Sofortimplantologie und die Zukunft der Guided Surgery
Heute spricht Dr. Karl Ulrich Volz mit Dr. Markus Sperlich und Dr. Mathias Sperlich, welche zusammen eine Zahnarztpraxis in Freiburg haben.
Die Guided Surgery ist bereits seit der Gründung der gemeinsamen Praxis im Jahr 2013 fester Bestandteil der Arbeitspraxis der Dres. Sperlich, ebenso wie die vollkeramische Implantologie.
Die Brüder erzählen über ihren Einstieg in die Keramik-Implantologie, über deren Vorteile und die Vorteile von Guided Surgery.
Ausserdem thematisieren sie die eindeutigen Vorteile und die Zukunft der Sofortimplantation, vor allem im Bezug auf Keramik-Implantate, welche sich ideal für die Sofortimplantation eignen.
Unsere heutigen Gäste

Dr. Markus Sperlich
Freiburg im Breisgau (DE)
Dr. Markus Sperlich studierte an der Albert–Ludwigs-Universität Freiburg Zahnmedizin. Im Anschluss an sein Studium promovierte Dr. Sperlich an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er verbrachte seine Assistenzzeit am Universitätsklinikum in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik bei Prof. Dr. Dr. hc. Jörg Strub.

Dr. Mathias Sperlich
Freiburg im Breisgau (DE)
Dr. Mathias Sperlich studierte an den Universitäten Freiburg und Würzburg Human- und Zahnmedizin. Im Laufe seiner Ausbildung war Dr. Sperlich am Universitätsspital in Zürich sowie an der Chhatrapati Shahuji Maharaj Medical University Lucknow (India) im Bereich der Mund Kiefer und Gesichtschirurgie tätig. Promoviert hat er an der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie der Julius-Maximillians-Universität Würzburg unter Prof. Dr. Meffert.
Carolina
Hallo und herzlich willkommen zur fünften Episode des SDS Podcasts. Heute spricht Dr. Ulrich Volz mit Dr. Markus Sperlich mit Dr. Mathias Sperlich, welche zusammen eine Zahnarztpraxis in Freiburg haben. Die Brüder erzählen über ihren Einstieg in die Keramik-Implantologie, über deren Vorteile und die Vorteile von Guided Surgery, welche sich in der Entwicklung befinden. Außerdem thematisieren sie die eindeutigen Vorteile und die Zukunft der Sofortimplantation, vor allem in Bezug auf Keramik-Implantate, welche sich ideal für diese Implantation eignen. Die biologische Zahnheilkunde und Mikronährstoffe war Neuland für die beiden und sie erzählen, was sie davon überzeugen konnte, diese zu verwenden und den eindeutigen Unterschied, den sie in ihren Behandlungen erlebt haben.
Dr. Ulrich Volz
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ganz herzlich willkommen zu unserer neuen Ausgabe des SDS Podcasts. Und wir sind hier in Kreuzlingen und haben heute ganz spannende Gäste für euch, nämlich die beiden Gebrüder Sperlich und Sperlich, Markus und Mathias. Herzlich willkommen hier bei unserem Podcast in Kreuzlingen.
Dr. Mathias Sperlich
Hallo!
Dr. Mathias Sperlich
Hallo!
Dr. Ulrich Volz
Schön, dass ihr da seid. Vielen Dank. Ich glaube, wir können uns auf ein spannendes Gespräch freuen. Vielleicht gebt ihr noch mal unseren. Also, viele kennen euch natürlich. Seid ja wahnsinnig viel unterwegs. Ich sehe es immer wieder auf Instagram, aber meine Töchter weisen mich darauf hin, wo wir gerade wieder euch in der Welt rumtreibt, in Kopenhagen oder wo auch immer. Und, ähm, aber vielleicht noch mal ganz kurz zwei, drei Sätze jeweils von euch, um euch noch mal den Zuhörern kurz vorzustellen.
Dr. Mathias Sperlich
Ja, hallo, ich bin Mathias Sperlich und habe Medizin und Zahnmedizin studierten an den Universitäten Freiburg, Würzburg und Zürich. Habe dann Auslandsaufenthalt gehabt in Indien. Ein halbes Jahr, dann war ich Unterassistenz in der Klinik in Zürich, hab die Weiterbildung zum Oralchirurg absolviert und habe dann 2013 mit meinem Bruder zusammen die beste Entscheidung meines Lebens, eine Praxis in Freiburg aufgemacht und da haben wir bis heute unseren Standort, werden jetzt erweitern ab nächsten Jahres und sind super glücklich mit unserer Arbeit. Und vor allem die Zusammenarbeit ist hervorragend, oder markus?
