es ist ein Implantat, aber Sie präparieren einen Zahn. Da wir gleich fertig sind, möchte ich noch kurz über Clean Implant sprechen, wenn das in Ordnung ist. Sie sind einer der stärksten Befürworter der Clean Implant Foundation. Und warum?

Dr. Karl Ulrich Volz
Ich habe keramische Implantate entwickelt oder bin wegen der Immunologie dazu gekommen. Und so haben wir eine Verantwortung gegenüber unseren Patienten. Und ich habe nie darüber nachgedacht, dass die Oberflächen kontaminiert oder nicht sauber sein könnten. Dann habe ich vor zehn Jahren Dirk Duddeck kennengelernt, und ich habe gesagt, das hat meine Welt komplett verändert. Und ich sagte, okay, das ist etwas, auf das ich mich konzentrieren muss. Und es hat viele, viele Jahre gedauert und ein Vermögen gekostet, die Implantate sauber zu machen. Aber heute sind wir tatsächlich das sauberste Implantatunternehmen. Wir sind das einzige Unternehmen der Welt mit zwei Navigationssystemen, die von Clean Implant akkreditiert wurden.

Dr. Ken Serota
Das ist AIM.

Dr. Karl Ulrich Volz
AIM und SDS BOX sind die einzigen beiden. Mehr gibt es nicht auf der Welt und beide gehören zu SDS. Und weil es noch eine Sache gibt, die wir bedenken sollten, was wir transportieren, wenn wir mit einem Metall durch die Hülse in den Knochen bohren, –

Dr. Ken Serota
Das ist ja – Das ist das, worum es bei Dirks ganzen Sache geht. Deshalb ist es so faszinierend. Ja, du hast es umarmt, als ob du dich dem völlig verschrieben hättest. Du siehst die Vision davon, was fantastisch ist.

Dr. Karl Ulrich Volz
Immer wenn ich etwas mache, mache ich es –

Dr. Ken Serota
110%, wenn das möglich ist.

Dr. Karl Ulrich Volz
120% –

Dr. Karl Ulrich Volz
Weil das gab es auch nicht, bevor wir angefangen haben. Also hat Dirk gesagt, okay, wir könnten sogar eine Doppelzertifizierung auf der Produktionsebene und auf der Herstellungsebene machen. Wir sind also das erste Unternehmen. Und dann haben wir tatsächlich mehr als 100% erreicht, weil wir in Bereiche wie das Navigationssystem gegangen sind, für die es noch nicht einmal ein Zertifikat gab. Aber ich kann meine Patienten sehen und fühlen. Ich meine, heute ist alles Wissen verfügbar. Man braucht nur zu googeln und schon hat man alle Informationen, oder? Früher musste man ein Buch lesen und was auch immer, um an Informationen zu kommen, war sehr schwierig. Heute sind alle Informationen verfügbar. Die Patienten machen sich mehr und mehr Gedanken darüber, was sie in ihrer Nahrung, in ihren Medikamenten, in ihren Implantaten haben wollen.

Dr. Ken Serota
Es ist eine verschmutzte Welt.

Dr. Karl Ulrich Volz
Es ist eine verschmutzte Welt. Und trotzdem, es ist eine schöne Welt.

Dr. Ken Serota
Nein, du bist der Vertreter dafür, dass man sie schön lebt.

Dr. Karl Ulrich Volz
Ich möchte niemals 100 Jahre zurückgehen, aber das ist unsere Situation. Wir müssen das Beste daraus machen, und das müssen wir verstehen. Wir müssen einen Teil der Verschmutzung vermeiden und wir müssen entgiften. Das gehört zu unserem Leben, zu unserem Lebensstil. Und ich sehe ein großes Interesse bei den Patienten und den Zahnärzten. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass die Stiftung Clean Implant etwas ist, das die Welt verändern wird. Es ist immer noch schwer.

Dr. Ken Serota
Es wird immer noch Widerstände geben. Aber es ist das erste Mal, dass es eine Peer Review unserer Unternehmenspartner gibt. Es ist eine Sache, eine Arbeit zu veröffentlichen und andere Kollegen bewerten zu lassen, aber jetzt werden die Kollegen bewertet. Die Peer-Review der Mitarbeiter der Unternehmen wird zu einem echten Beruf. Es ist integriert. Ich weiß, dass uns bald der Saft ausgeht. Entschuldigung. Das hat Spaß gemacht. Wir sollten es wiederholen. Es war mir wirklich ein absolutes Vergnügen, Sie kennenzulernen.
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Prof. Dr. Etyene Schnurr SDS PODCAST

Episode 6 – Prof. Dr. Etyene Schnurr , Dr. Kurt Mosetter

Myoreflextherapie und die Zahnheilkunde

Diesmal spricht Prof. Dr. Etyene Schnurr, wissenschaftliche Beraterin der Ceramics & Biological Dentistry Foundation, mit Dr. Kurt Mosetter, welcher die Myoreflextherapie begründete. 

Dr. Kurt Mosetter ist Arzt und Heilpraktiker, er studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und spezialisierte sich auf die Physik des neuromuskulären Systems bei Schmerzen des Bewegungsapparates. 

Bei der PROSTHODONTICS WEEK im SWISS BIOHEALTH EDUCATION CENTER hatten wir das Vergnügen von ihm persönlich die Grundlagen der Myoreflextherapie zu lernen und in dieser Episode erzählt er uns etwas über genau dieses Thema und den Zusammenhang der Myoreflextherapie zur Zahnheilkunde. 

Wir haben uns sehr über Dr. Mosetters Besuch gefreut und freuen uns auch auf seinen Besuch bei der nächsten PROSTHODONTICS WEEK!

Unsere heutigen Gäste

Dr. Kurt Mosetter

Dr. Kurt Mosetter

Konstanz (DE)

Dr. Kurt Mosetter ist Arzt und Heilpraktiker, er studierte Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und spezialisierte sich auf die Physik des neuromuskulären Systems bei Schmerzen des Bewegungsapparates. 

Prof. Dr. Etyene Schnurr
So I am Etyene Schnurr, scientific advisor of Ceramics & Biological Dentistry Foundation, and it’s an enormous pleasure to have you here, Dr. Mosetter.

Dr. Kurt Mosetter
Thank you, I appreciate it.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
So could you introduce yourself for us?

Dr. Kurt Mosetter
Yes, I’m a medical doctor, but I’m also a naturopath. And so we specialized on a special topic which today it’s called inner GPS neuromuscular regulation in the jaw and in the neck. And so I know Uli since 20 years and there’s been a connection between Dietrich and Uli. And I’m very happy to be here because this place in your clinic is the most advanced. So dentists and Swiss Biohealth and I love to play together. So with good players and in our field, so with neuromuscular regulation and head and pain management, we need so all the things you do. For that reason, it’s a pleasure to be here and it’s a pleasure to work together with you.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Thank you. And I really want to know more about it. So your core competence on muscles and the therapy, the Myoreflex therapy that you developed, how can we bring this knowledge both together into oral cavity and teeth?

Dr. Kurt Mosetter
So I think Uli Volz and your team already organized it with all the people who focused on the teeth and the mouth, so that they have to know more about the neuromuscular balance of the jaw, then the neck muscle, then the orchestra of the brain nerves and the stress management. And the better the system is synchronized, less stress is active, the better the results what you do. And for that reason there are some points which are very helpful for all people who are in the field of dentists. And on the other side, we need you. So what all we do with neurological disease and pain disorder and pain, so we need to think about whether the teeth or an inflammation, a silent inflammation or NICO’s is disturbing the system and for that reason causing the problem. And so we have to learn from each other. And for that reason it’s so important that the community join together, that we educate and teach each other.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Yeah, so that’s a lot of chronical diseases. And why does dentistry play an important role in your work with chronicly ill patients?

Dr. Kurt Mosetter
So, from our experience and modern data proves that all chronic disease, all disease which are related to autoimmune disease, like multiple sclerosis or Parkinson’s, they are related to difficulties in the mouth. I call it oral health. And very often it’s associated to heavy metals, so mercury and aluminium, but also lead. And very often it’s associated to silent inflammation below the teeth. And if we do not care that it’s a hard life to rebalance the system of the client. So from our point of view, it’s an ecological system. We’re talking about immune ecosystem. And in that immune ecosystem we should focus on all things which can disturb and to cure our clients we need your help to get rid of that disturbance. And because sometimes it’s like in the cellar. So if there is a small fire in the cellar, the earlier I’m able to smell it, the better I can avoid so a huge fire in the house. And for that reason we have to smell and to check. And for that reason we need your experience in figuring out so that we do not miss a silent inflammation below the teeth, because otherwise all what we do is limited and we are willing to get fast results and long lasting results.

Dr. Kurt Mosetter
So for that reason, we need to join together. It’s very important.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
So, as I understood then, that’s also the practical work of dentistry and chronic disease that will work out as well as for multiple sclerosis, as an example.

Dr. Kurt Mosetter
So in multiple sclerosis, it’s many environmental factors which are important. It’s like the Vitamin D3 and K2, it’s an insufficiency of Omega 3, it’s a disturbance in the gut brain axis, it’s related to a silent inflammation in the small intestine. It’s related to disturbance in the GPS in the neck, but it is also related to Epsteinbar virus and Lyme disease. But Epsteinbar and Lyme is very, very often related to heavy metals and mercury and aluminium and all that, but very often they are related to inflammation below the teeth. So, and I would say in 90% of the clients who we see in Parkinson’s and multiple sclerosis, we have to focus on your field, we have to clear that and afterwards it’s easier to gain them back. But I would say all socalled Western disease in civilized countries are associated to the health of the gut and the oral space. We call it oral gut axis or gut oral axis. And that’s related to the immune response.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
And taking this into account, have you ever heard about the fatty degenerative osteonecrosis, osteolyzes, the former NICO? So taking this, do you think it is important to treat this?

Dr. Kurt Mosetter
It’s very important. It’s very important. And we learned that already 15 and 20 years ago by Johann Lechner and by Uli, then we focused on the NICO’s, but very often below that. So it’s this fatty degeneration which we are able to see in a three dimensional imaging, and then we have to carry it. And in that field, that is a kind of inflammation. So without inflammatory markers, it’s associated to RANTES, which is the bone. And since many years for bone disease and osteoporosis and osteoarthritis, we know that migrant. But there is an intersection in between your field and ours. We know that we have to clear it. If you ask me, even in healthy people, let’s take out a group of professional people in sports, all of these people are checked. And if they have a problem in that field, it has to be cleared. Otherwise the risk of injury, otherwise the risk to not to be able to be alive in that career is high. So from my point of view, we have to focus on it and we should clear it, we should screen it. And if we found some difficulties, we have to send it to your clinic to clear it.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
That’s very interesting, because now we are talking about very healthy people. You are considering one reference with professional athletes, especially the professional football players. So do you think that dentistry treatment, oral treatment is important for this group of patients?

Dr. Kurt Mosetter
So I’m absolutely convinced. And for that reason I had the chance to integrate this in the medical staff. So when we started in Leipzig in 2012, that was the fifth league. So we organized special educated dentists. So they’re, the ordinary dentists, they look for the teeth, and it’s fine in the young players, but that is not enough. So we have our own dentists out of the school of Uli, and then dentists who looked deeper and before they got a contract, they are screened by a dentist. Second, if new players came from other countries within the first three days, they are screened by a dentist. And not a superficial few, all good, nobody deep insights. That’s like Professor Ghanaati. So that’s a high end university medicine in dental health. So other clinics should learn about that. But in the clubs, so we do not discuss about money, because the dentist is not that expensive. And if we are not able to clear an inflammation anyhow, he will not have the career. And the cost with the injury is much higher. So if you ask me when I had a chance to take the decision, all clubs should intigrate special educated dentists in this field to avoid injuries and to support athletic development and athletic health.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
The oral system also is integrated with nutrition. What is your position, your knowledge and how nutrition is important in this whole.