Dr. Markus Sperlich
Ja, perfekt. Also schon super, wenn man mit seinem eigenen Bruder so ein tolles Team bildet und sich auch gegenseitig sehr stark in den Ideen befruchtet und der Alltag doch sehr bereichert wird, dadurch und vor allem auch eine ganz große Vertrauensbasis. Mein Name ist Markus Sperlich. Ich habe mein Studium in Freiburg abgeschlossen, aber nach kurzer Praxis und dann lange Zeit in der Prothetischen Abteilung der Universität Freiburg und habe dort das große Glück, dass ich relativ von Anfang an die keramische Implantologie kennenlernen durfte und dort vor allem auch den Weg der wissenschaftlichen Seite, was vollkeramische Implantologie angeht, in prä- wie auch operativer Seite gut abgebildet habe. Und neben der Vollkeramik war mein anderer Schwerpunkt dort schon die digitale Implantologie mit den gängigen Systemen, die es damals gab mit 3D Nobel Guide, Simplant und habe da auch sehr sehr viel Erfahrung gesammelt. Und wie Mathias schon gesagt hat, 2013 haben wir dann unsere Praxis in Freiburg gegründet und haben dort gleich von Anfang an auf die Guided Surgery fokussiert. Und als zweites Steckenpferd eben die vollkeramische Implantologie mit reingebracht. Keramik-Implantate waren also schon von Anfang an unser Interessenschwerpunkt. 2018 kam dann, so nenne ich es mal so ein entscheidender Einschnitt in der Arbeit. Mir hat ein Aufenthalt im Dezember in Brasilien und in Curitiba im Süden von Brasilien. Haben dort auch klinisch gearbeitet und dort eben die Sofortimplantation und Sofort-Behandlung in extenso kennengelernt.
Dr. Mathias Sperlich
Keine großartige Erfahrung für uns.
Dr. Ulrich Volz
Ja, damit würde ich schon sagen, befindet ihr euch ja definitiv im Trend, den wir beobachten, den auch andere im Markt beobachten. Es geht hin zu Guided Surgery. Für die Einsteiger denke ich hat es große Vorteile und einfach mehr Sicherheit hat für die fortgeschrittene Vorteile, wenn man einfach schneller zum Ziel kommt und mit Keramik-Implantaten sowieso. Insofern finde ich das toll. Lässt sich das besonders gut miteinander kombinieren? Seht ihr da eine gute Symbiose gerade in diesen beiden Themen? Keramik-Implantate und Guided Surgery.
Dr. Mathias Sperlich
Ja, absolut. Die befindet sich zwar noch in der Entwicklung Keramik-Implantate, aber unsere Erfahrungen, die wir einfach gemacht haben über zehn Jahre Erfahrung in der Guided Surgery mit Keramik-Implantat und es lässt sich eins zu eins übertragen, also in vielen Punkten auf die auf die Keramik-Implantate.
Dr. Markus Sperlich
Ein großer Vorteil bei der Guide Surgery ist, dass man praktisch gerade im Bereich der Sofortimplantation, da sehr sehr gut arbeiten kann in formkongruent zwischen Implantat und Zahnfach schon prä-operativ am Computer planen kann und auch ein Ziel, ein wichtiges Ziel für uns von der vor dem Erhalt der biologischen Strukturen. Da bietet der keramische Werkstoff einen deutlichen Vorteil gegenüber Titan. Und wenn man es beides miteinander symbiosiert, in dem klinischen Alltag, sprich eine digitale Planung mit Keramik-Implantaten in einer Sofortimplantations-OP, dann hat man da einen super Outcome.
Dr. Ulrich Volz
Ja eigentlich das was der Patient möchte. Und zum Zweiten ist auch so, dass wir natürlich im Hinblick auf Atrophie gewaltige Vorteile haben. Ich habe eine Keramik-Implantologie, die größte Sofortimplantat-Studie gemacht und konnte zeigen, dass der Knochenverlust war so hoch wie bei einer Späteimplantation. Also insofern können wir ihn rausrechnen, weil wir haben immer einen gewissen Knochenabbau von 0,4 0,6. Mit anderen Worten heißt das eigentlich wir haben keinen Knochenabbau bei der Sofortimplantation weil man den selben haben bei der Spätimplantation. Was fasziniert euch noch darüberhinaus so besonders an Sofortimplantaten? Weil ich habe mitbekommen, dass das ist euer großes Thema momentan die Sofortimplantation. Wie seht ihr die Zukunft für Implantation? Warum gibt es für viele doch immer noch Berührungsängste zum Sofortimplantat? Wie ist eure Meinung dazu?