Dr. Kurt Mosetter
So for us, nutrition is very, very, very important. And so if we look at the guidelines of these different societies for nutrition, they are from the last century. And like in your field, you know, the sugar and these short chain carbs and corn syrup and soft drinks, they are very bad for your teeth, for the mouth, they kill the gut, they kill the liver, they kill the muscle, they kill the brain. For that reason we eliminated that. So it’s a different approach in food and nutrition, we had very good success with the clients. And it’s like a green and a yellow and a red light. Red light is junk food, red light is corn syrup. Red light, so that’s the bad side. You should eliminate that. Then we have the yellow light. You can have that. You can have some carbs, no problem. And it’s the green light that’s greens and vegetables and salad. These are fruits, which are low in fructose, like berries and like apricots, but not any juice drinks, but the fruit. And then we had a good quality of meat. We eliminated gluten. So get rid of gluten, but instead of that to run on Amarant, Quinoa and Buckley. It’s called Glycoplan. And first, we integrated that in the hockey national team in 2004 and in hockey it was not that difficult to integrate it. We need a smart coach like Bernhard Peters and then intelligent people in sports science like Stefan Mücke and we made it with a huge success. Second, we had a chance to integrate that in Hoffenheim. There was a third league club in 2006 and a very smart sports director and coach Ralf Rangnick opened the door. Yes, he’ll change it, everything. And then I changed everything in the US national team with Jürgen Klinsmann. We kicked out carbs, pizza, pasta, coke, ban! And instead of that we used the healthy food, which so we had some difficulties, but we made it. We integrated the chefs and the people in the kitchen to educate the players. We have to educate the players and the girlfriend and the wife of the player. We have to educate staff and if they all know it, so they synchronize. As soon as they synchronize, it will run. And in the high end we had a chance to rule that in Leipzig in 2012/15 and we checked the gut, we measured almost everything.

Dr. Kurt Mosetter
We checked even with codes, different colors at the buffet, some of the players without nitrates, some of the players without gluten, some of them very low in fructose and we had huge success and we had 1000 days less of injury in one season, in spite of almost double the games. And food and nutrition is most important because the food and oral health and the gut health is most important to understand metabolism. And so if it’s an inflammation, it’s bad for the heart, it’s bad for the brain, it’s bad for regeneration, it’s bad for the sleep. But if it’s antiinflammatory food, so it’s good for almost everything. So it’s natural eating, it’s not a diet and you will not miss anything, but no bad carbs and no fructose and corn syrup, but the good end of the food. And so that’s not just for professional people in sports, they do it anyhow, but it’s good for everybody, but latest so when people get sick, they should change.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Yeah, and also change is a reeducation.

Dr. Kurt Mosetter
Yes.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Also for us, very important. Your opinion about implantation? We are specialized in ceramic implants and what’s your opinion about implantations?

Dr. Kurt Mosetter
So in the past, I’ve seen many difficulties. So if the system is disbalanced, if the immune ecosystem is disbalanced, and then if they put in this titan implants so I’ve seen bad results. So because it’s not just the implant so it’s the environment. And then if the environment is toxic and inflamed, it’s hard to understand to put an implant in. But then if the titan oxide and the titan is too hard we very often have seen inflammation in the bone and in the jaw. And for that reason, from our point of view it was a breakthrough. The neuroclinic and Uli in the past jumped on ceramic implants. And so not just on the ceramic implant, but how to integrate it. It’s not the implant, it’s the environment. It’s like the fish in the water. If the water is toxic in the aquarium, the fish will die. But if you go to put healthy fishes in the dirty water, so the healthy fish will die. So we need the system. And that’s what I like in Swiss Biohealth Clinic and Swiss Dental Solutions, it’s integrated. And then another group, like from Tilman Fritsch in Bayerisch Gmain, him also in the team in Leipzig, he also went on antiinflammatory food, then ceramic implants.

Dr. Kurt Mosetter
But then we need a lot of experience on what you developed in the past years. That is very, very important. And then I would take out the inflamed teeth and then I would put in with the right assessment. So a ceramic implant. And for me, I would never take anything else than a ceramic implant.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Yeah, I think in myself as well. And last question that is to close this thinking of health in a team and in a whole way of seeing things. How would you consider the treatment of gum disease or periodontitis?

Dr. Kurt Mosetter
So I think that’s a huge topic and many people suffer, but they don’t know. And so if I ask some friends of mine like this a fix narrow medicine, it’s not just to lose weight, it’s gut health. So people have to spend a lot of time to chew the food. And so then it’s the oral, stomach, gut access. For that reason, if people are sick and they don’t know about, later on they will develop a heart attack, they will develop a kind of arteriosclerosis, so they will develop inflammation. So it’s neuro disease and it’s a door. If it’s inflamed, the disease will spread out. But if we clear that door, if we care, we can avoid that spreading out of toxins, but then we can support spreading out of health. For that reason we should care. And if you ask me, all professions, different people who specialize on different topics, cardiologists and neurologists, they should know more about it. And we have to learn from each other for that reason. In the future, I see like an interprofessional setting and a trans professional setting, but not just to do it beside each other, but really joining together.

Dr. Kurt Mosetter
And then, even if I do not work as a dentist, I have to know what you do. And if I see the clients, then I know, oh, this client has to go to your clinic. And even if you do not focus on myoreflex neuromuscular work so then you see a client and you see, oh, that’s a strange position in the neck. He’s not able to open the mouth. He’s suffering dizziness and headache and migraine and ringing in the ear. So it’s not just the teeth then, it’s the GPS, which is out of control. And then you should join together. And then I should care. And for that reason I like it. So we are very close with Kreuzlingen and Konstanz. But in future direction, like we learned to date, community is spreading out. And then there are different islands when people join together. And so we have to carry our clients. We have to hold them, we have to support them, we have to teach them. And it’s health education. And if you ask me, it’s even important to do prophylaxis. What do you do as the dentist? You’re educated in that. All other disciplines should do that as well.

Dr. Kurt Mosetter
We should not wait until the teeth is dying, but we should do prophylaxis in the situation when there is a silent inflammation. And then we should clear that before an open fire will destroy the house. For that reason. So we need each other. We teach each other and we join together as a team and in the center to carry the health of our clients.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
A wonderful conclusion. Yeah, no words. I just want to thank you so much for being here with us. And until the next time.

Dr. Kurt Mosetter
Thank you, it has been a pleasure.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
Thank you.

Dr. Kurt Mosetter
All the best.

Prof. Dr. Etyene Schnurr
All the best. For you too.

Kategorien
Dr. Karl Ulrich Volz SDS PODCAST

Episode 5 – Guided Surgery mit Dr. Markus Sperlich und Dr. Mathias Sperlich

Sofortimplantologie und die Zukunft der Guided Surgery

Heute spricht Dr. Karl Ulrich Volz mit Dr. Markus Sperlich und Dr. Mathias Sperlich, welche zusammen eine Zahnarztpraxis in Freiburg haben.

Die Guided Surgery ist bereits seit der Gründung der gemeinsamen Praxis im Jahr 2013 fester Bestandteil der Arbeitspraxis der Dres. Sperlich, ebenso wie die vollkeramische Implantologie.

Die Brüder erzählen über ihren Einstieg in die Keramik-Implantologie, über deren Vorteile und die Vorteile von Guided Surgery.
Ausserdem thematisieren sie die eindeutigen Vorteile und die Zukunft der Sofortimplantation, vor allem im Bezug auf Keramik-Implantate, welche sich ideal für die Sofortimplantation eignen.

Unsere heutigen Gäste

Dr. Markus Sperlich

Freiburg im Breisgau (DE)

Dr. Markus Sperlich studierte an der Albert–Ludwigs-Universität Freiburg Zahnmedizin. Im Anschluss an sein Studium promovierte Dr. Sperlich an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er verbrachte seine Assistenzzeit am Universitätsklinikum in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik bei Prof. Dr. Dr. hc. Jörg Strub.

Dr. Mathias Sperlich

Freiburg im Breisgau (DE)

Dr. Mathias Sperlich studierte an den Universitäten Freiburg und Würzburg Human- und Zahnmedizin. Im Laufe seiner Ausbildung war Dr. Sperlich am Universitätsspital in Zürich sowie an der Chhatrapati Shahuji Maharaj Medical University Lucknow (India) im Bereich der Mund Kiefer und Gesichtschirurgie tätig. Promoviert hat er an der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie der Julius-Maximillians-Universität Würzburg unter Prof. Dr. Meffert.

Carolina
Hallo und herzlich willkommen zur fünften Episode des SDS Podcasts. Heute spricht Dr. Ulrich Volz mit Dr. Markus Sperlich mit Dr. Mathias Sperlich, welche zusammen eine Zahnarztpraxis in Freiburg haben. Die Brüder erzählen über ihren Einstieg in die Keramik-Implantologie, über deren Vorteile und die Vorteile von Guided Surgery, welche sich in der Entwicklung befinden. Außerdem thematisieren sie die eindeutigen Vorteile und die Zukunft der Sofortimplantation, vor allem in Bezug auf Keramik-Implantate, welche sich ideal für diese Implantation eignen. Die biologische Zahnheilkunde und Mikronährstoffe war Neuland für die beiden und sie erzählen, was sie davon überzeugen konnte, diese zu verwenden und den eindeutigen Unterschied, den sie in ihren Behandlungen erlebt haben.

Dr. Ulrich Volz
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ganz herzlich willkommen zu unserer neuen Ausgabe des SDS Podcasts. Und wir sind hier in Kreuzlingen und haben heute ganz spannende Gäste für euch, nämlich die beiden Gebrüder Sperlich und Sperlich, Markus und Mathias. Herzlich willkommen hier bei unserem Podcast in Kreuzlingen.

Dr. Mathias Sperlich
Hallo!

Dr. Mathias Sperlich
Hallo!

Dr. Ulrich Volz
Schön, dass ihr da seid. Vielen Dank. Ich glaube, wir können uns auf ein spannendes Gespräch freuen. Vielleicht gebt ihr noch mal unseren. Also, viele kennen euch natürlich. Seid ja wahnsinnig viel unterwegs. Ich sehe es immer wieder auf Instagram, aber meine Töchter weisen mich darauf hin, wo wir gerade wieder euch in der Welt rumtreibt, in Kopenhagen oder wo auch immer. Und, ähm, aber vielleicht noch mal ganz kurz zwei, drei Sätze jeweils von euch, um euch noch mal den Zuhörern kurz vorzustellen.

Dr. Mathias Sperlich
Ja, hallo, ich bin Mathias Sperlich und habe Medizin und Zahnmedizin studierten an den Universitäten Freiburg, Würzburg und Zürich. Habe dann Auslandsaufenthalt gehabt in Indien. Ein halbes Jahr, dann war ich Unterassistenz in der Klinik in Zürich, hab die Weiterbildung zum Oralchirurg absolviert und habe dann 2013 mit meinem Bruder zusammen die beste Entscheidung meines Lebens, eine Praxis in Freiburg aufgemacht und da haben wir bis heute unseren Standort, werden jetzt erweitern ab nächsten Jahres und sind super glücklich mit unserer Arbeit. Und vor allem die Zusammenarbeit ist hervorragend, oder markus?