Dr. Mathias Sperlich
Ja, auf jeden Fall können wir die Daten, die du gesagt hast, absolut teilen. Wir haben die Coronazeit genutzt, 2020 und haben unsere ganzen Fälle ausgewertet. Und was du gesagt hast über den Erhalt der Strukturen, das können wir mit unseren Zahlen absolut belegen. Wir sind einen Schritt weiter gegangen, haben nicht nur das Gewebe untersucht, sondern wir haben auch untersucht mithilfe vom SF-36 Gesundheitsfragebogen, haben wir evaluiert, welchen Benefit hat der Patient wirklich aus der Sofortversorgung? Wir haben es verglichen. Also wir haben einmal unsere Patienten genommen, die wir sofort implantiert und sofort versorgt haben. Alles in einer Sitzung und dann haben wir unsere normalen Implantat Patienten genommen. Also spät Versorgung oder früh Versorgung und auch Spät- und Frühimplantation haben das verglichen. Und dann hast du dich noch mit der Normalbevölkerung und der bei allen zwei Vergleichen einen signifikanten höheren Standard an Lebensqualität gefunden. Wenn die Patienten Sofortimplantat gekriegt haben und sofort versorgt haben und nicht nur in der Zeit 2 bis 3 Monate nach Sofortimplantation, sondern auch noch zwei, drei Jahre später ist es den Patienten im Kopf geblieben, dass er also durch diese sofortige Rehabilitation sozial wieder absolut einsatzfähig war. Im Alltag, im Beruf, in der Familie, überall. Und er hat natürlich wesentlich weniger Schmerzen gehabt, weil das wirst du uns sicher zustimmen. Du hast wesentlich mehr Sofortimplantate gemacht als wir, weil du es ja schon ewig machst. Ist auch weniger wesentlich weniger Trauma. Und wir beide sehen in dieser Art der Behandlung absolut die Zukunft. Und das deckt sich auch mit dem, was die WHO sagt. Die hat eine Delphi Studie in Auftrag gegeben und die namhaften Professoren in der Implantologie einen Comment darüber gegeben haben, wie sie die Implantologie 2030 aus. Und jeder hat gesagt, dass es hingeht zur Immediacy, also sofort Versorgung.
Dr. Markus Sperlich
Nebenbei ist es natürlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt einmal dadurch, dass natürlich über diese Auswertung der PROMs spiegelt sich natürlich auch in den Patientenzahlen dann wieder zufriedene Patienten sind die beste Werbung, die man für ein Unternehmen haben kann. Und dadurch haben wir, seitdem wir das machen und steigende Anzahl an Implantatfällen bei uns in der Praxis und du arbeitest auf der anderen Sicht auch noch wirtschaftlicher, da du natürlich in einen chirurgischen Eingriff praktisch, wenn du das klassische Vorgehen anschaust, drei Termine vereinbarst, was natürlich auch mehr Patienten Zeit, die du wieder für andere neue Patienten nutzen kannst, was sich dann auch wieder in der Wirtschaftlichkeit auszahlt.
Dr. Ulrich Volz
Ich glaube auch, was ein wichtiger Faktor ist, den wir von der wirtschaftlichen Seite her berücksichtigen müssen, dass die höchste Bereitschaft für eine Implantation bei Patienten zum Zeitpunkt der Extraktion circa 95 % nach einschlägigen Befragungen und Studien. Wenn ich den Patienten nach Hause schicke um „heilen zu lassen“ in Anführungszeichen, weil eigentlich ist das Verhalten ja nichts anderes als der Atrophie überlassen, mit Schwund an Volumen mit Schwund an Ästhetik. Ich habe einen geringeren Durchmesser, ich habe eine geringere Länge, was wiederum ein höheres Risiko mit sich bringt, dass dann 50 bis 70 % nicht mehr zurückkommen, weil andere Prioritäten, höhere Gaspreise, was auch immer persönliche Themen in den Vordergrund rücken. Oder sie gehen gar zum Kollegen, lassen sich dann dort implantieren. Das heißt, als Sofortimplanteur habe ich gleich schon mal vorneweg höhere Implantatzahlen gibt es gar keine Frage. Und ich sehe es auch so, dass die Patienten auch in der Aufklärung, wenn man sagt, wir machen den Zahn raus, uns soll ich das eh schon vorhandene Loch im Zahnfleisch wird eine neue Wurzel aus Keramik eingebracht. Ich würde es auch gar nicht so bildhaft mit Schrauben bohren und groß drüber sprechen. Und ich nenne das so ein bisschen die „Arthroskopie des Chirurgen“ oder des oder des Oralchirurgen, ist eigentlich ein arthroskopischer Eingriff. Und wo seht ihr Vorteile jetzt beim Material Keramik im Hinblick zur Sofortimplantation? Seht ihr rein vom Implantat Material her Vorteile gegenüber Titan, dass es durch seine Super in Härte keine freien Elektronen, kein Partikelabrieb und so weiter, dass es da vielleicht Vorteile bietet und ich mich eventuell ein bisschen weiter aus dem Fenster lehnen kann und eine höhere Sicherheit reinbringe in die Keramik-Implantologie.
Dr. Mathias Sperlich
Gerade im Fall ein, den Markus vor zwei Monaten operiert hat. Es war ein Fall Markus, wo wir absolut reduzierten Knochen haben, haben zusammen operiert und der Zahn kam raus. Hier eine ganz dünne bukkale Lamelle gehabt. Da hätten wir nie mehr ein Titan Implantat reingemacht. Aber wir haben uns überlegt, welche Eigenschaft das Keramik-Implantat. Es ist total steif und da dem Keramik Implantat haben wir das zugetraut, dass es die bukkale Lamelle zum Beispiel. Es fällt mir jetzt gerade ein, und dann natürlich bei Sofortimplantation das Thema, auch wenn wir unsere Fälle angucken. Das Weichgewebe liebt die Keramik. Gewebe allgemein, liebt die Keramik und du hast einfach, wenn du im Keramik-Implantat sofort reinsetzt und gleich die Krone drauf, was wir ja in einem hohen Prozentsatz unserer Fälle auch machen. Also bei uns ist die Krone der Wundeverschluss, dann sehen wir da schon deutliche – provisorische Krone – genau, es ist bei uns der Mund Verschluss. In 80 % aller unserer Sofortimplantate versuchen wir das so umzusetzen. Und der eine Fall Markus, der war, das hätte man mit Titan wahrscheinlich nicht gemacht.
Dr. Markus Sperlich
Da stimme ich dir absolut zu. Ich meine, bei dir Sofortimplantation habe ich einen. Ist ja unser Grundziel der Erhalt der biologischen Struktur. Da muss man natürlich auch sehen, die biologische Struktur, die ich da hab, die braucht einmal natürlich ein chirurgisches Handling, was sehr, sehr vorsichtig ist. Da geht es schon mit der Extraktion los. Ich darf diese Struktur nicht zerstören und ich habe natürlich auch durch Keramik weniger Irritationen für diese sehr sensiblen Strukturen, wie wenn ich jetzt zum Beispiel Titan nehme. Und dadurch habe ich aus meiner Sicht bei der Sofortimplantat so mit denen, das muss man wirklich auch sagen, mit den modernen Keramik-Implantaten hat die ältere Generation Keramik-Implantate, bietet aufgrund von dem Design Nachteile gegenüber Titan Implantaten. Aber grade zum Beispiel euer Implantate, das SDS2.2 ist ein super implantat für die Sofortimplantation und mit den neu Geometrien neuen Gewinden, habe ich deutliche Vorteile gegenüber Titan in der Sofortimplantation, weil ich einfach diese fragilen Strukturen in ihrer Heilung durch Keramik besser unterstützen kann, wie wenn ich Titan nehme. Und was – grade wenn jemand anfängt und nicht viel Erfahrung hat in der Sofortimplantation, falls es dann doch zu einer Rezession kommt, habe ich natürlich noch den Vorteil der weißen Farbe. Das ist ganz klar.
Dr. Ulrich Volz
Der oder in unserem Fall der Belastbarkeit, so dass ich auch da natürlich noch mal korrigierend eingreifen kann. Meiner Erfahrung nach ist es auch so, dass eben die, der nicht vorhandene Partikel Abrieb eben auch nicht wie bei Titan, sondern Aktivierung von Gewebe Makrophagen damit Zytokin-Freisetzung führen kann. Das heißt, ich habe auch eine ganze Reihe. Ich habe auch 12.000 Titan Implantate gesetzt von meiner Keramik Karriere. Natürlich auch einige Sofortimplantate. Wenn dort mal was nicht geklappt hat, dann hatte ich oftmals einen desaströsen Defekt. Der dann schlechter war als die Ausgangssituation, was natürlich dann unangenehm ist für Behandler von Patienten. Bei Keramik habe ich im schlimmsten Fall nie erlebt, dass ich tiefer gefallen bin als null. Als Ausgangszustand, dann war es hal Socket Preservation 2.0 und wurde nicht fest. Ich denke es auch sicherlich ein guter Vorteil. Wo seht ihr jetzt einen weiteren Vorteil in der Sofortimplantation im Zusammenhang mit Guided, weil das ist ja eigentlich die Krone der Schöpfung, die Spitze des Eisberges. Sofortimplantation ist das, was die Patienten wollen. Ich glaube wir müssen uns gar nicht drüber unterhalten und viele Zahnärzte haben es schon verstanden, haben Konzepte entwickelt, dass es gut funktioniert, reproduzierbar, zuverlässig. Aber wie ist die Kombination von Guided und von Sofortimplantation mit Keramik-Implantaten nochmal ein weiterer Schritt in die Zukunft.