Dr. Markus Sperlich
Ja, perfekt. Also schon super, wenn man mit seinem eigenen Bruder so ein tolles Team bildet und sich auch gegenseitig sehr stark in den Ideen befruchtet und der Alltag doch sehr bereichert wird, dadurch und vor allem auch eine ganz große Vertrauensbasis. Mein Name ist Markus Sperlich. Ich habe mein Studium in Freiburg abgeschlossen, aber nach kurzer Praxis und dann lange Zeit in der Prothetischen Abteilung der Universität Freiburg und habe dort das große Glück, dass ich relativ von Anfang an die keramische Implantologie kennenlernen durfte und dort vor allem auch den Weg der wissenschaftlichen Seite, was vollkeramische Implantologie angeht, in prä- wie auch operativer Seite gut abgebildet habe. Und neben der Vollkeramik war mein anderer Schwerpunkt dort schon die digitale Implantologie mit den gängigen Systemen, die es damals gab mit 3D Nobel Guide, Simplant und habe da auch sehr sehr viel Erfahrung gesammelt. Und wie Mathias schon gesagt hat, 2013 haben wir dann unsere Praxis in Freiburg gegründet und haben dort gleich von Anfang an auf die Guided Surgery fokussiert. Und als zweites Steckenpferd eben die vollkeramische Implantologie mit reingebracht. Keramik-Implantate waren also schon von Anfang an unser Interessenschwerpunkt. 2018 kam dann, so nenne ich es mal so ein entscheidender Einschnitt in der Arbeit. Mir hat ein Aufenthalt im Dezember in Brasilien und in Curitiba im Süden von Brasilien. Haben dort auch klinisch gearbeitet und dort eben die Sofortimplantation und Sofort-Behandlung in extenso kennengelernt.

Dr. Mathias Sperlich
Keine großartige Erfahrung für uns.

Dr. Ulrich Volz
Ja, damit würde ich schon sagen, befindet ihr euch ja definitiv im Trend, den wir beobachten, den auch andere im Markt beobachten. Es geht hin zu Guided Surgery. Für die Einsteiger denke ich hat es große Vorteile und einfach mehr Sicherheit hat für die fortgeschrittene Vorteile, wenn man einfach schneller zum Ziel kommt und mit Keramik-Implantaten sowieso. Insofern finde ich das toll. Lässt sich das besonders gut miteinander kombinieren? Seht ihr da eine gute Symbiose gerade in diesen beiden Themen? Keramik-Implantate und Guided Surgery.

Dr. Mathias Sperlich
Ja, absolut. Die befindet sich zwar noch in der Entwicklung Keramik-Implantate, aber unsere Erfahrungen, die wir einfach gemacht haben über zehn Jahre Erfahrung in der Guided Surgery mit Keramik-Implantat und es lässt sich eins zu eins übertragen, also in vielen Punkten auf die auf die Keramik-Implantate.

Dr. Markus Sperlich
Ein großer Vorteil bei der Guide Surgery ist, dass man praktisch gerade im Bereich der Sofortimplantation, da sehr sehr gut arbeiten kann in formkongruent zwischen Implantat und Zahnfach schon prä-operativ am Computer planen kann und auch ein Ziel, ein wichtiges Ziel für uns von der vor dem Erhalt der biologischen Strukturen. Da bietet der keramische Werkstoff einen deutlichen Vorteil gegenüber Titan. Und wenn man es beides miteinander symbiosiert, in dem klinischen Alltag, sprich eine digitale Planung mit Keramik-Implantaten in einer Sofortimplantations-OP, dann hat man da einen super Outcome.

Dr. Ulrich Volz
Ja eigentlich das was der Patient möchte. Und zum Zweiten ist auch so, dass wir natürlich im Hinblick auf Atrophie gewaltige Vorteile haben. Ich habe eine Keramik-Implantologie, die größte Sofortimplantat-Studie gemacht und konnte zeigen, dass der Knochenverlust war so hoch wie bei einer Späteimplantation. Also insofern können wir ihn rausrechnen, weil wir haben immer einen gewissen Knochenabbau von 0,4 0,6. Mit anderen Worten heißt das eigentlich wir haben keinen Knochenabbau bei der Sofortimplantation weil man den selben haben bei der Spätimplantation. Was fasziniert euch noch darüberhinaus so besonders an Sofortimplantaten? Weil ich habe mitbekommen, dass das ist euer großes Thema momentan die Sofortimplantation. Wie seht ihr die Zukunft für Implantation? Warum gibt es für viele doch immer noch Berührungsängste zum Sofortimplantat? Wie ist eure Meinung dazu?

Dr. Mathias Sperlich
Ja, auf jeden Fall können wir die Daten, die du gesagt hast, absolut teilen. Wir haben die Coronazeit genutzt, 2020 und haben unsere ganzen Fälle ausgewertet. Und was du gesagt hast über den Erhalt der Strukturen, das können wir mit unseren Zahlen absolut belegen. Wir sind einen Schritt weiter gegangen, haben nicht nur das Gewebe untersucht, sondern wir haben auch untersucht mithilfe vom SF-36 Gesundheitsfragebogen, haben wir evaluiert, welchen Benefit hat der Patient wirklich aus der Sofortversorgung? Wir haben es verglichen. Also wir haben einmal unsere Patienten genommen, die wir sofort implantiert und sofort versorgt haben. Alles in einer Sitzung und dann haben wir unsere normalen Implantat Patienten genommen. Also spät Versorgung oder früh Versorgung und auch Spät- und Frühimplantation haben das verglichen. Und dann hast du dich noch mit der Normalbevölkerung und der bei allen zwei Vergleichen einen signifikanten höheren Standard an Lebensqualität gefunden. Wenn die Patienten Sofortimplantat gekriegt haben und sofort versorgt haben und nicht nur in der Zeit 2 bis 3 Monate nach Sofortimplantation, sondern auch noch zwei, drei Jahre später ist es den Patienten im Kopf geblieben, dass er also durch diese sofortige Rehabilitation sozial wieder absolut einsatzfähig war. Im Alltag, im Beruf, in der Familie, überall. Und er hat natürlich wesentlich weniger Schmerzen gehabt, weil das wirst du uns sicher zustimmen. Du hast wesentlich mehr Sofortimplantate gemacht als wir, weil du es ja schon ewig machst. Ist auch weniger wesentlich weniger Trauma. Und wir beide sehen in dieser Art der Behandlung absolut die Zukunft. Und das deckt sich auch mit dem, was die WHO sagt. Die hat eine Delphi Studie in Auftrag gegeben und die namhaften Professoren in der Implantologie einen Comment darüber gegeben haben, wie sie die Implantologie 2030 aus. Und jeder hat gesagt, dass es hingeht zur Immediacy, also sofort Versorgung.

Dr. Markus Sperlich
Nebenbei ist es natürlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt einmal dadurch, dass natürlich über diese Auswertung der PROMs spiegelt sich natürlich auch in den Patientenzahlen dann wieder zufriedene Patienten sind die beste Werbung, die man für ein Unternehmen haben kann. Und dadurch haben wir, seitdem wir das machen und steigende Anzahl an Implantatfällen bei uns in der Praxis und du arbeitest auf der anderen Sicht auch noch wirtschaftlicher, da du natürlich in einen chirurgischen Eingriff praktisch, wenn du das klassische Vorgehen anschaust, drei Termine vereinbarst, was natürlich auch mehr Patienten Zeit, die du wieder für andere neue Patienten nutzen kannst, was sich dann auch wieder in der Wirtschaftlichkeit auszahlt.

Dr. Ulrich Volz
Ich glaube auch, was ein wichtiger Faktor ist, den wir von der wirtschaftlichen Seite her berücksichtigen müssen, dass die höchste Bereitschaft für eine Implantation bei Patienten zum Zeitpunkt der Extraktion circa 95 % nach einschlägigen Befragungen und Studien. Wenn ich den Patienten nach Hause schicke um „heilen zu lassen“ in Anführungszeichen, weil eigentlich ist das Verhalten ja nichts anderes als der Atrophie überlassen, mit Schwund an Volumen mit Schwund an Ästhetik. Ich habe einen geringeren Durchmesser, ich habe eine geringere Länge, was wiederum ein höheres Risiko mit sich bringt, dass dann 50 bis 70 % nicht mehr zurückkommen, weil andere Prioritäten, höhere Gaspreise, was auch immer persönliche Themen in den Vordergrund rücken. Oder sie gehen gar zum Kollegen, lassen sich dann dort implantieren. Das heißt, als Sofortimplanteur habe ich gleich schon mal vorneweg höhere Implantatzahlen gibt es gar keine Frage. Und ich sehe es auch so, dass die Patienten auch in der Aufklärung, wenn man sagt, wir machen den Zahn raus, uns soll ich das eh schon vorhandene Loch im Zahnfleisch wird eine neue Wurzel aus Keramik eingebracht. Ich würde es auch gar nicht so bildhaft mit Schrauben bohren und groß drüber sprechen. Und ich nenne das so ein bisschen die „Arthroskopie des Chirurgen“ oder des oder des Oralchirurgen, ist eigentlich ein arthroskopischer Eingriff. Und wo seht ihr Vorteile jetzt beim Material Keramik im Hinblick zur Sofortimplantation? Seht ihr rein vom Implantat Material her Vorteile gegenüber Titan, dass es durch seine Super in Härte keine freien Elektronen, kein Partikelabrieb und so weiter, dass es da vielleicht Vorteile bietet und ich mich eventuell ein bisschen weiter aus dem Fenster lehnen kann und eine höhere Sicherheit reinbringe in die Keramik-Implantologie.

Dr. Mathias Sperlich
Gerade im Fall ein, den Markus vor zwei Monaten operiert hat. Es war ein Fall Markus, wo wir absolut reduzierten Knochen haben, haben zusammen operiert und der Zahn kam raus. Hier eine ganz dünne bukkale Lamelle gehabt. Da hätten wir nie mehr ein Titan Implantat reingemacht. Aber wir haben uns überlegt, welche Eigenschaft das Keramik-Implantat. Es ist total steif und da dem Keramik Implantat haben wir das zugetraut, dass es die bukkale Lamelle zum Beispiel. Es fällt mir jetzt gerade ein, und dann natürlich bei Sofortimplantation das Thema, auch wenn wir unsere Fälle angucken. Das Weichgewebe liebt die Keramik. Gewebe allgemein, liebt die Keramik und du hast einfach, wenn du im Keramik-Implantat sofort reinsetzt und gleich die Krone drauf, was wir ja in einem hohen Prozentsatz unserer Fälle auch machen. Also bei uns ist die Krone der Wundeverschluss, dann sehen wir da schon deutliche – provisorische Krone – genau, es ist bei uns der Mund Verschluss. In 80 % aller unserer Sofortimplantate versuchen wir das so umzusetzen. Und der eine Fall Markus, der war, das hätte man mit Titan wahrscheinlich nicht gemacht.