Dr. Mathias Sperlich
Also da ist unser Ziel, dass wir die Möglichkeit der Computer Planung nutzen, um gleich die Prothetik mit drauf zu planen. Also das haben wir in Titan schon sehr erfolgreich umgesetzt, auch schon untersucht und die Ergebnisse sind hervorragend. Dass wir quasi hergehen und die festgelegte Implantat Position, die wir im Guided Programm ob jetzt SMOP oder Coda Implantat ist ja völlig egal welches. Erstmal diese Position, die feststeht, die nutzen wir uns und exportieren über ein Transfer Tool wie zum Beispiel ein Scanner, beatmet diese Daten in ExoCut oder 3shape und designen dort gleich prä-operativ die Krone für unsere Sofortversorgung. Das heißt bei uns läuft es so ab der Patient kommt, der Zahn kommt raus. Es wird nur ein Alveolenmanagement gemacht, weil wir auch – da iwrst du uns zustimmen – nicht vor Entzündungen zurückschrecken. Also chronische Entzündungen, akute Entzündungen, Pools, da implantieren wir natürlich nicht rein, aber die chronische apikale Entzündung ist aus unserer Sicht kein Ausschlusskriterium nach dem richtigen Alveolenmanagement für eine Sofortimplantation. Also nutzen uns diese Daten, die wir generieren und dann können wir dann natürlich gleich zum chirurgischen Beginn ein Setup haben von Schiene, Implantat und die Krone das Schrauben wir alles drauf und der Patient ist innerhalb kürzester Zeit rehabilitiert und kann wieder am Alltag teilnehmen. Und das ist bei uns der absolute Gamechanger gewesen und das funktioniert genauso auch in Keramik. Und wir sind davon überzeugt, dass grad die Krone draufzusetzen post-operativ noch mehr Gewinn an Ästhetik und Wohlbefinden für den Patient bringt, weil Keramik einfach das inhärtere Material ist.
Dr. Ulrich Volz
Jetzt sind wir ja gemeinsam gerade beschäftigt in einem Projekt, wo wir mit unseren Zahnärzte oder einigen Zahnärzten der SWISS BIOHEALTH CLINIC zusammen mit dem Oraldesigner Joachim Meier, Zahntechniker, entwickeln wir ja oder haben wir gemeinsam entwickelt und gehen jetzt sind im Feintuning kann man sagen, es funktioniert schon, aber sind mit einem Feintuning dem SDS Box Service Full guided navigiert mit SDS Implantaten beiden Implantat-Serien Value und Bright. Ähm, ihr wart am Anfang ein bisschen skeptisch, weil habt ihr unendlich viel Erfahrung. Was sind jetzt so eure ersten Erfahrungen und Eindrücke von dem SDS Box, wo ihr Vorteile seht und sagt, dass oder in welche Richtung denkt ihr, werden wir da kommen? Werden wir, ähm welche Vorteile haben wir? Werden wir in bestimmten Bereichen, sogar gängigen konventionellen Systemen überlegen sein? Was sind die großen Vorteile dieses dieser gemeinsamen Tätigkeit? Im Bereich ist der SDS Box.