Dr. Markus Sperlich
Da stimme ich dir absolut zu. Ich meine, bei dir Sofortimplantation habe ich einen. Ist ja unser Grundziel der Erhalt der biologischen Struktur. Da muss man natürlich auch sehen, die biologische Struktur, die ich da hab, die braucht einmal natürlich ein chirurgisches Handling, was sehr, sehr vorsichtig ist. Da geht es schon mit der Extraktion los. Ich darf diese Struktur nicht zerstören und ich habe natürlich auch durch Keramik weniger Irritationen für diese sehr sensiblen Strukturen, wie wenn ich jetzt zum Beispiel Titan nehme. Und dadurch habe ich aus meiner Sicht bei der Sofortimplantat so mit denen, das muss man wirklich auch sagen, mit den modernen Keramik-Implantaten hat die ältere Generation Keramik-Implantate, bietet aufgrund von dem Design Nachteile gegenüber Titan Implantaten. Aber grade zum Beispiel euer Implantate, das SDS2.2 ist ein super implantat für die Sofortimplantation und mit den neu Geometrien neuen Gewinden, habe ich deutliche Vorteile gegenüber Titan in der Sofortimplantation, weil ich einfach diese fragilen Strukturen in ihrer Heilung durch Keramik besser unterstützen kann, wie wenn ich Titan nehme. Und was – grade wenn jemand anfängt und nicht viel Erfahrung hat in der Sofortimplantation, falls es dann doch zu einer Rezession kommt, habe ich natürlich noch den Vorteil der weißen Farbe. Das ist ganz klar.

Dr. Ulrich Volz
Der oder in unserem Fall der Belastbarkeit, so dass ich auch da natürlich noch mal korrigierend eingreifen kann. Meiner Erfahrung nach ist es auch so, dass eben die, der nicht vorhandene Partikel Abrieb eben auch nicht wie bei Titan, sondern Aktivierung von Gewebe Makrophagen damit Zytokin-Freisetzung führen kann. Das heißt, ich habe auch eine ganze Reihe. Ich habe auch 12.000 Titan Implantate gesetzt von meiner Keramik Karriere. Natürlich auch einige Sofortimplantate. Wenn dort mal was nicht geklappt hat, dann hatte ich oftmals einen desaströsen Defekt. Der dann schlechter war als die Ausgangssituation, was natürlich dann unangenehm ist für Behandler von Patienten. Bei Keramik habe ich im schlimmsten Fall nie erlebt, dass ich tiefer gefallen bin als null. Als Ausgangszustand, dann war es hal Socket Preservation 2.0 und wurde nicht fest. Ich denke es auch sicherlich ein guter Vorteil. Wo seht ihr jetzt einen weiteren Vorteil in der Sofortimplantation im Zusammenhang mit Guided, weil das ist ja eigentlich die Krone der Schöpfung, die Spitze des Eisberges. Sofortimplantation ist das, was die Patienten wollen. Ich glaube wir müssen uns gar nicht drüber unterhalten und viele Zahnärzte haben es schon verstanden, haben Konzepte entwickelt, dass es gut funktioniert, reproduzierbar, zuverlässig. Aber wie ist die Kombination von Guided und von Sofortimplantation mit Keramik-Implantaten nochmal ein weiterer Schritt in die Zukunft.

Dr. Mathias Sperlich
Also da ist unser Ziel, dass wir die Möglichkeit der Computer Planung nutzen, um gleich die Prothetik mit drauf zu planen. Also das haben wir in Titan schon sehr erfolgreich umgesetzt, auch schon untersucht und die Ergebnisse sind hervorragend. Dass wir quasi hergehen und die festgelegte Implantat Position, die wir im Guided Programm ob jetzt SMOP oder Coda Implantat ist ja völlig egal welches. Erstmal diese Position, die feststeht, die nutzen wir uns und exportieren über ein Transfer Tool wie zum Beispiel ein Scanner, beatmet diese Daten in ExoCut oder 3shape und designen dort gleich prä-operativ die Krone für unsere Sofortversorgung. Das heißt bei uns läuft es so ab der Patient kommt, der Zahn kommt raus. Es wird nur ein Alveolenmanagement gemacht, weil wir auch – da iwrst du uns zustimmen – nicht vor Entzündungen zurückschrecken. Also chronische Entzündungen, akute Entzündungen, Pools, da implantieren wir natürlich nicht rein, aber die chronische apikale Entzündung ist aus unserer Sicht kein Ausschlusskriterium nach dem richtigen Alveolenmanagement für eine Sofortimplantation. Also nutzen uns diese Daten, die wir generieren und dann können wir dann natürlich gleich zum chirurgischen Beginn ein Setup haben von Schiene, Implantat und die Krone das Schrauben wir alles drauf und der Patient ist innerhalb kürzester Zeit rehabilitiert und kann wieder am Alltag teilnehmen. Und das ist bei uns der absolute Gamechanger gewesen und das funktioniert genauso auch in Keramik. Und wir sind davon überzeugt, dass grad die Krone draufzusetzen post-operativ noch mehr Gewinn an Ästhetik und Wohlbefinden für den Patient bringt, weil Keramik einfach das inhärtere Material ist.

Dr. Ulrich Volz
Jetzt sind wir ja gemeinsam gerade beschäftigt in einem Projekt, wo wir mit unseren Zahnärzte oder einigen Zahnärzten der SWISS BIOHEALTH CLINIC zusammen mit dem Oraldesigner Joachim Meier, Zahntechniker, entwickeln wir ja oder haben wir gemeinsam entwickelt und gehen jetzt sind im Feintuning kann man sagen, es funktioniert schon, aber sind mit einem Feintuning dem SDS Box Service Full guided navigiert mit SDS Implantaten beiden Implantat-Serien Value und Bright. Ähm, ihr wart am Anfang ein bisschen skeptisch, weil habt ihr unendlich viel Erfahrung. Was sind jetzt so eure ersten Erfahrungen und Eindrücke von dem SDS Box, wo ihr Vorteile seht und sagt, dass oder in welche Richtung denkt ihr, werden wir da kommen? Werden wir, ähm welche Vorteile haben wir? Werden wir in bestimmten Bereichen, sogar gängigen konventionellen Systemen überlegen sein? Was sind die großen Vorteile dieses dieser gemeinsamen Tätigkeit? Im Bereich ist der SDS Box.

Dr. Mathias Sperlich
Sie erst mal ein Riesenvorteil. Noch was ich noch an die vorherige Frage anschließen wollen, bin ich natürlich guided arbeiten mit Keramik-Implantaten wie auch mit Titan Implantaten kann ich natürlich in der Sofortimplantation die vorhandenen Strukturen besser schützen vor Trauma. Vielleicht nicht ganz den super schwierigen Frontzahn-Fall sofort zu versorgen. Da ist die Alveole meist formkongruent zum Implantat, aber wenn geht schon los. Wenn ich über einen Molar spreche, wo ich mehrere Wurzeln habe, gerade im Oberkiefer, wo ich dann vielleicht in der Septa den Knochen optimal ausnutzen muss, um das Implantat stabil zu kriegen. Da hab ich natürlich dann durch eine exakte Planung und Guide Treatment, also die exakte Aufbereitung des Implantat und Insertion des Keramik-Implantats eine absolute Schonung der vorhandenen Substanzen, so dass ich da eigentlich auch immer zum Erfolg komme, wenn ich das schon prä-klinisch sehe in der Planung, dass es möglich ist, wenn man freihand sich einmal verbohrt, ist der Drops gelutscht, dann ist der Knochen weg. Um jetzt zu deiner Frage mit dem 2INGIS System bzw SDS Box ist ein ganz großer Vorteil, dass ich natürlich hier eine sehr, sehr exakte Führung habe über diese bidirektionale Führungen, diese Führungsstifte, dass ich super auf das OP Feld hinschauen kann. Ich habe also eigentlich freie Sicht zum OP-Feld, was bei herkömmlichen Systemen, will jetzt hier keine Namen nennen, doch manchmal sehr eingeschränkt ist. Da arbeite ich ohne Sicht eher blind, muss mich blind auf das System verlassen. Ich habe eine sehr große Variabilität, was Implantat Designs angeht. Wenn ich so arbeite und ich brauche kein spezielles Guided Set. Sondern ich kann das vorhandene OP Set nehmen und kann dann die entsprechenden Tools hier von euch super aufbereitet mitgeschickt werden. Im SDS Box Paket, da in der konventionellen Implantat Form praktisch anwenden und kann es dann dort zum Einsatz bringen. Ein großer Vorteil, den ich in SDS Box sehe, ist, dass ich in Zukunft auch die Möglichkeit haben werde, aus meiner Sicht damit navigiert die Prothetik zu inserieren. Das heißt, ich kann auch hier schon planen in Zukunft und kann dann eben diese Schablone von SDS Box gleichzeitig auch eine Führung für die Prothetik einbauen, was zum Beispiel in Full-Arch-Fällen dann bestimmt eine große Hilfe ist und dadurch auch eine erhebliche Zeitersparnis mit sich bringen wird.

Dr. Ulrich Volz
Was war eure Erfahrung hinsichtlich Genauigkeit des Systems, Präzision, was ja ein sehr wichtiges Thema ist. Und das zweite vielleicht noch mal, was eben dann in der Thematik CleanImplantat mündet: Partikel Abrieb.

Dr. Mathias Sperlich
Ja, von der Genauigkeit her müssen man sagen, ist das System überragend. Also genau wie Studien es ja auch sagen. Diese Studien geben an, dass hier die mittlere Abweichung fast doppelt so gut haben wie beim Hülsen-Löffel-System. Und die Sachen, die wir operiert haben bomben Genauigkeit, super Passung der Schiene richtig gut. Und auf deine Frage zu kommen: Partikelabrieb immer gleich null. Also das ist eine tipptopp saubere Sache. Und wenn man es auch vergleicht mit Titan Bohrer in Titan Hülse, haben wir immer einen leichten Abrieb. Es kann man auch nicht leugnen, es ist so und da sind wir hier natürlich absolut clean.

Dr. Ulrich Volz
Ja, also das war für mich eben auch der der Grund, in dieses System zu gehen. Und ich freue mich, weil wir waren am Anfang bisschen skeptisch, weil es doch ganz anders an die Situation rangeht, das System. Aber für mich war es aus dem Grund wir kommen ja aus der Immunologie. War es ausschlaggebend. Und es ist ja auch das Erste und einzige. Es gibt noch ein zweites System, das aber auch bei SDS beheimatet ist. Das SDS AIM, dasAd hoc Navigationssystem, denn die einzigen beiden Systeme, die akkreditiert sind von CleanImplant Foundation, was glaube ich, schon in der Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Ich war vor zwei Wochen beim AO Summit in Chicago, wo auch der höchste FDA Inspektor als Gastredner gesprochen hat, mit dem wir seitdem in Kontakt sind und paar Informationen austauschen. Die FDA schaut sich sehr genau die ganzen Themen Partikel, Freisetzung, Partikel Release usw an, wir kennen es aus anderen Bereichen Orthopädie? Das ist ein Riesenthema. Bei den Brustimplantate war es ein Riesenthema. Daraus ist auch so ein bisschen die MDR entstanden, die sehr genau hinguckt, was denke ich auch gut ist. Und insofern denken wir, dass das ein tolles Konzept ist, das wir hier gemeinsam entwickeln. Und ich freue mich da, dass wir das zusammen machen und ihr euere Expertise da einbringt. Und mich freut es besonders, dass ihr trotz der anfänglichen Skepsis jetzt so in eine langsame Begeisterung kommen für dies.

Dr. Mathias Sperlich
Wir haben ja auch schon einiges jetzt verändert, dass wir jetzt ja auch auf dem Programm sind, was genauso schnell ist, genauso präzise ist und vor allem auch genauso einfach. Und das war ja der Punkt am Anfang, das wir ein sehr komplexes System, hatten wir jetzt einmal ein System geschaffen. Ja, das kann man schon mal vorweg sagen, was mindestens genauso einfach funktioniert wie die gängigen Systeme am Markt.

Dr. Markus Sperlich
Und wir haben noch weiteres Potenzial und es wird noch besser werden, wenn es jetzt im Moment ist und noch grazieler, noch übersichtlicher, noch anschaulicher und somit auch für den Erstanwender eine ganz einfache Sache.

Dr. Ulrich Volz
Ja eigentlich ein toller Beweis für Teamarbeit und Kooperationen, weil man dann zusammensitzt und mehrere intelligente Gehirne in die gleiche Richtung denken. Und am Anfang war das auch für uns. Wie kriegen wir die Komplexität raus? Und eigentlich einer von euch beiden, Ich weiß nicht mehr, wer es war. In dem Zoom Meeting hatte plötzlich dann die zündende Idee. Eigentlich war es ganz einfach Wir lassen nur was weg und schon funktioniert es, so ein bisschen.

Dr. Mathias Sperlich
Das Schöne an dem System ist Der Behandler, der bisher SDS gesetzt hat, wird komplett weiter so arbeiten können wie bisher. Er hat einfach zwei kleine Teilchen, plus die Schablone und dann ist er auf fully guided und zwar nicht die Aufbereitung, sondern auch fully guided insertion.

Dr. Ulrich Volz
Als letzten Punkt in unserem Podcast möchten wir auf ein ganz anderes Thema kommen, das aber eigentlich dann irgendwo auch wieder hier mit reinspielt. Es war ja für euch so in unserem Kontakt, so sicherlich nicht die erste, aber intensive natürlich, weil wir sehen ja, sagen wir mal so die Höhle des Löwen. Was biologische Zahnmedizin anbetrifft, die ganze Mikronährstoffe, das ist ja für euch so eine erste Hardcore Begegnung. Wobei natürlich ja schon viel davon gehört. Habt euch ja auch selber für Gesundheit und Performance interessiert. Was waren so eure ersten Erfahrungen mit dem der biologischen Zahnheilkunde in Form von Mikronährstoffen, wo wir ja eigentlich uns in so ein mittleres wir haben ja einmal die zellulärer Ebene, Osteoprogenitorzellen und dann haben wir den Knochen Stoffwechsel und den hat sich eigentlich niemand gekümmert die letzten 40 Jahre. Und da haben wir die makroskopische Situation, übberextendrierte Aufbereitung, Healing Chambers und so weiter. Und die Mikronährstoffe sitzen in der Mitte, die den Knochen Stoffwechsel aktivieren. Wie habt ihr das so empfunden? Weil ihr kommt ja schon von einer sehr wissenschaftlichen Ecke. Dieses, dieses Konzept? Gab es da Überraschungen? Gab es da was Spannendes, Interessantes für euch?

Dr. Mathias Sperlich
Also überrascht hat mich mit meinem Background aus der Humanmedizin die Tatsache, dass das Konzept was ihr habt, mit den Mikronährstoffe BASELINE BOOST absolut physiologisch erklärbar ist. Absolut medizinisch nachvollziehbar ist, top wissenschaftlich hinterlegt ist. Und es hat uns einfach auch überzeugt komplett. Und bei uns ist es mittlerweile so und wir kennen uns jetzt ein gutes Jahr enger und innerhalb von dem Jahr hat sich bei uns das absolut etabliert, dass wir besser BASELINE und BOOST zu unseren Behandlungen dazugeben und mit sagenhaften Ergebnissen. Die Patienten haben das durchweg durchweg sehr, sehr positiv aufgenommen. Bevor sie den Patienten gegeben haben, auch bei uns selber ausprobiert. Und auch wir haben das absolut positiv aufgenommen und im ganzen Freundeskreis. Also man kann wirklich sagen, das was da physiologisch erklärt ist…

Dr. Ulrich Volz
Also man muss nicht dran glauben, sondern ihr habt ein Gefühl das ist…

Dr. Mathias Sperlich
Daran muss man nicht glauben, deifintiv.

Dr. Ulrich Volz
Außerhalb eines Placebo Effektes, spürbar, sichtbar auch für euch an der Gingiva, wie der Patient zurückkommt.

Dr. Mathias Sperlich
Ist ist es einmal so, dass gerade dieser Zeitpunkt, wo wir den Kontakt zur biologischen Zahnheilkunde, die ich jetzt näher kennengelernt habe, die hat sich grade mit dem gedeckt, wo man auch viel auf Social Media, Vitamin D3 zum Beispiel und Osseointegration, werden ganz viel Studien jetzt geteilt. Und wenn man da ein bisschen mit deiner Expertise näher eintaucht, in das Thema sieht man ja auch im klinischen Alltag, wirklich eine deutliche Verbesserung in der Einteilung, vor allem was die Komplikationen angeht. Die sind reduziert. Wenn ich prä-operativ den Patienten entsprechend vorbereite, dann funktioniert es wunderbar. Es gibt aus meiner Sicht vom Feedback der Patienten, den Patienten auch eine Sicherheit, wenn sie sofort behandelt werden. Und nach dieser klinischen Phase, nach dem Eingriff prä- und postoperativ, haben wir jetzt auch ganz viele Patienten, die kommen einfach zu uns, wie in den Drogeriemarkt und sagen: „können wir noch mal ein bisschen BASELINE haben?“. Die spüren auch in ihrem privaten Alltag dadurch eine Verbesserung ihres Wohlbefindens.

Dr. Markus Sperlich
Und wir setzen, das muss man dazu sagen, ist ja nicht nur die Implantologie in der wir es einsetzen, sondern sehr, sehr erfolgreich haben wir es auch in der Parodontologie eingesetzt. Adjuvant zur Paro-Behandlung dazu. Und da haben wir eigentlich extreme Ergebnisse gekriegt. Dass Patienten…

Dr. Ulrich Volz
Also sichtbar wirklich für euch?

Dr. Markus Sperlich
Ja sichtbar. Keine. Keine Blutung mehr, nix innerhalb von kürzester Zeit. Das ist für uns schon auch der Beweis. Neben dem Wissen, dass das stimmt, was ihr alles sagt, dass es absolut kein Placeboeffekt ist. Definitiv nicht.

Dr. Mathias Sperlich
Und ich denke, wenn man auch weitergeht und guckt, wie leben wir heutzutage im Vergleich, wie haben wir früher gelebt? Das heißt einmal Sonnenlicht, Ernährung, und so weiter und so fort. Dann kommt man ja fast gar nicht mehr drum herum, Supplements zu nehmen. Das muss man ja ganz klar sehen.

Dr. Ulrich Volz
Also ein weiterer Beweis dafür, dass wir eher mal denken müssen von innen nach außen und nicht immer der Angriff von außen. Sondern was passiert da tatsächlich physiologisch, wo können wir eingreifen? Letzte Frage an euch Glaubt ihr, dass irgendwann wir implantieren werden und gleich die finale Krone drauf setzen werden?

Dr. Mathias Sperlich
Ja.

Dr. Mathias Sperlich
Ja. Ganz kurz und knapp.

Dr. Ulrich Volz
Also lassen wir uns überraschen. Ich glaube auch daran. Ich habe auch das Gewinde dahingehend entwickelt und bin auch in der Thematik drin. Die ersten Implantate mit finaler Versorgung einzusetzen, wo ich denke, dass Keramik Vorteile hat, dass unser Gewinde Vorteil hat, das Dynamic Thread das immense Kraft aufbaut. Aber eben dort, wo ich kein Schaden anrichten kann, nicht im marginalen Knochen. Und in dem Sinne was ist eure Prognose? Wann werden wir keinen Titan mehr einsetzen, sondern nur noch Keramik? Was würdet ihr sagen, wie viel Jahre bis dahin?

Dr. Mathias Sperlich
Also ich bin sehr, sehr optimistisch, da sehr sehr viele Leute im Moment auf die Keramik schauen. Und ich sage es mal so, wir haben schon drüber gesprochen. Ganz kurz die Prognose will ich ein bisschen nach oben korrigieren, aber ich denke, was sie ja auch gesagt hat, 2030 könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Keramik dominiert.

Dr. Markus Sperlich
Also ich würde zehn Jahre auf jeden Fall ansetzen. Okay.

Dr. Ulrich Volz
Gut. Marco Gardola hat ja letztes Jahr auf unserem JCCI Kongress gesagt, in den nächsten fünf Jahren mal 40, Multiplikator 40, ganz optimistisch bin ich nicht, weil ich jetzt ja 22 Jahre lang darauf warte, dass der Damm bricht. Aber ich denke, auch, in den nächsten 5 bis 8 Jahren werden wir sicherlich dort hinkommen. In diesem Sinne danke ich euch für euer Engagement, für eure Freundschaft, für die tollen Sachen, die wir zusammen machen. Dass vieles, was ich von euch lernen durfte, auch im Hinblick der Guided Surgery für mich neues Thema eigentlich weil ich immer Freestyler war, ich kam eigentlich durch euch zu dem Thema und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, was wir da noch gemeinsam entwickeln werden. Und ja, schön, dass ihr dabei ward und ganz herzlichen Dank euch beiden.

Dr. Mathias Sperlich
Gerne und danke,

Dr. Markus Sperlich
Danke dir!

 

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Dr. Rebekka Hueber SDS PODCAST

Episode 4 – Zukunftsgespräche mit Prof. Dr. Florian Beuer, Präsident der DGI

Zukunftsgespräche mit Prof. Dr. med. dent. Florian Beuer

Dr. Rebekka Hueber interviewt Univ.-Prof. Dr. med. dent. Florian Beuer, den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) und Board Member der CleanImplant Foundation.

 

In dieser Episode erzählt Prof. Dr. Beuer was seine Ziele als Präsident der DGI sind, unter anderem geht es hier um restaurative und erhaltende Zahnmedizin, mehr Integration der Zahntechniker, mehr wissen über Keramik in der Zahnarztwelt, die Nutzung seiner internationalen Kontakte, um globale Partnerschaft zu stärken und die digitale Zukunft der Zahnmedizin.

Ihm sind wissenschaftliche Erkenntnisse sehr wichtig und im Folgeschluss natürlich auch, dass sich die Zahnmedizin weiterentwickelt und weiter geforscht wird, vor allem in die Richtungen Keramik und digitale Zahnmedizin. Bei letzterem gibt es jetzt schon grossartige Anwendungen, wie z.B. künstliche Intelligenz welche Röntgenaufnahmen analysiert und mehr.

Ein weiters Thema ist seine wichtige Arbeit bei der CleanImplant Foundation, welche sich dafür einsetzt Zahnärzten bewusst zu machen, dass steril nicht gleich sauber ist.

Über dies und mehr dürft ihr euch in der vierten Episode mit Dr. Rebekka Hueber und Univ.-Prof. Dr. med. dent. Florian Beuer freuen.

Unser heutiger Gast

Prof. Dr. Florian Beuer MME

Charité Universitätsmedizin Berlin

Prof. Florian Beuer ist seit 2015 Direktor der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre an der Charité Universitätsmedizin Berlin, und seit November 2021 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Er wurde 2007 mit dem Förderpreis der Bayerischen Landeszahnärztekammer, 2009 mit dem Robert Frank Award der International Association for Dental Research und 2012/2013 mit dem Research Award der Camlog Foundation ausgezeichnet.