Dr. Mathias Sperlich
Sie erst mal ein Riesenvorteil. Noch was ich noch an die vorherige Frage anschließen wollen, bin ich natürlich guided arbeiten mit Keramik-Implantaten wie auch mit Titan Implantaten kann ich natürlich in der Sofortimplantation die vorhandenen Strukturen besser schützen vor Trauma. Vielleicht nicht ganz den super schwierigen Frontzahn-Fall sofort zu versorgen. Da ist die Alveole meist formkongruent zum Implantat, aber wenn geht schon los. Wenn ich über einen Molar spreche, wo ich mehrere Wurzeln habe, gerade im Oberkiefer, wo ich dann vielleicht in der Septa den Knochen optimal ausnutzen muss, um das Implantat stabil zu kriegen. Da hab ich natürlich dann durch eine exakte Planung und Guide Treatment, also die exakte Aufbereitung des Implantat und Insertion des Keramik-Implantats eine absolute Schonung der vorhandenen Substanzen, so dass ich da eigentlich auch immer zum Erfolg komme, wenn ich das schon prä-klinisch sehe in der Planung, dass es möglich ist, wenn man freihand sich einmal verbohrt, ist der Drops gelutscht, dann ist der Knochen weg. Um jetzt zu deiner Frage mit dem 2INGIS System bzw SDS Box ist ein ganz großer Vorteil, dass ich natürlich hier eine sehr, sehr exakte Führung habe über diese bidirektionale Führungen, diese Führungsstifte, dass ich super auf das OP Feld hinschauen kann. Ich habe also eigentlich freie Sicht zum OP-Feld, was bei herkömmlichen Systemen, will jetzt hier keine Namen nennen, doch manchmal sehr eingeschränkt ist. Da arbeite ich ohne Sicht eher blind, muss mich blind auf das System verlassen. Ich habe eine sehr große Variabilität, was Implantat Designs angeht. Wenn ich so arbeite und ich brauche kein spezielles Guided Set. Sondern ich kann das vorhandene OP Set nehmen und kann dann die entsprechenden Tools hier von euch super aufbereitet mitgeschickt werden. Im SDS Box Paket, da in der konventionellen Implantat Form praktisch anwenden und kann es dann dort zum Einsatz bringen. Ein großer Vorteil, den ich in SDS Box sehe, ist, dass ich in Zukunft auch die Möglichkeit haben werde, aus meiner Sicht damit navigiert die Prothetik zu inserieren. Das heißt, ich kann auch hier schon planen in Zukunft und kann dann eben diese Schablone von SDS Box gleichzeitig auch eine Führung für die Prothetik einbauen, was zum Beispiel in Full-Arch-Fällen dann bestimmt eine große Hilfe ist und dadurch auch eine erhebliche Zeitersparnis mit sich bringen wird.
Dr. Ulrich Volz
Was war eure Erfahrung hinsichtlich Genauigkeit des Systems, Präzision, was ja ein sehr wichtiges Thema ist. Und das zweite vielleicht noch mal, was eben dann in der Thematik CleanImplantat mündet: Partikel Abrieb.
Dr. Mathias Sperlich
Ja, von der Genauigkeit her müssen man sagen, ist das System überragend. Also genau wie Studien es ja auch sagen. Diese Studien geben an, dass hier die mittlere Abweichung fast doppelt so gut haben wie beim Hülsen-Löffel-System. Und die Sachen, die wir operiert haben bomben Genauigkeit, super Passung der Schiene richtig gut. Und auf deine Frage zu kommen: Partikelabrieb immer gleich null. Also das ist eine tipptopp saubere Sache. Und wenn man es auch vergleicht mit Titan Bohrer in Titan Hülse, haben wir immer einen leichten Abrieb. Es kann man auch nicht leugnen, es ist so und da sind wir hier natürlich absolut clean.
Dr. Ulrich Volz
Ja, also das war für mich eben auch der der Grund, in dieses System zu gehen. Und ich freue mich, weil wir waren am Anfang bisschen skeptisch, weil es doch ganz anders an die Situation rangeht, das System. Aber für mich war es aus dem Grund wir kommen ja aus der Immunologie. War es ausschlaggebend. Und es ist ja auch das Erste und einzige. Es gibt noch ein zweites System, das aber auch bei SDS beheimatet ist. Das SDS AIM, dasAd hoc Navigationssystem, denn die einzigen beiden Systeme, die akkreditiert sind von CleanImplant Foundation, was glaube ich, schon in der Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Ich war vor zwei Wochen beim AO Summit in Chicago, wo auch der höchste FDA Inspektor als Gastredner gesprochen hat, mit dem wir seitdem in Kontakt sind und paar Informationen austauschen. Die FDA schaut sich sehr genau die ganzen Themen Partikel, Freisetzung, Partikel Release usw an, wir kennen es aus anderen Bereichen Orthopädie? Das ist ein Riesenthema. Bei den Brustimplantate war es ein Riesenthema. Daraus ist auch so ein bisschen die MDR entstanden, die sehr genau hinguckt, was denke ich auch gut ist. Und insofern denken wir, dass das ein tolles Konzept ist, das wir hier gemeinsam entwickeln. Und ich freue mich da, dass wir das zusammen machen und ihr euere Expertise da einbringt. Und mich freut es besonders, dass ihr trotz der anfänglichen Skepsis jetzt so in eine langsame Begeisterung kommen für dies.
Dr. Mathias Sperlich
Wir haben ja auch schon einiges jetzt verändert, dass wir jetzt ja auch auf dem Programm sind, was genauso schnell ist, genauso präzise ist und vor allem auch genauso einfach. Und das war ja der Punkt am Anfang, das wir ein sehr komplexes System, hatten wir jetzt einmal ein System geschaffen. Ja, das kann man schon mal vorweg sagen, was mindestens genauso einfach funktioniert wie die gängigen Systeme am Markt.