Erleben Sie Prof. Dr. Florian Beuer live!

Am 2nd JOINT CONGRESS for CERAMIC IMPLANTOLOGY haben Sie die Chance dazu: Als einer von 12 Weltklasse Referenten wird er an diesem einzigartigen Kongress die neusten Erkenntnisse seiner Forschungsarbeit präsentieren, ebenso wie weitere Top-Innovatoren auf dem Gebiet der Keramik-Implantologie.

Carolina

Hallo und herzlich willkommen zur vierten Folge des SDS Podcasts. Heute führt Sie Dr. Rebekka Hueber, Oralchirurgin und Spezialistin für biologische Zahnmedizin und Keramikimplantate sowie Leiterin der zahnmedizinischen Abteilung der SWISS BIOHEALTH CLINIC, durch diese Folge. Zu Gast bei ihr. Sie begrüßt Prof. Dr. Florian Beuer, den Leiter der Abteilung für Prothetik, Gerontologie und Funktionelle Zahnheilkunde an der Charité Universitätsmedizin Berlin. In dieser Folge spricht Professor Dr. Beuer über seine Ziele als Präsident der DGI, darunter die restaurative und erhaltende Zahnheilkunde, die stärkere Einbindung von Zahntechnikern, mehr Wissen über Keramik in der Dentalwelt, die Nutzung seines internationalen Kontextes zur Stärkung globaler Partnerschaften und die digitale Zukunft der Zahnmedizin. Ein weiteres Thema ist seine wichtige Arbeit mit der Stiftung CleanImplant, die sich dafür einsetzt, Zahnärzten bewusst zu machen, dass steril nicht gleichbedeutend mit sauber ist. Ich übergebe nun an Dr. Rebekka Hueber.

 

Dr. Rebekka Hueber

Herzlich willkommen und vielen Dank, Prof. Florian Beuer, dass Sie unser heutiger Gast in diesem Podcast sind. Es ist mir wirklich eine Ehre, Sie hier begrüßen zu dürfen, denn ich kenne Sie seit meinem Studium an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, wo Sie Chefarzt der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik waren. Und ich habe sehr viel von Ihnen lernen können, so vor allem natürlich über Keramik und Prothetik während meines Studiums. Und jetzt sind Sie Leiter des Lehrstuhls für Zahnärztliche Prothetik an der Charité in Berlin und auch Chefredakteur des International Journal of Computerized Dentistry. Und nicht nur das, Sie sind auch Präsident der DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie). Und das ist eine der größten Gesellschaften im deutschsprachigen Raum. Die DGI spielt eine sehr wichtige Rolle in der Aus- und Weiterbildung von Zahnärzten, vor allem im Bereich der Implantologie, aber natürlich auch der Prothetik und bietet umfangreiche Programme an. Meine erste Frage an Sie wäre, was ist Ihr Ziel als Präsident für die Gesellschaft in den nächsten Jahren, und sehen Sie bereits Erfolge, die während Ihrer Präsidentschaft erreicht wurden?

 
Prof. Florian Beuer
Wow! Herzlich willkommen, alle zusammen. Rebekka, vielen Dank, dass du mich eingeladen hast und dass ich dabei sein darf. Um ehrlich zu sein, ist das meine erste Erfahrung in einem Podcast. Aber lass uns auf deine Frage zurückkommen. Im Allgemeinen habe ich drei Hauptziele, die ich mit einer DGI erreichen möchte. Und die DGI ist die größte Gesellschaft für Implantologie im deutschsprachigen Raum, und ich denke, sie ist auch die größte in Europa. Und ich glaube, wir sind die Nummer drei oder so in der Welt. Wir haben also mehr als 8500 Mitglieder. Und alle Präsidenten vorher, mit einer Ausnahme, einer Ausnahme Hubertus Spiekermann. Er war auch Prothetiker, aber alle anderen Präsidenten waren Chirurgen, entweder Kieferchirurgen oder Oralchirurgen. Und meine Sichtweise ist natürlich, dass ich auch die Chirurgie mag. Ich mag die Chirurgie und das Setzen der Implantate. Aber meine Stärke ist definitiv der restaurative Teil der Implantologie. Und das ist eines meiner Hauptziele, vielleicht sogar das größte Ziel. Ich würde gerne den restaurativen Teil der Implantologie stärken. Und etwas, das mir wirklich sehr wichtig ist, ist die Integration unserer Labortechniker, denn ich glaube, dass sie sehr wichtig sind, wenn es um erfolgreiche implantatgetragene Versorgungen geht. Wir müssen also wirklich mehr Wissen über Implantatprothetik in die allgemeinzahnärztlichen Praxen bringen. Das ist eines meiner Hauptziele, denn die Chirurgen und auch die speziell ausgebildeten Prothetiker sind ziemlich stark in der Implantatprothetik engagiert. Aber der Allgemeinzahnarzt, der auch Implantatprothetik betreibt, verfügt manchmal nur über sehr, sehr wenig Wissen. Und ich möchte wirklich das Wissen in der allgemeinen Zahnarztpraxis erweitern und die Labortechniker mehr in die DGI integrieren. Das zweite Ziel ist folgendes. Ich möchte den Kontext, den internationalen Kontext, den ich habe, nutzen und die DGI wirklich ein bisschen internationaler machen. Morgen früh fliege ich nach Malaga, um mich mit den SEPA-Leuten (Student Professionalism & Ethics Association in Dentistry), mit den spanischen Kollegen zu treffen. Wir haben im März in Madrid zusammen mit Osteology, der SEPA und der DGI einen Konsens-Workshop veranstaltet, der sehr erfolgreich war. Und ich möchte diese Partnerschaften mit den Partnern in Europa, aber auch mit Partnern in Amerika, in den USA, stärken. In zwei Wochen fahre ich zur American Academy of Prosthodontics, und ich möchte die DGI als Drehscheibe für das Wissen über Implantologie und mit vielen Verbindungen in die ganze Welt sehen. Und mein drittes Ziel ist, und das ist vielleicht etwas ungewöhnlich, ich würde gerne eine App für unsere Patienten entwickeln, eine patientenbasierte Implantat-App, wie ein Reisepass, wo man alle Informationen über sein Implantat auf seinem Smartphone hat. Denn ich denke, Sie kennen das Problem. Patienten kommen in unsere Praxen mit Implantaten, die sie seit 20 Jahren oder so im Mund haben. Und es ist wirklich schwer, das Implantatsystem zu identifizieren. Es ist schwer zu erkennen, welche Teile wir brauchen, wenn wir eine neue Versorgung machen wollen. Und es ist wirklich schwer, sich über die durchgeführten Wartungsarbeiten und die Rückruftermine zu informieren. Und all das sollte in eine solche App integriert werden. Der Patient sollte im Fahrersitz sitzen. Er sollte den vollen Zugriff auf alle Daten auf seinem Smartphone haben. Und wenn er möchte, kann er die Daten mit seinem Zahnarzt oder vielleicht mit einer DGI oder mit der wissenschaftlichen Organisation teilen. Und dann, denke ich, können wir echte Zahlen über den Erfolg und das Überleben von Implantaten außerhalb unserer kontrollierten klinischen Studien erhalten, die wir an unseren Universitäten oder speziellen Ausbildungszentren durchführen.
 
Dr. Rebekka Hueber
Wow! Also vielen Dank. Ihre Ziele gefallen mir sehr gut. Ja, vor allem die Einbeziehung der Prothetik und der Labortechniker. Ich sehe das in unserer Klinik, wo unsere Labortechniker jeden Tag da sind, wir arbeiten sehr eng mit ihnen zusammen, und sie sind jung und lieben es, in die digitale Zahnmedizin einbezogen zu werden. Ich denke also, es ist auch ein Beruf, der mehr gefördert werden sollte, damit wir die Zahntechniker nicht verlieren oder ihn wieder attraktiver für junge Leute machen, denn er hat sich im Laufe der Jahre verändert, und es ist wirklich ein Wert, eng mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das ist also wunderbar. Und auch, dass Sie den internationalen Kontext stärken wollen, denn ich bin auch viel in den USA. Ich nehme an vielen Kongressen teil, um zu sehen, wie viel wir aus dem internationalen Kontext und dem Wissen in der ganzen Welt mitnehmen können und welchen Wert wir daraus ziehen. Wunderbar. Und auch mit der Implantat-App hatte ich in der Vergangenheit das gleiche Problem. Es ist also wirklich etwas, das getan werden muss, damit wir alle Informationen haben oder die Patienten die Informationen haben und wir ihnen besser helfen können. Ja, ich bin wirklich gespannt, was Sie in den nächsten Jahren tun werden. Und die Konsenskonferenz in Spanien, worum geht es da oder welche Themen werden Sie dort behandeln?
 

Prof. Florian Beuer

Im Grunde genommen ging es um Weichgewebe. Es ging um Weichgewebedehistenzen und die Abdeckung von Weichgewebedehistenzen, denn wenn man mit der SEPA, die ursprünglich eine Parodontalgesellschaft ist, und der Osteologie, die einen starken Fokus auf Regeneration hat, und der DGI, die einen starken Fokus auf Implantate hat, zusammenkommt, ist vielleicht das Weichgewebe das gemeinsame Ziel aller drei Organisationen.

 

Dr. Rebekka Hueber

Ja, sehr interessant. Ich danke Ihnen sehr.

 

Prof. Florian Beuer

Wie viele dieser Konsens-Treffen werden organisiert. Zuerst haben wir die drei verschiedenen Themen festgelegt, dann haben wir ein wissenschaftliches Review gemacht, und das wissenschaftliche Review wurde in der klinischen Implantatforschung veröffentlicht. Und dann haben wir einen Konsens gefunden. Und der Konsens aller drei Gruppen wird ebenfalls in der klinischen Forschung oder der Implantatforschung veröffentlicht.

 

Dr. Rebekka Hueber

Okay, wunderbar. Danke schön. Wir werden uns das auf jeden Fall ansehen. Ja, ja. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Kieferchirurgin und habe vor einigen Jahren von Titanimplantaten auf Keramikimplantate umgestellt. Das ist also etwas, was mich natürlich sehr interessiert, auch für unsere Zuhörer. Also auch daran, wie sich die DGI auf dem Gebiet der Keramikimplantate positioniert. Wird der wachsende Bereich der keramischen Implantate bereits in der DGI geschult, oder wird das in Zukunft in die Ausbildungsprogramme aufgenommen? Ja, das ist der Fall. Und welchen Stellenwert sehen Sie für Keramikimplantate in der Ausbildung?

 

Prof. Florian Beuer

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Sie wissen, dass die DGI eine Menge dieser wissenschaftlichen Leitlinien fördert. Und letztes Jahr bei unserer Leitlinie, ich weiß nicht, ob Leitlinie wirklich das richtige englische Wort für „Leitlinie“ ist, ist dieser Leitlinienprozess ziemlich vergleichbar mit dem Konsens, aber er basiert wirklich nur auf wissenschaftlichen Fakten. Zunächst einmal stellen Sie also eine wissenschaftliche Frage, und zwar die, dass wir eine Leitlinie über Keramikimplantate erstellt haben. Was ist der Unterschied zwischen Keramik- und Titanimplantaten in Bezug auf Überleben und Erfolg? Dann erstellen Sie eine Übersicht, eine wissenschaftliche Übersicht mit einer Metaanalyse, und dann schreiben Sie diese Leitlinie. Und ich denke, dass die Leitlinie bis zum Ende des Jahres veröffentlicht wird. Und ich hoffe, dass ich Ihnen auf dem Kongress im Oktober einige der Ergebnisse oder den Inhalt der Leitlinie vorstellen kann. Und wir hatten vor einigen Jahren ein einteiliges Implantatsystem, das wirklich sehr gut wissenschaftlich evaluiert ist. Wir hatten dieses Implantatsystem bei der DGI und wir hatten mehrere Kurse über Keramikimplantate mit diesem Implantatsystem. Allerdings ist das Implantatsystem nicht mehr auf dem Markt. Es gibt eine Menge wissenschaftlicher Daten, es gibt eine Menge klinischer Daten zu diesem Implantatsystem, aber es ist nicht mehr auf dem Markt.