Dr. Markus Sperlich
Und wir haben noch weiteres Potenzial und es wird noch besser werden, wenn es jetzt im Moment ist und noch grazieler, noch übersichtlicher, noch anschaulicher und somit auch für den Erstanwender eine ganz einfache Sache.
Dr. Ulrich Volz
Ja eigentlich ein toller Beweis für Teamarbeit und Kooperationen, weil man dann zusammensitzt und mehrere intelligente Gehirne in die gleiche Richtung denken. Und am Anfang war das auch für uns. Wie kriegen wir die Komplexität raus? Und eigentlich einer von euch beiden, Ich weiß nicht mehr, wer es war. In dem Zoom Meeting hatte plötzlich dann die zündende Idee. Eigentlich war es ganz einfach Wir lassen nur was weg und schon funktioniert es, so ein bisschen.
Dr. Mathias Sperlich
Das Schöne an dem System ist Der Behandler, der bisher SDS gesetzt hat, wird komplett weiter so arbeiten können wie bisher. Er hat einfach zwei kleine Teilchen, plus die Schablone und dann ist er auf fully guided und zwar nicht die Aufbereitung, sondern auch fully guided insertion.
Dr. Ulrich Volz
Als letzten Punkt in unserem Podcast möchten wir auf ein ganz anderes Thema kommen, das aber eigentlich dann irgendwo auch wieder hier mit reinspielt. Es war ja für euch so in unserem Kontakt, so sicherlich nicht die erste, aber intensive natürlich, weil wir sehen ja, sagen wir mal so die Höhle des Löwen. Was biologische Zahnmedizin anbetrifft, die ganze Mikronährstoffe, das ist ja für euch so eine erste Hardcore Begegnung. Wobei natürlich ja schon viel davon gehört. Habt euch ja auch selber für Gesundheit und Performance interessiert. Was waren so eure ersten Erfahrungen mit dem der biologischen Zahnheilkunde in Form von Mikronährstoffen, wo wir ja eigentlich uns in so ein mittleres wir haben ja einmal die zellulärer Ebene, Osteoprogenitorzellen und dann haben wir den Knochen Stoffwechsel und den hat sich eigentlich niemand gekümmert die letzten 40 Jahre. Und da haben wir die makroskopische Situation, übberextendrierte Aufbereitung, Healing Chambers und so weiter. Und die Mikronährstoffe sitzen in der Mitte, die den Knochen Stoffwechsel aktivieren. Wie habt ihr das so empfunden? Weil ihr kommt ja schon von einer sehr wissenschaftlichen Ecke. Dieses, dieses Konzept? Gab es da Überraschungen? Gab es da was Spannendes, Interessantes für euch?
Dr. Mathias Sperlich
Also überrascht hat mich mit meinem Background aus der Humanmedizin die Tatsache, dass das Konzept was ihr habt, mit den Mikronährstoffe BASELINE BOOST absolut physiologisch erklärbar ist. Absolut medizinisch nachvollziehbar ist, top wissenschaftlich hinterlegt ist. Und es hat uns einfach auch überzeugt komplett. Und bei uns ist es mittlerweile so und wir kennen uns jetzt ein gutes Jahr enger und innerhalb von dem Jahr hat sich bei uns das absolut etabliert, dass wir besser BASELINE und BOOST zu unseren Behandlungen dazugeben und mit sagenhaften Ergebnissen. Die Patienten haben das durchweg durchweg sehr, sehr positiv aufgenommen. Bevor sie den Patienten gegeben haben, auch bei uns selber ausprobiert. Und auch wir haben das absolut positiv aufgenommen und im ganzen Freundeskreis. Also man kann wirklich sagen, das was da physiologisch erklärt ist…
Dr. Ulrich Volz
Also man muss nicht dran glauben, sondern ihr habt ein Gefühl das ist…
Dr. Mathias Sperlich
Daran muss man nicht glauben, deifintiv.
Dr. Ulrich Volz
Außerhalb eines Placebo Effektes, spürbar, sichtbar auch für euch an der Gingiva, wie der Patient zurückkommt.