 

Prof. Florian Beuer

Aber wir haben definitiv die Keramikimplantate, ich würde sagen, nicht im Fokus, aber es ist ein Thema, das für uns wichtig ist. Ja, vor allem für mich selbst. Sie haben mich vor 20 Jahren oder vor 15 Jahren an der Münchner Zahnärzteschule kennengelernt und ich war schon immer ein Keramik-Typ. Ich liebe also Keramik, ich liebe Implantate. Warum also nicht ein Keramikimplantat machen? Aus meiner Sicht habe ich mehrere Keramikimplantate eingesetzt, aber mein Standardimplantat ist aus verschiedenen Gründen immer noch das Titanimplantat. Aber wenn ich ein Keramikimplantat habe, das einen wissenschaftlich bewiesenen Vorteil gegenüber Titanimplantaten hat, dann gibt es für mich keinen Grund mehr, ein Titanimplantat zu verwenden. Aus der Perspektive der Prothetik haben wir jedoch, um ehrlich zu sein, mehr Möglichkeiten, wenn wir zweiteilige Titanimplantate haben. Aber ich denke, dass es in der Zukunft noch viel zu tun gibt, um Keramikimplantate weiterzuentwickeln.

 

Dr. Rebekka Hueber

Ja, das ist wirklich interessant. Ja, ich denke auch, dass es bereits Anzeichen dafür gibt, aber wie ich sehe, brauchen wir noch mehr wissenschaftliche Forschung, vor allem in diesem Bereich, um herauszufinden, wo wir arbeiten können, bei welchen Indikationen wir besser Titan oder Keramik verwenden sollten oder wo die Vorteile des einen oder des anderen Materials liegen. Und ja, ich bin sehr gespannt, denn das wäre meine nächste Frage gewesen. Gibt es Leitlinien oder arbeitet die DGI an Leitlinien im Bereich der Keramikimplantate? Denn ich weiß, dass die Leitlinien der DGI einen guten Ruf haben, vor allem bei all den Leuten, die dort an diesen Leitlinien arbeiten. Und ich bin gespannt auf die Ergebnisse, die wir im Oktober auf der JCCI-Tagung hier in Kreuzlingen in unserem Bildungszentrum hören werden. Und ich bin wirklich froh, dass Sie kommen und dankbar, dass Sie dazu beitragen, denn Ihre Erfahrung mit Keramik oder Zirkonoxid ist hervorragend. Ich weiß das und ich habe deinen Weg immer verfolgt und das war damals und ich kann mir nur vorstellen, wie viel Wissen oder wie viel mehr Wissen du im Laufe der Jahre erworben hast. Also, ja, ich bin wirklich begeistert, davon zu hören. Wunderbar. Etwas, an dem Sie auch sehr interessiert sind, ist die computerisierte Zahnmedizin. Und Sie haben uns bereits von der App erzählt, das ist also nur ein Teil. Aber was können Sie uns sagen, wo wir in der digitalen Zahnmedizin stehen? Und was können wir für die Zukunft erwarten?

 

Prof. Florian Beuer

Wow, das ist ein sehr, sehr interessantes Thema, denn ja, aber vielleicht erinnern Sie sich auch daran, als wir vor 20 Jahren in der Münchner Zahnmedizinischen Fakultät angefangen haben, haben wir mit der Digitalisierung im Dentallabor angefangen. Wir brauchten also die Digitalisierung im Labor, um Zirkoniumdioxid-Restaurationen herzustellen. Das war also wirklich der Schrittmacher und der Auslöser für die Digitalisierung, weil wir das weiße Material haben wollten. Und heute würde ich sagen, dass die COVID-Krise vielleicht auch dazu geführt hat, dass in den Zahnarztpraxen mehr Scanner eingesetzt werden. Aus meiner Sicht arbeite ich mit intraoralen Scannern, ich glaube, seit 15 oder 17 Jahren. Aber in den letzten vier bis fünf Jahren haben wir Scanner, die wir für fast jeden Fall verwenden können. Wir brauchen also den analogen Abdruck nicht mehr oder vielleicht nur noch bei 5 % unserer Fälle. Und ich denke, dass vielleicht 15 bis 30 % unserer Kollegen jetzt Zugang zu den Scannern in den Praxen haben. Wenn wir jedoch nur scannen, anstatt einen regulären Abdruck zu nehmen, dann ist das nicht das, was ich unter Digitalisierung verstehe. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben. Wenn Sie früher mit Bluthochdruck zum Arzt gegangen sind, hat der Arzt den Blutdruck mit einem Stethoskop gemessen, die Zahlen aufgeschrieben, und dann sind Sie nach ein paar Tagen wiedergekommen, und Sie sind ein drittes und ein viertes Mal wiedergekommen. Und dann bekam man ein Medikament, das gegen den hohen Blutdruck wirken oder den Blutdruck erhöhen sollte. Wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben, aber nur vier oder fünf Mal gemessen wurden, dann haben Sie ein Medikament bekommen. Und wenn Sie heute einen hohen Blutdruck haben, gehen Sie vielleicht immer noch zum Arzt. Und der Arzt hat jetzt ein elektronisches Blutdruckmessgerät, das einen LCD-Bildschirm hat. Und man kann seine Werte auf dem LCD-Bildschirm ablesen, aber man macht immer noch das Gleiche. Man geht drei- oder viermal hin und bekommt dann die Medikamente. Und wenn Sie eine intelligente Uhr haben, und wenn Sie zum Beispiel das neueste Modell der Apple Watch haben, dann haben Sie rund um die Uhr Ihren Blutdruck im Blick. Und genau darum geht es bei der Digitalisierung, nicht um den Wechsel vom Stethoskop zum LCD-Bildschirm. Und wenn wir das mit der Zahnmedizin vergleichen, denke ich, dass wir uns auf dem Weg vom Status quo zum LCD-Bildschirm befinden. Wir sind noch nicht auf dem Niveau der Apple Watch, aber ich denke, was können wir in Zukunft erwarten? Wenn wir zum Beispiel unsere Patienten scannen, wenn wir routinemäßig intraorale Scans machen, bei jedem Termin, bei jeder Untersuchung, und wenn wir dann eine Software mit künstlicher Intelligenz haben, die die Veränderungen im Laufe der Jahre analysieren kann, dann glaube ich, dass wir in der Lage sind, viel mehr über die Zähne zu lernen, über unsere orale Umgebung, Dinge, die wir uns heute nicht einmal vorstellen können. Und genau darum geht es bei der Digitalisierung, nicht darum, einen Abdruck durch einen Scan zu ersetzen. Das ist nur der erste Schritt.

 

Dr. Rebekka Hueber

Okay, interessant. Sehr gut. Also, ja, künstliche Intelligenz und vielleicht auch die Auswertung von Röntgenbildern mit künstlicher Intelligenz. Sehen Sie das noch kommen, oder ist das schon im Gange?

 

Prof. Florian Beuer

Ja, das ist schon im Gange. Einer meiner Kollegen hier in Berlin ist ein Prof. Falk Schwendicke, und er ist wirklich ein sehr, sehr kluger Kopf. Und er hat eine Software entwickelt, bei der man ein Panoramaröntgenbild hat. Dann erhält man mit Hilfe von künstlicher Intelligenz die Zahndaten aus dem Röntgenbild, und man erhält auch eine Analyse des Röntgenbildes. Und das muss man dann nur noch überprüfen. Das ist also schon auf dem Markt. Sie können das kaufen. Und ich glaube, es gibt auch eine Software und eine Implantatplanungssoftware von DensplySirona. Sie verwenden auch künstliche Intelligenz, um die Implantatposition zu planen, was absolut clever ist, weil es so viel Wissen oder so viel wissenschaftliche Literatur über die Implantatposition gibt. Aber, ja, normalerweise kennt man all diese Faktoren nicht, wenn man das Implantat plant. Das macht es für die künstliche Intelligenz sehr einfach, Ihnen die wahrscheinlich beste Implantatposition vorzuschlagen. Die künstliche Intelligenz arbeitet also bereits für uns, und ich denke, dass es in Zukunft noch viele weitere Anwendungen geben wird.

 

Dr. Rebekka Hueber

Klingt spannend. Ja, sehr gut. Und was mich interessiert, Sie haben viele internationale Kontakte. Sie reisen durch die ganze Welt. Wo würden Sie die deutschsprachige Region in Mitteleuropa oder in Europa einordnen, was die digitale Zahnmedizin angeht? Denken Sie also, dass Deutschland oder auch Mitteleuropa vorne liegt, oder sind wir im Mittelfeld oder liegen wir zurück? Aber wie sehen Sie das in diesem Bereich?

 

Prof. Florian Beuer

Wenn wir also digitale Zahnmedizin als CAD/CAM-Zahnmedizin definieren, dann sind wir meiner Meinung nach ziemlich weit vorne, weil wir die Dentallabore wirklich entwickelt haben. Wir haben eine Menge Dentallabore mit einer Menge Dentallaboranten. Und so funktioniert die Arbeitskette zwischen Zahnarzt und Dentallabor im deutschsprachigen Raum recht gut. Wenn es also nur um CAT/CAM-Restaurationen geht, sind die Deutschen, Österreicher und Schweizer ziemlich weit vorne. Oder wenn es um Dinge wie Planung geht, wie digitales Lächel-Design oder so etwas, wo man nicht so viele oder so teure Geräte braucht, da sind uns andere Länder, glaube ich, ein bisschen voraus. So wurde das digitale Lächel-Design von einem Brasilianer entwickelt, von Christian Coachman. Floridian Kofar aus Rumänien ist, glaube ich, einer der führenden Köpfe, wenn es um diese digitale Planung geht. Und ich denke, wenn man nur über den Einsatz des Computers in der Zahnmedizin außerhalb von CAD/CAM spricht, dann sind andere Länder vielleicht ein bisschen weiter als wir.

 

Dr. Rebekka Hueber

Okay, welche Länder haben Sie denn im Sinn?

 

Prof. Florian Beuer

Nicht die traditionellen westeuropäischen oder nordamerikanischen Länder, sondern Länder, in denen wir nicht mehr Ideen haben, um eine Lösung zu finden, in denen wir nicht das perfekte Labor oder die perfekte Ausrüstung haben, in denen wir unsere eigenen Lösungen finden müssen. Und das ist vielleicht in Ländern wie Brasilien oder Rumänien oder Bulgarien, Osteuropa ein bisschen einfacher, weil sie nicht so sehr in diesem professionellen Umfeld der Zahnmedizin gefangen sind. Sie sind also wirklich Querdenker.