Dr. Mathias Sperlich
Ist ist es einmal so, dass gerade dieser Zeitpunkt, wo wir den Kontakt zur biologischen Zahnheilkunde, die ich jetzt näher kennengelernt habe, die hat sich grade mit dem gedeckt, wo man auch viel auf Social Media, Vitamin D3 zum Beispiel und Osseointegration, werden ganz viel Studien jetzt geteilt. Und wenn man da ein bisschen mit deiner Expertise näher eintaucht, in das Thema sieht man ja auch im klinischen Alltag, wirklich eine deutliche Verbesserung in der Einteilung, vor allem was die Komplikationen angeht. Die sind reduziert. Wenn ich prä-operativ den Patienten entsprechend vorbereite, dann funktioniert es wunderbar. Es gibt aus meiner Sicht vom Feedback der Patienten, den Patienten auch eine Sicherheit, wenn sie sofort behandelt werden. Und nach dieser klinischen Phase, nach dem Eingriff prä- und postoperativ, haben wir jetzt auch ganz viele Patienten, die kommen einfach zu uns, wie in den Drogeriemarkt und sagen: „können wir noch mal ein bisschen BASELINE haben?“. Die spüren auch in ihrem privaten Alltag dadurch eine Verbesserung ihres Wohlbefindens.
Dr. Markus Sperlich
Und wir setzen, das muss man dazu sagen, ist ja nicht nur die Implantologie in der wir es einsetzen, sondern sehr, sehr erfolgreich haben wir es auch in der Parodontologie eingesetzt. Adjuvant zur Paro-Behandlung dazu. Und da haben wir eigentlich extreme Ergebnisse gekriegt. Dass Patienten…
Dr. Ulrich Volz
Also sichtbar wirklich für euch?
Dr. Markus Sperlich
Ja sichtbar. Keine. Keine Blutung mehr, nix innerhalb von kürzester Zeit. Das ist für uns schon auch der Beweis. Neben dem Wissen, dass das stimmt, was ihr alles sagt, dass es absolut kein Placeboeffekt ist. Definitiv nicht.
Dr. Mathias Sperlich
Und ich denke, wenn man auch weitergeht und guckt, wie leben wir heutzutage im Vergleich, wie haben wir früher gelebt? Das heißt einmal Sonnenlicht, Ernährung, und so weiter und so fort. Dann kommt man ja fast gar nicht mehr drum herum, Supplements zu nehmen. Das muss man ja ganz klar sehen.
Dr. Ulrich Volz
Also ein weiterer Beweis dafür, dass wir eher mal denken müssen von innen nach außen und nicht immer der Angriff von außen. Sondern was passiert da tatsächlich physiologisch, wo können wir eingreifen? Letzte Frage an euch Glaubt ihr, dass irgendwann wir implantieren werden und gleich die finale Krone drauf setzen werden?
Dr. Mathias Sperlich
Ja.
Dr. Mathias Sperlich
Ja. Ganz kurz und knapp.
Dr. Ulrich Volz
Also lassen wir uns überraschen. Ich glaube auch daran. Ich habe auch das Gewinde dahingehend entwickelt und bin auch in der Thematik drin. Die ersten Implantate mit finaler Versorgung einzusetzen, wo ich denke, dass Keramik Vorteile hat, dass unser Gewinde Vorteil hat, das Dynamic Thread das immense Kraft aufbaut. Aber eben dort, wo ich kein Schaden anrichten kann, nicht im marginalen Knochen. Und in dem Sinne was ist eure Prognose? Wann werden wir keinen Titan mehr einsetzen, sondern nur noch Keramik? Was würdet ihr sagen, wie viel Jahre bis dahin?
Dr. Mathias Sperlich
Also ich bin sehr, sehr optimistisch, da sehr sehr viele Leute im Moment auf die Keramik schauen. Und ich sage es mal so, wir haben schon drüber gesprochen. Ganz kurz die Prognose will ich ein bisschen nach oben korrigieren, aber ich denke, was sie ja auch gesagt hat, 2030 könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Keramik dominiert.
Dr. Markus Sperlich
Also ich würde zehn Jahre auf jeden Fall ansetzen. Okay.
Dr. Ulrich Volz
Gut. Marco Gardola hat ja letztes Jahr auf unserem JCCI Kongress gesagt, in den nächsten fünf Jahren mal 40, Multiplikator 40, ganz optimistisch bin ich nicht, weil ich jetzt ja 22 Jahre lang darauf warte, dass der Damm bricht. Aber ich denke, auch, in den nächsten 5 bis 8 Jahren werden wir sicherlich dort hinkommen. In diesem Sinne danke ich euch für euer Engagement, für eure Freundschaft, für die tollen Sachen, die wir zusammen machen. Dass vieles, was ich von euch lernen durfte, auch im Hinblick der Guided Surgery für mich neues Thema eigentlich weil ich immer Freestyler war, ich kam eigentlich durch euch zu dem Thema und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, was wir da noch gemeinsam entwickeln werden. Und ja, schön, dass ihr dabei ward und ganz herzlichen Dank euch beiden.
Dr. Mathias Sperlich
Gerne und danke,
Dr. Markus Sperlich
Danke dir!