 

Dr. Rebekka Hueber

Okay, okay, das ist interessant. Ich wusste nicht, dass das interessant ist. Gut. Was sind die aktuellen Themen in der Forschung in Bezug auf Zirkoniumdioxid oder welche Themen müssen wir Ihrer Meinung nach mehr erforschen und mehr Wissen und Erfahrung sammeln, wenn es um Prothetik geht? Vielleicht auch in der Implantologie?

 

Prof. Florian Beuer

Aus meiner Sicht, wenn wir über Zirkoniumdioxid-Materialien sprechen und wenn wir über zirkoniumdioxidbasierte Versorgungen sprechen, und lassen Sie uns über zweiseitige Versorgungen sprechen. Ich denke, die Chance, die sich mit Zirkoniumdioxid bietet, besteht darin, minimalinvasive Zahnheilkunde zu betreiben und die Zähne nicht abzuschleifen, sondern ein hochfestes Material zu verwenden, das es uns ermöglicht, sehr dünne Restaurationen herzustellen und Zahn und Zahngewebe zu erhalten. Und ich denke, wir sollten uns viel mehr auf dieses Thema konzentrieren. Wie dünn kann unsere Restauration sein, um genügend Stabilität zu haben und nicht zu viel Struktur zu opfern. Der zweite Punkt ist der 3D-Druck von Zirkoniumdioxid. Ich denke, das ist etwas sehr, sehr Interessantes. Wir verfügen über die Technik des 3D-Drucks und können jetzt Restaurationen aus Zirkoniumdioxid drucken, die wie der natürliche Zahn mit Dentin und Nanostruktur geschichtet sind. Ich denke, das ist wirklich etwas, in das wir mehr Anstrengungen stecken sollten. In Kombination mit einer minimalen Dicke, um wirklich dünne und minimalinvasive schmelzgebundene Restaurationen zu erhalten. Ja, ich würde sagen, das ist vielleicht der interessanteste Teil von Zirkoniumdioxid im Moment. Andererseits könnten wir, wenn es um Implantologie oder Implantatprothetik geht, beim Drucken von Zirkoniumdioxid auch das Druckverfahren nutzen, um einige Partikel in unsere Zirkoniumdioxid-Restauration oder in unser Zirkoniumdioxid-Abutment zu bringen, die die Entzündung des Weichgewebes verhindern. Und ich denke, dass dies auch sehr interessant ist und vielleicht in Zukunft für jeden Patienten individuell angepasst werden kann. Wenn wir also die Keimverteilung des Patienten kennen, können wir vielleicht die Restauration oder das Implantat oder den Implantataufbau für den Patienten maßgeschneidert mit einigen Inhaltsstoffen bedrucken, die in seiner oder ihrer spezifischen Situation die Entzündung des Weichgewebes verhindern.

 

Dr. Rebekka Hueber

Das ist wirklich interessant. Okay, sehr gut. Gibt es bereits Forschung auf diesem Gebiet?

 

Prof. Florian Beuer

Ja. Also in meiner Klinik forschen wir an der Bedruckung von Zirkonoxid-Abutments mit der Idee, das Wachstum von Bakterien um dieses Zirkonoxid zu verhindern.

 

Dr. Rebekka Hueber

Okay, wow, das ist sehr interessant. Ich bin wirklich gespannt auf die Ergebnisse und darauf, mehr darüber zu erfahren. Sehr gut. Und wenn wir über Edelsteine sprechen, ist das vielleicht auch etwas sehr Interessantes. Sie sind Vorstandsmitglied der CleanImplant Foundation. Können Sie uns mehr darüber erzählen und warum dieses Thema für Sie so wichtig ist?

 

Prof. Florian Beuer

Als ich Dirk Dudek zum ersten Mal traf, ich glaube, das muss vor 15 Jahren oder so gewesen sein, war ich wirklich, ja, ich war überrascht von dieser sehr, sehr einfachen Idee, sich die Oberfläche von Implantaten anzusehen, weil ich immer davon ausging, dass die Oberfläche eines sterilen Implantats völlig sauber ist. Ich dachte das nur, weil ein Implantat ein medizinisches Gerät ist, es ist ziemlich teuer, es durchläuft eine Menge Reinigungsprozesse. Ich habe also erwartet, dass es sauber ist. Und ich war völlig überrascht von seinem Ergebnis, dass es saubere Implantate gibt und solche, die eine Menge Partikel auf der Oberfläche haben. Und natürlich wissen wir noch nicht, was diese Partikel im Mund des Patienten oder im Knochen oder in der oralen Umgebung anrichten. Aber aus meiner Sicht müssen wir dafür sorgen, und dafür sind auch die Hersteller verantwortlich. Wir müssen dafür sorgen, dass wir wirklich saubere Implantate in den Mund unserer Patienten bekommen. Unsere Patienten haben das verdient, und wir haben das verdient. Als ich mich also mit Dirk unterhielt und er mich fragte, ob ich seiner Gruppe beitreten wolle, sagte ich natürlich ja. Ich finde Ihre Idee und die Initiative, die Aufmerksamkeit auf die Sauberkeit der von uns verwendeten Implantate zu lenken, wirklich gut, denn ich denke, die meisten unserer Kollegen befinden sich in der gleichen Situation wie ich, als ich Dirk zum ersten Mal traf. Ich dachte immer, dass ein steriles Implantat steril gleichbedeutend mit sauber ist, aber das ist nicht der Fall.

 

Dr. Rebekka Hueber

Ja, da haben Sie recht. Das ist mir auch passiert. Ich habe das auch erwartet und konnte nicht glauben, dass man selbst auf Zirkonoxidimplantaten Titanpartikel oder Stahlpartikel oder PTFE, Kunststoff, was auch immer, und organische Partikel finden kann. Ich bin also sehr dankbar, dass Sie im Vorstand sind, denn Sie haben Einfluss und können die Zahnärzte auf dieses Problem aufmerksam machen. Denn, wie Sie sagen, haben wir eine sehr hohe Verantwortung, wenn wir Implantate einsetzen, absolut saubere Implantate zu haben. Und natürlich sollte es selbstverständlich sein, dass wir uns darauf verlassen können, dass sie sauber sind, aber offensichtlich, oder leider, ist das nicht der Fall. Also, ja, ich danke Ihnen sehr, dass Sie diese Arbeit zusätzlich zu all Ihrer anderen Arbeit machen und ja. Dass Sie zu dieser Stiftung beitragen. Nun, das war wirklich interessant. Ich danke Ihnen vielmals. Ich habe viel gelernt und freue mich auf das, was in Zukunft kommen wird. Und ja, ich danke Ihnen für all Ihre Forschung und Ihre Arbeit. Und möchten Sie noch etwas hinzufügen? Denn ich denke, wir haben viel über die Themen gehört, die in Zukunft kommen werden.

 

Prof. Florian Beuer

Ich denke, dass wir keine Angst vor der Zukunft haben müssen. Wir können uns entspannen, weil die Zukunft immer besser sein wird als die Vergangenheit. Und ich freue mich wirklich auf die Zukunft und ich freue mich auf die nächste. Ich hoffe, dass ich in den nächsten 20 Jahren in der Zahnmedizin tätig sein werde, und ich freue mich wirklich darauf, vielleicht mehr mit Keramikimplantaten zu arbeiten und verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um ich mag Ihren Punkt wirklich. Das habe ich noch gar nicht erwähnt. Ihr Hinweis auf die Zahntechniker gefällt mir sehr gut. Wir müssen ihnen auch die Perspektive geben, ein ernsthafter Partner zu sein, ein wichtiger Partner in unserem Geschäft. Und ich stimme Ihnen völlig zu, dass viele junge Leute wirklich verloren haben oder dass der Beruf des Zahntechnikers für junge Leute unattraktiv geworden ist. Und das ist unsere Verantwortung, das zurückzuholen, denn wir haben über Digitalisierung gesprochen und der deutschsprachige Raum ist in der Welt, wenn es um zahntechnische Arbeiten geht, der deutschsprachige Raum ist absolut Champions League. Aber wenn wir diese Kompetenz verlieren, wenn wir nicht genügend junge Leute gewinnen, die diesen sehr, sehr interessanten Beruf übernehmen, dann werden wir diese Position in der nächsten oder in naher Zukunft nicht mehr haben. Ja, es wäre auch toll, wenn wir vielleicht bei Ihrem Kongress ein paar Laboranten dabei hätten und uns auch austauschen könnten.

 
Dr. Rebekka Hueber

Sicherlich wird es einige geben. Und es ist so wichtig, was Sie sagen. Vielleicht wäre es eine Idee, die Arbeit im digitalen Zahnlabor schon in die Ausbildung einzubauen, in die erste Ausbildung, damit sie von Anfang an wirklich geschult sind, denn ich finde es wirklich spannend und es hat sich so viel verändert. Es ist ganz anders als damals, als ich mit der Zahnmedizin angefangen habe, wie sie dort arbeiten, und es gibt so viel mehr Entwicklung, und das ist für junge Leute sehr interessant. Vielleicht müssen wir also den Leuten oder den jungen Leuten bewusst machen, dass die Arbeit jetzt viel digitaler ist als das Sitzen auf Plastik. Ich weiß es nicht. Und dass man Tees nicht nur mit den Händen herstellen kann, sondern auch digital. Und ja, ich hoffe, dass das wirklich unterstützt wird und dieser Beruf wieder spannend oder interessant für die jungen Leute wird, weil ich denke, dass das wirklich wichtig ist. Wir als Zahnärzte können das nicht wie ein ausgebildeter Techniker machen. Und für mich ist es ein solcher Beitrag, direkt mit dem Techniker zu arbeiten, direkt am Patienten. Die Ergebnisse sind viel besser. Also, ja, wir haben CAT/CAM und wir können in der Zahnarztpraxis vieles selbst machen, aber ich denke, wenn es um eine vollständige Restauration und Kronen und alles andere geht, braucht man einfach einen Zahntechniker. Wir können nicht alles allein machen. Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ja,

 

Prof. Florian Beuer

Auf jeden Fall. Ich bin Zahnärztin. Ich mag es nicht, im Labor zu arbeiten, also mag ich die Chairside-Zahnmedizin nicht. Nur aus meiner persönlichen Perspektive würde ich gerne die zahnärztliche Arbeit machen. Das ist etwas, das ich wirklich liebe, aber ich möchte keine Visiten machen. Ich möchte kein Labortechniker sein. Ich möchte Zahnärztin sein.

 

Dr. Rebekka Hueber

Ja, das ist wahr. Wunderbar. Ja. Ich freue mich wirklich darauf, Sie im Oktober hier in der Schweiz zu treffen, in Kreuzlingen, wir fühlen uns wirklich geehrt, dass Sie kommen und sind gespannt auf Ihren Vortrag und Ihre Präsentation. Unsere Labortechniker werden dort sein und viele andere aus den USA. Zahnärzte aus ganz Europa. Es wird also eine sehr spannende Veranstaltung werden. Und bis dahin wünsche ich Ihnen einen schönen Sommer und eine gute Reise in die USA. Und auch nach Spanien. Und vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns über all diese aufregenden Neuigkeiten über die nächsten Jahre der Zukunft in der Zahnmedizin zu informieren. Ich danke Ihnen sehr.

 

Prof. Florian Beuer

Okay, es war mir ein Vergnügen. Ich danke Ihnen sehr. Und ich freue mich auch schon sehr darauf, im Oktober in die Schweiz zu kommen. Und vielen Dank für meine erste Podcasterfahrung.

 

Dr. Rebekka Hueber

Ja, das hast du toll gemacht. Perfekt. Danke schön.